Alle Beiträge dieses Autors

Di. 28.08.: Konzert mit Haggatha und Ab·est im JuZI
23. August 2012

Auf das am kommenden Dienstag im JuZI-Keller stattfindende Konzert bin ich schon seit Monaten gespannt. Dem Konzertkollektiv Doomian ist es mit gelungen, mit den Kanadiern von Haggatha eine der in meinen Augen besten neueren Bands aus dem Sludge-Sektor an Land zu ziehen. Das über lange Zeit eher wenig beachtete Genre des Sludge (ein hässlicher Hybrid aus Doom Metal- und Hardcore-Punk-Elementen) hat in den letzten Jahren im Zuge des Hypes um langsame Musik im D.I.Y.-Bereich ein verstärktes Interesse erfahren. Eine Folge davon ist, dass das Label „Sludge“ inzwischen immer wieder drittklassige Post Metal-Bands aufgedrückt wird, die mit dem, was ich mir unter dieser Musik vorstelle, so ungefähr gar nichts zu tun haben. Haggatha heben sich von diesem Etikettenschwindel wohltuend ab; ihre Musik atmet die finstere, depressive Essenz von Sludge so überzeugend wie wenige Bands dieses Genres.


Sa. 28.07.: D.R.I. + Scheiße Minelli in der Musa
23. Juli 2012

Nachdem Wucher Promotion vor garnicht allzulanger Zeit mit D.O.A. eine Band in die Musa holte, die zu Beginn der achtziger Jahre Hardcore-Geschichte geschrieben hat, setzt die Veranstaltergruppe nun mit D.R.I. noch mal einen drauf. Diese Band spielte in der Entwicklung extremer Musik eine so wichtige Rolle, dass wohl jede*r, die/der sich etwas intensiver mit Hardcore, Punk oder Metal auseinandergesetzt hat, schon oft über ihre Musik oder zumindest ihr legendäres Logo (das Piktogramm eines Moshers – übrigens enstanden als Highschool-Kunstprojekt des Sängers Kurt Brecht) gestolpert sein dürfte. Gegründet in Houston, TX im Jahre 1982, übten die ‚Dirty Rotten Imbeciles‘ in ihren Anfangszeiten mit ihrem schnörkellosen, für damalige Zeiten unverhältnismäßig schnellen Hardcore-Punk einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die amerikanische Hardcore-Szene aus. Im Laufe ihrer Entwicklung bauten sie jedoch mehr und mehr Thrash Metal-Einflüsse in ihre Musik ein und prägten so maßgeblich die Entwicklung des Crossover-Thrashs in der zweiten Hälfte der 80er Jahre (ihr 1987er-Album „Crossover“ mag namensgebend für diesen Stil gewesen sein).


Do 26.07.: Toner Low + Kru$h + Tools Of The Trade im JuZI
21. Juli 2012

Kaum mehr als zwei Wochen ist das letzte Doomian-Konzert her, da steht – am kommenden Donnerstag – schon das nächste in greifbarer Nähe. Die Bandauswahl ist dieses Mal recht vielseitig ausgefallen; was die drei Bands eint, ist, das sie alle nach ihrem Gig in Göttingen weiterreisen in Richtung Tschechien, wo sie auf dem (in meinen Augen ziemlich großartigen) Play Fast Or Don’t Festival spielen werden. Mit Toner Low aus Leiden (NL) wurde eine der in meinen Augen besten europäischen Stoner/Doom Bands eingeladen. Die Band ist all jenen ans Herz zu legen, die sich für Stoner Rock, Doom Metal und psychedelische Rockmusik im Allgemeinen interessieren. Neben hypnotischer, extrem langsamer, basslastiger und vibrationsgeladener Musik ist auch eine ziemlich abgefahrene psychedelische Licht-Show zu erwarten. Der in bestimmten Kreisen weit verbreitete Fetisch für weit aufgedrehte Röhrenverstärker aus den Siebzigern wird von dieser Band fast schon absurd weit getrieben. Der ideale Soundtrack für diverse illegale Aktivitäten, zu denen wir hier niemals aufrufen würden.


So. 10.6.: Konzert mit Thou, Resurrectionists + Downfall of Gaia im JuZI
4. Juni 2012

Ein JuZI-Konzert, das nicht nur vor 23:00 beginnt, sondern um diese Zeit bereits lange vorbei ist – kann das mit rechten Dingen zugehen? Die Konzertgruppe 1 kann jedenfalls auf einige geglückte Experimente mit Nachmittagskonzerten verweisen (zuletzt im vergangenen Jahr mit Finisterre, Zosch! und Lazlo). Nun zieht auch Doomian nach, und zwar mit einem am kommenden Sonntag stattfindenden Matinée-Konzert mit ziemlich spannender Besetzung.


Sa. 9.6.: Antirassistische Soliparty im T-Keller
4. Juni 2012

Am kommenden Samstag findet im T-Keller im Rahmen des festival contre le racisme eine Soli-Party gegen den alltäglichen Rassismus statt. Die Einnahmen der Veranstaltung werden mithin in antirassistische Projekte fließen. Musikalisch läuft alles von HipHop bis Punk – nur Electro wird ausdrücklich ausgeschlossen. Allzuviele genauere Informationen über die Musik wurden bisher noch nicht preisgegeben; zumindest einer der involvierten DJs ist mir bekannt, bei ihm tippe ich auf Punk, Wave und trashfreie 80er-Klänge. Dazu sind Cocktails angekündigt. Der Abend steht unter dem viersprachigen Motto ırkçılığa hayır.mücadele edelim نؤادپرستی روزمره شده است. مبارزه با آن نیز Il razzismo e di tutti i giorni. E anche la resistenza! rassismus ist alltag – widerstand dagegen auch! Los geht es um etwa 22:00 im Theaterkeller.


Sa. 19.05.: 80er-Party mit Luftgitarrenkontest im JuZI
14. Mai 2012

Wer am Samstagabend keine Lust hat auf die 90er-Party im Freihafen, hat immerhin die Möglichkeit ins JuZI gehen und dort ein Jahrzehnt weiter zurückreisen in die Vergangenheit der Popkultur. In meinen Augen sind solche Motto-Parties meist kapitaler Frevel am guten Geschmack. Bei dieser Party hege ich jedoch die Hoffnung, dass ein bisschen mehr zu erwarten ist als die übliche Bad-Taste-Kirmes-Musik. Das für die Party angekündigte musikalische Programm umfasst „80er Electro, Pop, Wave, NDW, Metal, Punk und Sounds aus der Gruft“ (siehe Facebook-Partyankündigung). Insbesondere die Playlist eines der DJs in der Bar (Post Punk, Synthie Pop, Wave, Weird Stuff, NO TRASH) klingt für mich ziemlich vielversprechend und nicht nach den totgespielten Standard-80er-Stimmungshits. Wer auf die nicht verzichten kann, wird seine Trash-Gelüste aber wohl im Ballsaal stillen können. Und der angekündigte Luftgitarrenwettbewerb wird – zumindest für die alkoholisierteren unter den Besucher*innen – mit Sicherheit ein ziemliches Spektakel. Los geht es irgendwann am späteren Abend im JuZI.


Fr. 11.5.: Face Tomorrow + Death Letters im T-Keller
6. Mai 2012

Im Theaterkeller findet am kommenden Freitag mal wieder ein Konzert statt, was hiermit in aller Kürze angekündigt sei. Eingeladen sind Face Tomorrow und Death Letters aus den Niederlanden. Face Tomorrow geht Richtung Emo-Pop, sie schlagen eher sphärische Töne an, mit ruhigen Gesangseinlagen. Death Letters drücken mehr aufs Tempo und machen melodiösen, leicht verfrickelten Punkrock. Beiden Bands ist ein eher höhenlastiger Gesang gemein. Wanns im Theaterkeller los geht? Wahrscheinlich Ab 19:00 Uhr Addendum von Harvey: Für alle, die es gar nicht abwarten können und am Freitagnachmittag noch Beschäftigung suchen, macht das „Vinyl-Reservat“ im Papendiek 18 quasi ein Preview: In dem kleinen Plattenladen wird es mit Death Letters ebenfalls am Freitag einen „Instore Gig“ ab 16:30 Uhr geben.


Mo. 7.5.: Vladimir Bozar + Armageddon Buzz Club im Stilbrvch
1. Mai 2012

Nicht einmal zwei Wochen, nachdem dass das Kulturkollektiv im Stilbrvch eine Party mit dem krachigen Avantgarde-Breakcore-Experimentalisten Igorrr veranstaltete (siehe hier), ist auch schon das nächste Konzert mit ähnlich experimentierfreudigen französischen Künstler*innen anberaumt. Vladimir Bozar ’n’ ze Sheraf Orkestär, die geneigte Besucher*innen am kommenden Montag im Stilbrvch mit einem Konzert beglücken werden, stammen aus dem Igorrr-Dunstkreis und sind ähnlich wie dieser dafür berüchtigt, in so kurzer Zeit wie möglich so viele scheinbar vollkommen unkombinierbare Musikrichtungen wie möglich zu einem mehr oder weniger kohärenten Ganzen zusammenzuwürfeln. Allerdings tun sie das nicht wie Igorrr in Form von elektronischer Tonkost, sondern spielen ihren eklektizistisch zusammengewürfelten Stilmix mit einer äußerst vielseitigen Instrumentierung komplett live. Das Ganze wird unter der Selbstbezeichnung „Zapcore“ verbucht und verknüpft von Jazz über Flamenco, psychedelische Rockmusik, Tango und Chanson bis hin zu extremen Metal-Passagen so ungefähr alles, was mensch nie zusammen hören wollte, weshalb einhundertprozentige Stilwechsel im zehn-Sekunden-Takt keine Seltenheit sind. Wer Mr. Bungle und Konsorten mag, sollte mal ein Ohr riskieren.


Do. 3.5.: Celeste + Depths im JuZI
28. April 2012

Manchmal ist die Welt voller Überraschungen… Dazu zählt der ungeheure Trend um Post Black Metal, der in der DIY-Szene schon seit einiger Zeit kursiert und inzwischen auch in Göttingen angekommen ist. Wer hätte schon vor ein paar Jahren gedacht, dass die Konzertgruppe Eins jemals ein Konzert mit einer massiv Black Metal-beeinflussten Bands veranstalten würde, selbstredend mit einem stilecht mit einem umgedrehten Kreuz verzierten Flyer?


Di. 10.4.: Witch Cult + Bear Trap + Absolutist im JuZI-Keller
5. April 2012

Am kommenden Dienstag wird bereits das dritte Konzert der neugegründeten Göttinger DIY-Konzertgruppe Doomian stattfinden, und zwar als Kellerkonzert mit dem kuriosen Motto „The Absolute Bear Witch Project“. Die auf dem Konzert dargebotene Musik bewegt sich dieses Mal jedoch nicht wie auf den beiden vorigen Konzerten der Gruppe ausschließlich im untersten Bereich der Geschwindigkeitsskala, im Gegenteil, die drei Bands treten zum Teil heftig aufs Gaspedal.