Brennende Mülltonnen

Brandstiftung vor Verbindungshaus
von am 12. März 2011 veröffentlicht in Polizei & Justiz, Studentenverbindungen

In der Nacht zu Freitag hat es offenbar auf das Haus der Göttinger Burschenschaft Brunsviga einen Brandanschlag gegeben. Die Polizei schließt einen politisch motivierten Hintergrund nicht aus, hat allerdings keine konkreten Hinweise. Es gab keine Verletzten, jedoch entstand an der Haustür ein Sachschaden in Höhe von 1.000 Euro.

Unbekannte hätten gegen 3.35 Uhr zwei Mülltonnen vor die Haustür der Burschenschaft gezogen und sie dort mit Hilfe eines noch unbekannten Brandbeschleunigers entzündet, teilte die Göttinger Polizei mit.

Die Burschenschaft Brunsviga (Schildweg 40, fakultativ-schlagend) ist 1995 aus der DB ausgetreten und hat zusammen mit Burschenschaften aus anderen Städten die „Neue Deutsche Burschenschaft” als Dachverband gegründet. Damit wollten sie sich von den rechtsextremen Strömungen in der DB abgrenzen. Ganz so liberal und offen, wie sie sich gerne darstellt, ist die Brunsviga allerdings nicht, so können FH-Studenten nur Gastmitglied werden.
Quelle:
Werte, Wichs und Waffenbrüder. Zur Ideologie und gesellschaftlichen Stellung studentischer Verbindungen. Göttingen 2005.

Ein 22-jähriger Radfahrer hätte anschließend das Feuer im Schildweg entdeckt und die Feuerwehr gerufen, während weitere Passanten die Hausbewohner gewarnt hätten. Anschließend habe man gemeinsam die brennenden Mülltonnen auf den Gehweg ziehen können, wo sie dann von der Berufsfeuerwehr gelöscht worden seien.

Die Polizei schließt einen politisch motivierten Hintergrund nicht aus und lässt den Staatsschutz ermitteln. Konkrete Hinweise für einen solchen Hintergrund hat sie bislang offensichtlich keine. So fehle auch von den mutmaßlichen Brandstiftern „jede Spur“. Die Flüchtigen hätten „die Verletzung von Menschen sowie hohe Sachschäden billigend in Kauf genommen“, so die Polizei.

Das Haus der Burschenschaft liegt direkt gegenüber vom Cheltenham-Park:


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42 Kommentare auf "Brandstiftung vor Verbindungshaus"

  1. Ballroom sagt:

    Toll! und morgen zündet dann irgend ein besoffener Burschi die Gotmar an, da hat die Kinderantifa wieder ganze Arbeit geleistet!

  2. abdafüa sagt:

    was für eine unfassbar beschissene aktion!

  3. Fleischlego sagt:

    Ironie Modus: AN
    „Wir sagen, natürlich, die Burschis sind Schweine. Es ist falsch, mit diesen Leuten überhaupt zu reden, und natürlich kann gezündelt werden.“

  4. Lalilu sagt:

    @Ballroom
    woher willst du wissen das dieser anschlag von der „Kinderantifa“ kommt?
    kann ebenso auch ein/e erwachsene/r gewesen sein..

  5. Rakete sagt:

    Die Redaktion bittet an dieser Stelle darum, Spekulationen darüber zu unterlassen, welche Antifagruppe wohl dahinter stehen möge. Das führt zu nichts, zumal nicht einmal klar ist, ob es überhaupt einen politischen Hintergrund gibt.

  6. Ballroom sagt:

    Sorry mir war nicht bewusst, dass es tatsächlich eine politische Gruppe in Gö gibt die Kinderantifa heisst.

  7. Lalilu sagt:

    ich habe nicht behauptet das du lächerlich bist
    ich habe behauptet ,dass deine aussage lächerlich ist weil es auch jede/r andere sein könnte!

  8. Auch die Göttinger CDU kann es nicht lassen, ihren Senf dazu abzugeben und stilisiert, ohne dass es den geringsten Hinweis auf den oder die TäterInnen gibt, brennende Mülltonnen und Teekocher zu „linksextrem motivierten Attentaten“. Gleichzeitig werden Studentenverbindungen zu einem wichtigen Bestandteil des weltoffenen Images Göttingens erhoben. Noch mehr von Holger Welskopf über die Zunge Gesschissenes gibts hier: http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/CDU-verurteilt-Anschlag

  9. death_souls sagt:

    scheiße ist/ war die aktion auf jeden fall.

    es ist aber von seiten der CDU überzogen von einem „politisch motivierten attentat“ zu sprechen. ebenso wie es die leute nicht lassen können, über den kreishausbrand zu spekulieren.

  10. Verbindungsstudent sagt:

    Auch wenn jedem von uns klar ist, dass diese Anschläge von einem Großteil der linken Szene abgelehnt werden, so enttäuscht dennoch die meiner Meinung nach recht schwache öffentliche Abgrenzung der linken Szene von diesen Chaoten.

    Das ohnehin äußerst gewaltbereite Linksextreme Milieu in Göttingen hat sich in den letzten Monaten noch mehr als davor ins Abseits geschoben. Ich möchte mal zusammenfassen:

    – Sommer 2010 a) Verbindungsstudenten werden während einer Stadtbesichtigung auf offener Straße angegriffen, auch die anwesende Stadtführerin bleibt nicht verschont: „In einem der aufgeführten Fälle sei eine Göttinger Studentenverbindung während einer Stadtführung von „einer Gruppe Linker“ angegriffen worden. Die Verbindungsstudenten habe man aufgefordert, ihre Bänder abzunehmen. Auch die Stadtführerin sei angegriffen worden, „obwohl sie klar als solche zu erkennen war.“
    -> http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Goettinger-Verbindungen-Ziel-von-Uebergriffen
    – Sommer 2010 b) Vollständigkeitshalber erwähne ich hier noch die Schlägerei im Cheltenham Park. Auch wenn es von „unserer“ Seite falsch gewesen ist Gewalt anzuwenden, zu ist an der Tatsache nicht zu rütteln dass „wir“ zuerst angegriffen wurden sind.

    – Januar 2011 Der CDA Bericht verzeichnet, dass ein Fünftel aller in Deutschland, Österreich und der Schweiz an Verdinungsstudenten verübten Straftaten der letzten Jahre in Göttingen verübt wurden ->http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/goettingen/blinde-gegen-rechts-1124403.html

    – Januar 2011: Ein Auto auf dem Grundstück einer Göttinger Verbindung wird angezündet.
    -> http://www.hna.de/nachrichten/landkreis-goettingen/goettingen/versuchter-brandanschlag-goettinger-studentenverbindung-1103846.html

    – März 2011: Die allseits bekannte Tat am Haus der Brunsviga. Hier sei angemerkt, dass Spekulationen über eine Tat grundsätzlich zu unterlassen sind. Dies gilt auch für die Göttinger CDU, welche nicht 100 % wissen konnte, wer die Täter waren.
    „Wir“ wissen aber schon, wer dahinter steckt, da es über die Tat eine Videoüberwachung gibt ! Und diese zeigt eindeutig, dass die Täter in dem linksextremen Milieu zu verorten sind
    ->http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/CDU-verurteilt-Anschlag

    MfG
    Verbindungsstudent

  11. Rakete sagt:

    Da würde mich ja mal interessieren, woran auf dem Video zu erkennen sein soll, „dass die Täter in dem linksextremen Milieu zu verorten sind“? Hatten die eine Antifa-Fahne dabei oder was?

    Ansonsten zählst du lauter angebliche Vorfälle auf, bei denen entweder nicht einmal erwiesen ist, dass sie überhaupt stattgefunden haben (nur weil das in einer PR-Studie steht, muss es noch lange nicht stimmen), noch dass es sich bei den Tätern um Linke handelte. Das sind alles Spekulationen und Mutmaßungen. Auch die Aussagekraft der von dir angeführten Studie ist mehr als begrenzt, siehe http://de.indymedia.org/2011/03/301572.shtml

    Was nicht heißen soll, dass es wie auch immer geartete „Angriffe“ auf Verbinder nicht geben würde, die gibt es bestimmt (wie im übrigen umgekehrt auch). Aber der Versuch, hier irgendwelche Tendenzen aufzeigen und sich als Opfer inszenieren zu wollen, scheitert mal wieder ganz offensichtlich.

  12. Verbindungsstudent sagt:

    Klar, dass Du mit dieser Relativierungskeule kommen musstest.
    Um es kurz zu machen: Mir ist keine Straftat Göttinger Korpos bekannt, Dir etwa ?
    Auf der anderen Seite kann ich Dir versichern dass die Vorfälle wie berichtet von statten gingen, und wir WISSEN auch dass der Anschlag am Freitag von Linksextremen verübt wurde.
    Solltest Du mir da nicht vertrauen wollen erkundige Dich doch einfach mal selber (und zwar nicht immer über die gleichen parteiischen Quellen).
    Bei dem Angriff im Sommer soll doch auch eine Stadtführerin dabei gewesen als auch angegriffen wurden sein. Es wäre für Dich als unabhängiger und engagierter Journalist kein Problem herauszufinden wie diese den Vorfall erlebt hat.
    Informier Dich doch da mal und berichte anschließend darüber.
    Das wäre mal was !

  13. Verbindungsstudent sagt:

    http://www.bilder-hochladen.net/files/hkgd-1-jpg.html
    Dieser Aufkleber ist wohl seit kurzem überall auf dem Göttinger Campus zu erbklicken. Im Gegensatz zu dem alten Aufkleber, welcher lediglich dazu aufrief uns „konsequent anzugehen“ ruft dieser nun offen zuGewalt gegen „Burschis“ auf. Mir ist klar, dass auf dem Aufkleber „nur “ gegen Burschis und nicht gegen Verbindungsstudenten im Allgemeinen aufgerufen wird jedoch sind Aufufe zur Gewalt a) selbstverständlich genrell zu verurteilen und ist mir b) schleierhaft wie ein Linksextremer zwischen den verschiedenen Bändern unterscheiden kann.
    Zumindest diesen Auklber könntest Du doch mal verurteilen, Rakete.

  14. Harvey sagt:

    Pfft. Wo schreibt denn Rakete bitte was über Straftaten von irgendwelchen Burschi-Fritzen? (Nicht, dass mir da – gerade zum Thema „Brandanschlag“ nicht noch was einfallen würde, ich sage nur „FDL“. Aber an Burschenschaften ist nicht etwa schlecht, dass es in ihren Reihen Brandstifter – so mit Feuer – geben würde, da sind die geistigen Brandstifter in deren Reihen schon problematischer.)

    Soso, ihr wisst also, dass der Anschlag von „Linksextremisten“ begangen wurde. „Szenetypisches“ spielt in eurer Beurteilung da sicher eine große Rolle und jeder weiß schließlich, dass ihr hervorragend differenzieren könnt, was alles links vom Nationalismus betrifft… (nur der Sicherheit halber: das war Ironie)

    Außerdem würde ich gerne mehr über dieses „Abgrenzen“ erfahren, das ihr vermisst. Wer muss sich warum wovon (und: wie?) abgrenzen? Reicht denn „Brandanschläge sind gefährliche Scheiße“ nicht?

    Diese seltsame CDA-Studie ist ja quasi auch nur Kriminalstatistik der wirresten Sorte. Beleidigungen als Gewalttaten? Zumal das mit dem Beleidigen und dem Beleidigt-Sein ja noch mal so ’ne Sache ist.

    CDU wie auch solche Kommentare tun sich keinen Gefallen damit, gleich die ganz große Kriminalisierungskeule in Richtung ganzer politischer Sphären zu schwingen. Das hat mit Relativierung wenig zu tun. Es fällt aber auf, dass sich hier das rechtskonservative Ufer einfach nicht mit differenzierter Kritik abfinden kann und – da unfähig zu intellektuell tragbarer Replik in der Sache – immer versucht, die Kritiker pauschal zu diskreditieren, indem ad personam argumentiert wird oder schlicht wirre Einzelaktionen zugerechnet werden.

  15. mindfuck sagt:

    Also meiner Meinung nach ist das ganze nicht als politischer Anschlag zu werten!

    Ein politischer Anschlag hat a) eine politische Motivation und b) ein klar erkennbares politisches Ziel ( oder ein Bekenner*innenschreiben, das dieses erkklärt).

    Zu a) „Burschis sind sc*eiße“ ist für mich keine hinreichende politische Motivation, vor allem da hier ja eine „liberale“ Verbindung angegriffen wurde, obwohl es in Göttingen auch deutlisch „logischere“ Ziele gibt.
    Also war die Motivation für gerade diesen Anschlag deutlich von persönlichen oder logistischen Faktoren beeinflusst und nicht von politischen!

    zu b) Das politische Ziel des Anschlags ist/war nicht erkennbar, noch liegt ein Bekenner*innenschreiben vor, noch gibt es ähnliche Taten, die ein politisches Ziel hatten, auf die mensch sich beziehen könnte!

    Die Täter*innen haben desshalb keinen politischen Anschlag ausgeführt (egal aus welchen politischen Spektren sie kommen), sondern als „Privatpersonen“ gehandelt.

    Desshalb sehe ich keinerlei Grund dafür, dass sich politische Gruppen oder politische Einzelpersonen von der Tat distanzieren sollten!
    Ich muss mich schließlich auch nicht gesondert von jedem Banküberfall distanzieren…

    @ Verbindungsstudent

    1. zu deiner Studie:
    Ich sehe die Studie nicht als geeignete Diskussionsgrundlage an, da sie eindeutig von parteiischen Menschen angefertigt wurde. Sollten sie mir eine neutrale Studie mit ähnlichen Ergebnissen liefern, bin ich gerne bereit darüber zu diskutieren.

    2.zu dem Sticker:
    Die stilisierte Faust ist nicht als Aufruf zur Gewalt gegen etwas zu werten, sondern als Zeichen konsequenter Ablehnung. Bei den ähnlich aufgebauten „Gegen Nazis“ Stickern würde ja auch niemand auf die Idee kommen, diese als Gewaltaufruf gegen Nazis zu betrachten. Ausserdem wird der Einfluss dieser Sticker ziemlich überschätzt…sonst wär der Castor längst geschottert, der Kapitalismus abgeschafft und Kernkraftwerke abgeschaltet

  16. Feindbild sagt:

    Die NPD reiht sich auch in die Fraktion derjenigen ein, die hier „linksextremistische Gewalt“ erkennen wollen. Das kann man anhand eines Artikels der sog. „Kompakt-Nachrichten“ nachverfolgen. Da ich keine Naziseiten verlinke, googeln, die die’s interessiert, folgendes: „Linksextremer Brandanschlag auf Burschenschaft: Neun Menschenleben gefährdet“ und evtl. noch besagte „Nachrichten“.

    PS.: „Linksextremismus“? Was solln das eigentlich sein?

  17. death_souls sagt:

    @ verbindungsstudent

    „Der CDA Bericht verzeichnet, dass ein Fünftel aller in Deutschland, Österreich und der Schweiz an Verdinungsstudenten verübten Straftaten der letzten Jahre in Göttingen verübt wurden

    you made my day

  18. Schmendi sagt:

    @“Studie“

    Das Problem an dieser Studie-in-Anführungszeichen ist ja nicht zuletzt, dass die Auflistung der „Straftaten“ erstmal einen ziemlich willkürlichen Eindruck macht Wenn etwa in der Nähe eines Burschenschafts-Hauses ein Auto brennt, wird das als Anschlag auf die Burschenschaft gewertet. Warum das der Fall sein sollte wird aber aus den Daten, die da zur Verfügung gestellt werden nicht klar. Darüber hinaus gibt es keinerlei methodische Reflexion, die mal die Aussagekraft der eigenen Daten kritisch beäugen würde. M.E. sind hier die Mindeststandards quantitativer Sozialforschung nicht eingehalten worden.
    Will sagen: Das Teil können wir gleich in die Mülltonne packen….

  19. mindfuck sagt:

    Mensch sollte sich direkt mal überlegen rechtlich in ner Sammelklage gegen diese „Studie“ vorzugehen! Die beinhaltet immerhin Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung und falsche Verdächtigung!

    Achja, mir is grada aufgefallen, dass die nichmal das Datum im „Copyright“ richtig geschrieben haben:D

  20. kimkin sagt:

    Ist das
    http://www.akademikerverbaende.de/files/110128_pk_statistik_studie_gewalt_gegen_korporatio.pdf

    die viel genannte ‚Studie‘? Das kann ich mir kaum vorstellen…denn: wie Schmendi schon sagte, der Schrieb erfüllt nicht mal ProseminarNiveau. Also: wo ist die richtige Studie? Schließlich ist aus politischer Kulturforschung kaum etwas so schwierig, wie zu bestimmen, wann etwas politisch motivierte Gewalt ist. Deswegen würde mich das schon interessieren, und da der CDA Geld hat, müssen die doch bestimmt einge gute SozialwissenschaftlerInnen bezalhen können.

  21. death_souls sagt:

    Das sieht eher nach einem Strategiepapier für Finanzdienstleister und nicht nach einer wissenschaftlichen Arbeit aus. Also damit würde der Autor selbst in einem Proseminar Schffbruch erleiden:

    Zitat: „Die Gegner des Korporationswesens achten nicht auf Unterschiede bei den Korporationsarten“(Folie 4).

    Darunter steht, dass die D.B. (also eine Verhältnismäßig kleine Gruppe‘) rund 50 % aller vermeintlichen Opfer stellt. Also scheinen die Leute, die Übergriffe auf Verbindungen ausüben schon zu differenzieren.

    Anders als die Autoren: Politisch motivierter Hintergrund, vermutlich Links. Ich kann viel vermuten , z.B. „Vermutlich hat ein rosa Elefant meinen Schokokuchen aufgegessen.“

  22. Verbindungsstudent sagt:

    zu den Daten: Wie wir alle Wissen ist es relativ schwierig eine Studie über Gewalttaten anzufertigen, wenn die Täter nicht immer dingfest gemacht werden können. Aber wenn gewisse Wahrscheinlichkeiten eingehalten werden gelten Hypothesen aber dennoch als valide. Will sagen, wenn bei der Burschenschaft Brunsviga bei zwei Änschlägen Linksextreme auf frischer Tat ertappt werden, so liegt bei einem dritten Anschlag die Vermutung nahe, dass hier die gleichen Idioten ihre Hand im Spiel hatte. Eine gewisse Vorsicht ist bei solchen Studien immer angebracht, selbstverständlich, aber eine Studie mit 120 Vorfälle als komplett an den Haaren herbei gezogen zu werten zeugt meines Erachtens nach von einer gewissen Parteilichkeit.
    Auf der anderen Seite werden dafür Informationen aus einem 6 Jahre alten Burschireader als unumstößliche Wahrheiten verehrt- zumal jener auf Hörensagen und Tertierquellen aufgebaut ist- das ist lachhaft.

    zu dem Aufkleber: Welche Person bei klarem Verstand wertet eine geballte Faust vor einem Gesicht als bloße passive Haltung ? Also bitte !

    Zu guter Letzt: Erklärt mir doch bitte einmal warum für einige von euch eine Korrelation besteht zwischen dem nicht aufnehmen von Frauen sowie der (angeblichen) Wertung als „nicht gleichwertig“. Was also ist daran Sexismus, wenn man sagt, Frauen sind teilweise anders als Männer.

    PS: Wer mir den Unterschied zwischen einem Corpsstudent und einem Burschenschafter erklären kann, bekommt einen Keks.

  23. kimkin sagt:

    da ich mit grippe im Bett liege, habe ich nichts besseres zu tun:

    Schau dochmal, das ist genau das Problem: Niemand hat Copyright-Ansprüche auf das Label „Linker“ . Ich selber würde mich als Linker bezeichnen, der sich von der parlamentarischen Linken nicht vertreten fühlt, und in einigen Punkten durchaus als ‚radikal‘ zu bezeichnen wäre (Nation-Kritik, Migrationspolitik). Mit diesem ganzen Burschi-Zeug habe ich allerdings nichts zu tun, da ich Verbindungen (ich kenn diese Differenz. Kiste, keine Angst) lächerlich aber v.a. in ihrer Bedeutung absolut marginal finde. Die Zeiten, in denen Verbindungen irgendeinen Einfluss auf politisches AgendaSetting hatten, ist lange vorbei. – Alles was ihr macht, finde ich scheiße und lehne ich ab, möchte aber eurem KarnevalsVerein auch keine Bedeutung zu sprechen (etwa durch dämliche Aufkleber, BurschiReader, Mülltonnenzündeleien etc.), die ihr nicht habt, und mit denen Ihr Euch als Jean D’Arc der konservativ-elitären Rechten aufspielen könnt, über die sich selbst die FAZ lustig macht.
    Das sehen andere Leute, die sich als „links(-radikal)“ bezeichnen, anders. Wären wir in der SPD, oder in irgendeiner anderen instituionalisierten Gruppe, könnten nun ich bzw. andere linke (die es nicht so sehen) dem jeweils anderen mit Fraktionszwang kommen- das geht aber nicht, weil es seitens der linksradikalen so gut wie keine formalisierienden, statutenführenden Orgnisationsprozesse gibt –> Auf Grund ganz anderer Institutionalisierungsformen auf der Rechten Seite, sind Aussagen über diese sehr viel einfacher. Grundproblem einer jeden Auseinandersetzung: Wer ist die Linksextreme? Mögen Verbindungen mit jedem, der das Lied der Deutschen auswendig kann, ins Bett gehen, ist diese Harmonie in der radikalen Linken nicht festzustellen (für fortgeschrittene: Es gibt sogar Linksradikale die andere Linksradikale als Rechtsradikale bezeichnen und umgekehrt.)

    Und sowieso als Bsp.: Wenn ich betrunken bin, und dir auf das Maul haue, weil mir Dein Gesicht nicht passt, und ich dabei ein Antifa Shirt anhabe, und du Deine Barbour Jacke- Ist das dann politisch oder ästhetisch motiviert? Ich sage letzteres, weil es mE kein Burschi nur wg seines Burschi seins verdient hätte, geschlagen zu werden…du sagst, ersteres, weil du vorher auch von Typen mit Antifa Shirts verprügelt wurdest. Wer hat nun Recht?

    Daher kann ich auch deine Frage zum Sexismus nicht richtig beantworten, weil einzig in der Tatsache, zu sagen, „Frauen“ sind anders als „Männer“ nicht unbedingt Sexismus zu sehen ist. Aber abgesehen davon: Sexismus, verstanden (es gibt ja tausend def.) als die Übernahme eines biologi(sti)schen Ordnungsmodells zur Primär-Deutung u.v. Gestaltung sozio-kultureller Wirklichkeiten, sehe ich bei verbindungen für gegeben an: Was Ihr als Gentlemanhaftes Verhalten bezeichnet, und was einigen ‚Damen‘ zweifellos gefallen mag ist nach der Def. sexistisch (ob sich die Damen darüber beschweren oder nicht), da es die Differenz Mann-Frau zur Kerngestaltung des Soz. erhebt. Nur: Deswegen muss man Euch kein Feuer legen, sondern Euch mal ein schönes Buch für die Tür legen, damit ihr mal was anderes lernt…Mir hat mit 16 Jahren Erich Fromm ganz gut geholfen 🙂

  24. Harvey sagt:

    Also kimkin, so kommst du doch bestimmt nicht zu dem versprochenen Keks. Die wichtigste Frage hast du schließlich ausgelassen!1!elf!

  25. death_souls sagt:

    @ Verbindungsstudent

    Das hängt vom Dachverband ab, Burschenschaften haben z.b. explizite politische Ansprüche, anders als corps. Kenner der Szene sehen den „Currys“ auch an ob sie welche sind oder Burschenschafter – wie ich gehört habe.

    Lass mal mit dem Keks, ich bin gut erzogen und nehme von Fremden keine Süßigkeiten an 😛

  26. Verbindungsstudent sagt:

    http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Scheisszecken-und-Scheissburschis

    Was fällt diesen frechen Lümmeln auch ein, einfach mit Band durch die Göttinger Straßen zu stolzieren. Da kann auch einem Ultratoleranten Linken mal die Hand ausrutschen. Nur die Richterin entscheidet wider dieser revolutionären Aktion. Unglaublich !

  27. mindfuck sagt:

    Hallo Verbindungsstudent,
    dass in der entsprechenden Situation etwas überreagiert wurde möchte ich garnicht leugnen, auch wenn die Situation nicht 100%ig rekonstruiert werden kann und die beiden Verbinder ziemlich wahrscheinlich auch provoziert haben!
    Zum anderen muss man ganz klar sagen selber schuld! Sich mit Band vor die Häuser der Roten zu stellen und dann auch noch das Wort „scheißzecken“ zu benutzen, is einfach ne wahnsinig dämliche Idee!
    Man stelle sich nur einmal die Situation vor, wie eine Person in Antifa Shirt vor nem Verbindungshaus steht und die Leute anpöbelt… Die Person würde auch Probleme bekommen…. Und wenn man anscheinend blöd genug ist, das nicht zu kapieren, dann verdient man es auch nich anders!

    Zu guter letzt find ich die Strafe ja schon recht hoch… wenn ich für jedes Pfefferspray auf demos so viel Geld von den Cops bekommen würde wär das Leben um einiges einfacher! Aber halt…die dürfen sowas ja, haben ja ne Uniform

  28. RechterVerteidiger sagt:

    Die Ackerbuxen sind keine Burschenschafter – sehr gut recherchiert, Lob und Anerkennung, NICHT!
    @ mindfuck: Ist nicht dein Ernst oder? Ihr seid doch immer so für persönliche Freiheit – wieso ist es dann eigene Schuld, wenn man ohne Grund verletzt wird?Von wegen Provokation, JEDER Korpo in Göttingen weiß, dass das zu nichts führt. Da sieht man mal wieder schön, wie scheinheilig doch die Linken sind, wenn sie ohne Provokation und nur weil jemand anders denkt als sie selbst zur Gewalt greifen. Daumen hoch, weiter so!
    @death_souls: Erheiternd und ziemlich sicher wahr!

  29. stups sagt:

    „Von wegen Provokation, JEDER Korpo in Göttingen weiß, dass das zu nichts führt.“

    schon echt lustig, dieser satz, besonders wenn man den direkt danach liest. sehr schön, sehr schön… ach was red ich…

  30. RechterVerteidiger sagt:

    Erleuchte mich bitte, ich verstehe deinen Beitrag nicht.

  31. stups sagt:

    zunächst zu behaupten, provokation führe zu nichts, und dann die linke insgesamt als scheinheilig, stur und chronisch gewaltbereit zu beschreiben, erscheint mir zumindest nicht unprovokativ und damit etwas widersprüchlich insgesamt. (macht natürlich nur sinn, wenn du selbst „korpo“ bist, wovon ich mal ausgehe).

  32. Freitag sagt:

    linke (skateboarder, antifa, kiffer…) und rechte (burschen, cdu-typen, hooligans, kirchenpenner..) extremisten sollte man alle wegsperren, ihr nervt mit eurem meinungsscheiss und parolengeschreie!
    der rest der gesellschaft will seine ruhe und nicht ständig beim einkaufen eure greenpeace flyer oder wahlplakate mit hässlichen alten leuten in anzügen sehen!

  33. abdafüa sagt:

    was bist du denn denn schon wieder für ein dulli? geh mal woanders hin!

  34. Schmendi sagt:

    @freitag
    is das die berühmte tolleranz der mitte? *g*

  35. Verbindungsstudent sagt:

    @Freitag: Obacht mit Pauschalisierungen, egal in welches Lager. Kein Göttinger „Konservativer“ hat Probleme mit den Punks am Willi (außer vielleicht damit, dass die ihren Müll nicht wegräumen). Und ob Hooligans „rechts“ sein sollen bezweifle ich mal stark, jedenfalls haben sie mit uns soviel am Hut wie Claudia Roth und Sinnlichkeit.
    Die Sache ist jedoch, und da setzt meine Kritik ein, dass sich die linken Demokraten zu wenig von den linken Extremisten abgrenzen, sie uns aber genau die angeblich mangelhafte Abgrenzung vorwerfen. Man schaue sich nur einmal die ganzen Demonstrationen am Gänselisel an, bei der grüne Hochschulgruppen, Jusos, Antifanten und KPD’ler Hand in Hand gemeinsame Sachen machen. Ein Konservativer oder Verbinder wäre jedoch, und das zu recht, sofort als Persona non grata abgestempelt, wenn dieser mit einem Republikaner gemeinsame Sache macht.

  36. richard_burton sagt:

    Gut, dass es einen vergleichbaren Filz um und mit Verbindern nicht gibt. Da wird sich immer wieder erstaunlich mutig von Holocaust-Leugnern, Antisemiten und homophoben Sexi-Kulturali-Elit-Rassisten distanziert.

  37. Verbindungsstudent sagt:

    Also viele von uns hätten grundsätzlich kein Problem damit, bei einer Anti-Nazi-Demonstration mitzumachen. Allerdings macht es da aus unserer Sicht keinen Sinn, da gemeinsam mit rot lackierten Faschisten (wer hats gesagt?) zu protestieren. Also, grenzt ihr euch mal von denen ab, dann grenzen wir uns gemeinsam mit euch von beiden ab!

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