Willkommen in Göttingen
von Harvey am 18. Oktober 2010 veröffentlicht in Neu in dieser Stadt, Redaktionsblog, UniversitätIn der Stadt und vor allem auf dem Campus ist es zu sehen, zu hören und zu riechen (Alkoholdunst liegt in der Luft): Mit teilweise fragwürdigen Initiationsritualen starten viele frischgebackene Studierende in ihr erstes Semester. Von uns gibt es dazu ein paar kritische Anmerkungen und ein paar Tipps für die „Erstis“.
Zu Beginn ein Lesetipp: Unser Artikel „Trinkspiele zum Kennenlernen? Eine kritische Betrachtung der O-Phase“ ist zwar nun schon 2 Semester alt, aber hat an Aktualität wohl nichts verloren: Das Bild der sogenannten „O-Phasen“ (für „Orientierung“, nicht etwa „Ohnmacht“) hat sich nicht wirklich verändert.
Mittlerweile fest im Programm der O-Phase der juristischen Fakultät: Das „Pferderennen“.
Göttingen hat aber doch mehr zu bieten als Trinkspiele in großer Runde. Und außerdem gibt es natürlich auch Fakultäten, an denen Gruppen sich die Arbeit machen, auch ohne Alkohol und Kleiderketten die „Neuen“ auf ihr Studium vorzubereiten. Ganz unabhängig davon, ob es im Plan der eigenen O-Phasen-Veranstaltungen steht oder nicht (oder ob man überhaupt studiert): Die Basisgruppen laden am Dienstag, 19.10., zum Feiern ins JuzI ein. Neben den neuen Göttinger*Innen sind natürlich auch alte Hasen willkommen.
Am Mittwoch, 20.10., gibt es einen Rundgang zur Geschichte Göttingens in der NS-Zeit. Dort ist aber Anmeldung erwünscht (siehe Link) und die Zahl der Plätze ist begrenzt.
Für diejenigen, die sich für kritische politische Arbeit und entsprechende Gruppen und Zusammenhänge in Göttingen interessieren, gibt es am 2.11. noch den „Welcome-To-The-Machine“-Abend. Dort stellen sich verschiedene Gruppen vor und es gibt Gelegenheit Kontakt aufzunehmen.
Den Termin findet ihr eine Woche vorher auch hier auf Monsters, am rechten Seitenrand in der Terminspalte.
Natürlich hoffen auch wir Monsters darauf, euch als neue Leser*Innen zu gewinnen. Wenn ihr neu in Göttingen seid, dann schaut euch ruhig mal unser Artikelarchiv an – zu finden oben unter den Rubriken „Politik“, „Kultur“ und „Hintergrund“. Da findet ihr eine Übersicht, womit sich Göttingen (oder zumindest ein Teil dieser Stadt) in der letzten Zeit so auseinandergesetzt hat. Falls ihr uns gerade kennenlernt: Lasst euch nicht von den teilweise etwas abdriftenden Diskussionen in den Kommentaren stören 🙂
In unserer Terminspalte findet ihr übrigens regelmäßig (so es unsere Zeit erlaubt – wir suchen übrigens immer noch Mitstreiter*Innen) kulturell oder politisch interessante Termine: Lesungen, Vorträge, Konzerte, Partys…
Zuguterletzt findet ihr uns auch bei Facebook, Link am Fuß der Monsters-Startseite. Ob ihr überhaupt bei Facebook sein wollt, müsst ihr aber kritisch selbst entscheiden. Verpassen tut ihr auch nichts, wenn ihr bloß hier auf der Seite vorbeischaut – wir würden uns freuen!
Bis bald! Eure Monsters.
(Bildchen am Start der Seite: auch schon etwas alkoholisiertes O-Phasen-Spiel, das sich wohl „Prinzessin befreien“ nennt und ein wenig an ein Blockade-Training erinnert)
geil das hab ich vor jahren mit acht bis vierzehn jährigen im zeltlager gespielt!
Du wirst keine Uni finden, an der es keine Trinkspiele zur Einführung gibt. Bedenklich, aber überall gleich, da ist Göttingen keine Ausnahme!
Das Pferderennen ist doch gar kein Trinkspiel, oder?!
Und was gibt es am Alkoholgenuss in der O-Phase auszusetzen? So wie ich das sehe, ist die O-Phase in erste Linie dafür da, in kurzer Zeit möglichst viele Leute kennenzulernen. Und es ja wohl war – wenn auch ein wenig traurig – das Alkohol die Stimmung hebt und das Kennenlernen der Kommilitonen erleichtert. Im JuzI wird ja auch nicht nur Bionade getrunken.
Nein, während des „Pferderennens“ wird mit dem Trinken Pause gemacht. Davor und danach ja, aber währenddessen geht es ja eher um ein körperbetontes Gruppen-Ding.
Der Platz hier im Kommentarfeld ist zu kurz für eine ausführliche Diskussion, und die leistet ja auch schon der verlinkte Artikel. Nur kurz einen Aspekt: Im JuzI wird nicht nur Bionade getrunken, nein. Aber dafür werden auch nicht Erstsemester da durch geschleift und dazu angehalten, sich zu besaufen (und erleben so tolle Dinge wie eine Horde Studenten und Studentinnen um sie herum, die „ausziehen, ausziehen“ über den Campus brüllt und die nächste Buddel anreicht). Und nun bitte keine Arie auf den freien Willen der Delinquenten: Der spielt bei den gruppendynamischen Prozessen bei der O-Phase ja wohl nicht unbedingt die Hauptrolle.