Queerfeministisches Festival

Antifee geht in die achte Runde
von am 2. Juni 2014 veröffentlicht in Antifee, Kultur, Titelstory

Ende der Woche findet erneut das Antifee-Festival statt. Hinter dem Blauen Turm wird am 6. und 7. Juni zum achten Mal feministisch gefeiert, performt und diskutiert. Das Programm ist wie gewohnt vielseitig und verspricht eine Reihe interessanter Acts nach Göttingen zu bringen.

Das mittlerweile traditionsreiche Event gibt sich dieses Jahr das Label „queerfeministisches Festival“. Damit vollzieht sich zumindest vom Namen her ein inhaltlicher Wechsel, der sich bereits im vorigen Jahr angedeutet hatte. Ursprünglich richtete sich das Festival gegen Sexismus und Nationalismus gleichermaßen, und nahm dabei Bezug auf den aufflammenden Hurra-Patriotismus, der sich im Zuge großer Männerfußball-Events in der Bevölkerung bahn brach.

Vielfältiges Bühnenprogramm

Praktisch ändert sich zunächst aber nur wenig: Wie jedes Jahr stehen neben allerhand Essens- und Getränkeständen ein umfangreiches Bühnen- und Workshoprogramm auf dem Plan. Dabei wird es musikalisch sehr abwechslungsreich, wenn auf der Bühne der kanadische Countrysänger* Rae Spoon, die Rapperin BADKAT und die Berliner Vegan Straight Edge-Band xFirstWorldProblemx aufeinandertreffen. Ein weiteres Highlight dürfte dieses Jahr die aus Brooklyn stammende Performance-Künstlerin Leah King werden. Gerade auch Freund_innen von HipHop werden in diesem Jahr auf ihre Kosten kommen, denn neben peanut envy kommt auch noch Lena Stoehrfaktor kommt mit ihrem neuen Projekt „Outsourced Underground“ nach Göttingen. Das Publikum bekommt also keine Auswahl an lokalen Bands serviert, wie auf kleineren Festivals sonst üblich, sondern Acts, für die sonst der Weg nach Hamburg oder Berlin sein muss.

vorläufiges Bühnen-Programm
Freitag:
17 Uhr Awry Pattern
18 Uhr mo leen
19 Uhr friend crush
20 Uhr Peanut Envy
21 Uhr BadKat
22 Uhr Outsourced Underground

Samstag:
17 Uhr ari
18 Uhr rebis
19 Uhr Leah King
20 Uhr xfirst world problemx
21 Uhr Rae Spoon
22 Uhr Candelilla

Gelebter Feminismus

Auch das Workshop-Programm wird abwechslungsreich. Es geht um eine Auseinandersetzung mit Sexualitäten und Sexismus wie beim Workshop zu „Monosexismus und weiblicher Bisexualität“ oder dem Thema „Antifa und Männlichkeit“. Die Antifee Workshops sind aber auch Raum sich mit Queer-Feminismus auseinanderzusetzen, wie die Themen „zur Kritik an der Psychopathologie in feministischen Räumen“ oder „Pro-Feministische Männerarbeit als Feld der Auseinandersetzung“ erwarten lassen. Das Antifee ist also keinesfalls nur Party, sondern ein Ort für Debatte. Nicht zuletzt steht aber auch immer wieder die Praxis im Mittelpunkt, so wird es auch eine ganze Reihe praktischer Workshops geben. Da diese Teil einer Empowermentstratgie sind, werden diese nicht für Typen offen sein.
Das Programm zieht mittlerweile weit über Göttingens Grenzen Aufmerksamkeit auf sich. Dieses Jahr wird das Event sogar von ASten anderer Unis unterstützt. Dabei fällt jedoch auf, dass der AStA der Uni Göttingen in diesem Jahr nicht zu den Förderern zählt. Die Koalition aus RCDS und ADF hatte kritisiert, dass das Festival nicht für alle Studierende der Uni Göttingen offen sei.

DIY-Publikumsmagnet

Dabei hat sich das Orga-Team in diesem Jahr verstärkt Gedanken um Auschlüsse auf dem Festival gemacht und einige Ideen zum Umgang mit Barrieren veröffentlicht. Nicht zuletzt sprechen auch die Besucher_innenzahlen für sich. Statt ausgeschlossen sind eher viele angezogen: In den vergangen Jahren hat das zweitägige Festival kontinuierlich eine vierstellige Zahl an Besucher_innen erreicht, darunter viele von außerhalb. Meist hat dabei das Wetter mitgespielt und auch in diesem Jahr scheint es am Antifee-Wochenende heiter bis wolkig zu werden. Das dürfte die Veranstalter_innen freuen, die das Festival auf „do-it-yourself“-Basis organisieren. Für die Durchführung des Festivals werden noch zahlreiche Freiwillige gesucht, die Schichten übernehmen. Interessierte können sich per e-mail unter info@antifee.de informieren oder gleich online in den Schichtplan eintragen.

Auch MoG wird dieses Jahr auf dem Antifee präsent sein. Wir freuen uns auf euren Besuch in unserem Infozelt und in unserer Diskussionsrunde zum Thema „Feminismus und Medien“. More infos soon…
 

Aktuelle Informationen auf www.antifee.de und https://www.facebook.com/antifee.

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