Joasihno kommt nicht etwa aus Brasilien sondern aus Oberbayern – seine Musik klingt aber eher nach Island. Joasihno aka Christoph Beck frickelt und loopt sich ambientesquen und gefühlvollen Pop zusammen (experimentel!), sodass nicht selten Vergleiche mit Múm, Sigur Rós oder Seabear herhalten dürfen. 2009 erschien seine erste EP „papierTonnenTigerTum“ im Eigenvertrieb, dieses Jahr im Mai folgte dann das Debutalbum „we say: oh well“ auf dem Münchner Label Kyr Records. Nach Göttingen geholt haben ihn die Menschen von Obscure Concerts & Booking. Start ist um 20.30 Uhr im Apex in der Burgstraße. Günstigere Karten gibt es dort auch im Vorverkauf.

Nachdem sich allmählich wieder Breakbeat-Partys häufen, präsentiert das Kultur.Kollektiv am Samstag Breaks der abgefahreneren Sorte. Bevor jedoch Fragen auftauchen: Breakcore ist, wenn elektronische Musik völlig abdreht. Breakcore, auch als „Intelligent Dance Music“ bekannt, glänzt vorallem durch kurze Samples, schnelle Taktwechsel und den massiven Einsatz von Effekten ala Synthie und ChaosPad. Wie sich das anhört, lässt sich am Samstag im Stilbrvch ergründen

Proberaum-Konzerte im JuZI-Keller leben von einer speziellen Atmosphäre… Zu rechnen ist denn auch bei diesem Konzert damit, dass sowohl Eintritts- und Bierpreis als auch der Platz zum Bewegen vor der „Bühne“ eher gering ausfallen werden im Vergleich zur Nieten- und Aufnäherdichte. Eigentlich optimale Bedingungen für ein gutes Punk-Konzert! Organisiert wird das Konzert nach meinen Informationen diesmal nicht von Peter Krustig, sondern von Leuten aus dem AntiGen-Umfeld. Auf alle Fälle erwartet eine*n auf diesem Konzert nach Angabe eines der Veranstalter*innen „rotziger Pogo-HC-Punkrock“, der vermutlich besonders Leute aus dem Streetpunk-/Chaospunk-Umfeld ansprechen dürfte.

Deutschpunk muss sterben, damit wir raven können. So oder so ähnlich hieß es schon bei den Altpunkern von Slime, die vor rund einem Jahr die Musa bespielten. An gleicher Stelle tritt am Donnerstag die Kölner Deutschpunk-Legende Knochenfabrik auf. Knochenfabrik lässt glücklicherweise alles vermissen, was ich an Deutschpunk nicht mag. Zumindest auf Platte, live kann ich das bislang nicht beurteilen. Viel waren und sind die drei in den letzten Jahren auch nicht zu sehen. Nach ihren beiden Kracherplatten Ameisenstaat und Cooler Parkplatz lösten sich die Combo bereits Ende der 90er auf. Sänger Claus war danach in zahlreichen anderen Bands aktiv (Casanovas Schwule Seite, Bash, Chefdenker …). Seit ein paar Jahren treten Knochenfabrik ab und zu wieder auf und kommen für eines ihrer raren Konzerte jetzt auch nach Göttingen. Mit dabei sind die unvermeidlichen Göttinger Punkrocker Mad Minority. Manche mögen sie, andere kommen lieber erst später. Einlass ist in der Musa am Donnerstag (17.11.2011) ab 20:30 Uhr. Hunde und Hansa draußen lassen (vermute ich mal). Viel Spaß!

Wenn Hardcore auf Hiphop trifft, kann das ja erstmal vieles bedeuten – unter anderem entpolitisierten Sexismus und bierlastiges Mackertum. Dass es anders geht, dürfte am Freitag im Juzi demonstriert werden: Als Höhepunkt der „Siempre Antifascista“ Reihe treten zwei Hardcore Bands und zwei Hip-Hop Acts auf, deren Musik sich nahezu nahtlos ins Konzept der antifaschistischen Aktionswoche einreihen: Mit deutsch und französisch- sprachigen Rap illustrieren Lea-Won (München) und Radical Hype (Bremen) ihre Kritik am Status Quo. Ad-Jugdement (Hannover) und MyTerror (Düsseldorf) werden eher gegen das System anbrüllen. Der Abend beginnt übrigens mit den Harcore Bands, anschließend tritt die Hip-Hop Fraktion auf. Los gehts um 20:30 im Juzi.

Letztens sollte schon ein Konzert von Mimas im Laufsteg (dem Haarschneidefachgeschäft in der Gotmarstraße) stattfinden, musste dann aber leider von der Band aus persönlichen Gründen abgesagt werden – also auf ein Neues. Mit Look Mexiko (US) haben die Menschen von Obscure Concerts & Booking jedenfalls eine Perle in die Stadt gelockt. Fun Fact: Die Amis spielen am Freitag ihr allererstes Konzert in Schland! Als Event bei Facebook hier zu finden, hier geht Anhören per Soundcloud. Start ist um 20.30 Uhr, Karten im Vorverkauf gibt es für 6 Euro u.a. im Laden direkt.

Next Stop: Horizon und Mire Kay, allesamt aus Schweden, am Montagabend im Apex! www.tapeterecords.de www.obscure-concerts.com www.mirekay.com mirekay.bandcamp.com Start ist um 20.30 Uhr im Apex in der Burgstraße, Karten gibt es auch günstiger im Vorverkauf.

Das wird so eine Ankündigung bei der man nicht um Namedropping herumkommt. Aus HH kommen Bent Cross, und machen Hardcore Punk der nicht megaschnellen Sorte. Sie sind ein relativ neues Nebenprojekt von Just Went Black-Mitgliedern. So weit so gut. Was machen sie? Es wird mit versoffen-überdrehter Stimme rumgebrüllt und soundmäßig irgendwo in Hörweite von Bands wie the Now-Denial und neueren Trashpunk-Kapellen verweilt. Dabei bedienen sich die Gitarren wie es heute zeitgemäß ist auch mal am 80er-Stilmittelregal und lassen so den einen oder anderen Wipers-Sympathisanten in der Band vermuten. Ob es eine weitere Band an diesem Abend gibt ist noch offen und wird wohl kurzfristig noch angekündigt… Hier geht es zu ihrer homepage. Bebinn um 21:00 Uhr

Slux sind einzige mir bekannte Band der Stadt die wirklich deutlich hörbar in der Tradition früher Riot Grrrl-Bands steht: Sie haben den Sound und sie haben auch was zu sagen. Seit etlichen Jahren gibt es sie schon, und ich denke sie haben die durchschnittliche Lebensdauer ortsansässiger, üblicherweise vor allem männlich besetzter Szenebands schon deutlich überschritten. Irgendwer muss ja die Fahne hochhalten. Sie machen es und das ist gut so, auch wenn musikalischer Nachwuchs auf dem Sektor in Göttingen längst überfällig ist. Begleitet wird die Band von Llamame La Muerte aus Le Mans, Frankreich. Dieses Duo schlägt sein Zelt zwischen schleppendem Noiserock und Punk auf und hebt dabei auch mal auf die psychedelische Metaebene ab. Ebenfalls dabei sind Scared Dogs Might Bite aus Bremen, über die ich allerdings nicht viel mehr herausgefunden habe, außer eben das. Auf einem Veranstaltungsflyer den ich online entdeckt habe wurde die Musik als queer emo trash bezeichnet. Wenn das mal nicht drei Ansagen sagen sind… Mein ganz persönlicher Veranstaltungstipp diese Woche. Hier gehts zur Homepage von Slux und hier zu llamame la muerte. Die veranstaltung gibt es für alle Interessierten auch auf facebook. Beginn um 21:30

Wenn Revolte Springen kommen, ist oft nicht ganz klar, was passieren wird. Die Auftritte sind meist eine bunte Mixtur aus Folklore, Punk, unplugged, Straßentheater und Trash – an diesem Freitag gastiert die 9-Menschen-Combo im Stilbrvch. Begleitet werden sie vom Berliner Liedermacher Conny und dem Göttinger Liedermacher Rott. Revolte Springen ist weit mehr als eine Band. Die musikalischen Experimente reichen von Punk mit der elektro-Okkolele über Unplugged Konzerte bis hin zu regelrechten Musicals – die neben der künstlerischen Performance auch immer einen ernsten (politischen) Hintergrund haben. Für die aktuelle Tour haben sie die elektrischen Instrumente zu Hause gelassen – stattdessen haben sie einen Stapel Kostüme im Gepäck. Spätestens wenn sich dann die verarmte Rentnerin „Lieselotte Meyer“ life auf der Bühne radikalisiert, ist künstlerischer Ausnahmezustand angesagt. Das life-Vergnügen beginnt um 22 Uhr im Stilbrvch. Parallel dazu gibt es scheinbar eine Siebdruckwerkstatt – wer alte Lumpen hat, kann sie sich da bedrucken. Mehr Infos auf der Webseite des Stilbrvch und bei Revolte Springen