Di 18.09: Veranstaltung zum Widerstand im Abschiebeknast Büren
von am 13. September 2007 veröffentlicht in DGB Haus, Diskussion, Locations, Termine

Nachdem hier kurz über die Hintergründe des Bürener Abschiebeknastes informiert wurde hier jetzt die Ankündigung zu einer thematischen Veranstaltung in der nächsten Woche.
Seit dem 2. September 2007 verweigern Häftlinge im Abschiebeknast Büren die Nahrung, um die Lebensumstände im Lager anzuprangern und ihrer Forderung nach der Schließung aller Abschiebelager Nachdruck verleihen.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden Flüchtlinge und Migrant_innen in Abschiebelagern unter Bedingungen untergebracht, die ganz unverhohlen „abschreckend“ sein sollen und dies auch definitiv sind. Abschreckend einerseits für die Inhaftierten, die dort über Monate bis zu ihrer Abschiebung festgehalten werden. Abschreckend andererseits für Menschen, die vorhaben, nach Europa zu migrieren.

Teil des Systems der Abschiebelager ist die JVA Büren in Nordrhein-Westfalen, die seit 1994 Platz für 530 Häftlinge bietet und von der aus jährlich ungefähr 2500 Menschen abgeschoben werden.

Die Lagerleitung in Büren versucht derzeit alles, um den Hungerstreik der Flüchtlinge herunterzuspielen. Noel Assanga, ein Wortführer des Streiks, wurde z.B. vor einigen Tagen entlassen, um den Hungerstreik ins Stocken zu bringen.

In der Veranstaltung wird Frank Gockel, Sprecher des Vereins Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V., über die Lebensbedingungen in der Abschiebehaftanstalt Büren berichten. Außerdem wird es um den aktuellen Widerstand gegen die Einrichtung gehen und die Repression, mit der die Lagerleitung dabei gegen die Insassen vorgeht.
Zur Ergänzung wird es einen 20-minütigen Film geben, der die Bedingungen in der Anstalt und vergangene Hungerstreiks thematisiert.

Veranstaltung zum Widerstand aus dem Abschiebeknast Büren in Göttingen:
Dienstag, 18.09.2007 um 20:00 Uhr
DGB-Haus, Obere Masch 10

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5 Kommentare auf "Di 18.09: Veranstaltung zum Widerstand im Abschiebeknast Büren"

  1. Rakete sagt:

    Die JVA Büren sieht das ein wenig …

  2. John K. Doe sagt:

    “ Jeder, der Wünsche an uns heranträgt, ist unser Kunde. … und das sind Sie genauso wie die Insassen.“

    wurde die JVA von der Holiday Inn-Kette gekauft?! klingt ganz so!

  3. fabbal sagt:

    die seite ist ernst gemeint?
    ich zitier mal “ Alle Insassen fürchten Folter und Tod im Heimatland !?

    Längst nicht alle, aber einige Insassen fürchten sich, und das aus ganz unterschiedlichen Gründen: unmenschliche Behandlung, Foltererfahrungen, Familienstreit, hohe Schulden, äußerste wirtschaftliche Not, Desertation, Gerichtsverfahren, Ansehensverlust. Andere sind enttäuscht, weil ein Traum vom besseren Leben zerbricht.“
    die wollen mich doch verarschen…
    die geben doch zu wie scheiße das ist was da läuft…

  4. Rakete sagt:

    schön auch:
    “ Eine Inhaftierung bringt stets etwas Erniedrigendes, Strafendes und Unangenehmes mit sich. Dies empfinden besonders Menschen, die nicht wegen einer Straftat eingesperrt worden sind, wie die Insassen in der JVA Büren. Daher müssen die Vollzugsregeln in einer Abschiebungshaftanstalt lockerer und großzügiger sein.“

  5. fabbal sagt:

    war auf jeden ne gute veranstaltung mit viel fragen und wenig langeweile
    gab nen film der ein ganzer anderes bild der zustände vermittelt als die jva seite.
    „vögel die man lieb hat sperrt man auch in nen käfig“ zitat des jva leiters ca. 1995

    wen es interessiert:
    am 30.08.08 wird es in büren eine demo unter dem motto „ein tag ohne abschiebung geben“
    genauers wird dann verraten 🙂

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