This is the Oldzeit – ein neuer „Stern“ am Indie-Himmel
von am 8. November 2011 veröffentlicht in Erfahrungen mit der Mehrheitsgesellschaft, Redaktionsblog

So kann es gehen. Die Redaktion bekommt eine E-mail einer Werbe-/ Promotionagentur mit der Ankündigung, die und die Band komme demnächst in die Stadt, neues Release hätten sie dann auch noch, ob man nicht darüber berichten wolle. Sowas landet bei uns des öfteren ungelesen im Datennirvana, denn das meiste interessiert uns einfach nicht, und danach wählen wir in der Regel aus.

Neulich wars mal anders. Die Mail kam, es wurde kurz drübergehört bei myspace, keine schlechte Musik – cool. Noch ein Video auf youtube geschaut, Loch in der Kulturberichterstattung bemerkt, Entscheidung getroffen. Tonträger zum besprechen bestellt. Tonträger gehört, Tonträger besprochen, Gästelistenplätze fürs Konzert bekommen. Wie es nun mal so läuft. Alles easy so weit.

Bitter nur wenn man dann, nachdem man da ein Bißchen Lebenszeit investiert hat, feststellen muss, dass dieser Band auch nichts besseres einfällt, als sich in einem Musikvideo-Clip (oder vielleicht ist es auch nur eine Hintergrundanimation, es macht keinen Unterschied) darzustellen, wo schöne, junge nackte Frauenkörper tanzen, auf deren Brüste irgendwie arty-farty was draufprojiziert wird. Dann wird auch noch was über Klischees dabei gesungen. Ja, neee, ist klar. Jetzt mal zur Sache: Gegen Nacktheit per se, Lust und künstlerische Experimente ist ja nun nicht viel einzuwenden – das kann man da aber alles eher nicht entdecken. Stattdessen sieht man nur eine Band, der es anscheinend nichts ausmacht ihren Erfolg mit ein paar „Titten“ im Musikvideo anzuschieben. Peinlich und laaaaaaangweilig…

Und nicht zu letzt ist es einfach ärgerlich so viel Zeit investiert zu haben, was bestimmt nicht passiert wäre, wäre das vorher klar gewesen. Da gibt es einfach Bands und sonstige Projekte die diese Aufmerksamkeit mehr verdient haben und auch gebrauchen können. Das sind dann wohl die Untiefen der Popkultur, in denen man manchmal aufläuft, wenn einem Musik gefällt, aber eben nicht alles was die Band so tut.

Die Rezension ist nach wie vor hier zu finden.

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Ein Kommentar auf "This is the Oldzeit – ein neuer „Stern“ am Indie-Himmel"

  1. münchner sagt:

    Oft stecken aber die Plattenfirmen hinter den Videos. Denen geht es um den Profit und dei Bands haben of auch gar kein Mitspracherecht. Das ist oft bereits durch die Plattenfirmen vertraglich geregelt.

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