Unipolitik

MZG 1140 – Quo Vadis MZG 1140?
3. Februar 2008

Die letzte Woche war ganz von den Auseinandersetzungen um Raum MZG 1140 an der Göttinger Uni geprägt. Nachdem dieser besetzt worden war, kam es nur wenige Tage später zur Räumung durch die Polizei – MoG berichtete ausführlich über die Geschehnisse. Die Universität vermeldete „erhebliche Störungen im Vorlesungs- und Veranstaltungsbetrieb“ und forderte ihre Mitarbeiter auf, Augen und Ohren offen zu halten und schaffte damit ein ganz neues Vetrauensverhältnis auf dem Campus. Momentan scheint wieder etwas Ruhe eingekehrt zu sein und es bleibt fraglich wie mit der jetzigen Situation umgegangen wird. Nachdem Chris Ludewig vom AStA in einem Interview zu Wort kam, beantwortete auch ein Vertreter und Nutzer des Frairaum-Cafés ein paar Fragen aus, wahrscheinlich nicht nur, persönlicher Sicht.


MZG 1140 – Feierliche Nicht-Eröffnung
31. Januar 2008

Diejenigen, denen man eben noch die Leviten mit Knüppeln lesen wollte, fanden sich heute erneut vor der reichlich diskutierten Räumlichkeit MZG 1140 ein. Es war 11:40 Uhr als auf der nun prominenten Etage Bach gespielt wurde, passend – denn die Uni scheint selbigen ganz exzellent hinunter zu gehen. Mit leichten Alkoholika sah man den folgenden Geschehnissen entspannt entgegen. Den Zaungästen vom Gebäudemanagement schien es ähnlich zu gehen, auch sie lauschten dem Streicher-Duett und hielten sich in vornehmer Distanz.


Raumbesetzung an der Uni (Mit Fotos!)
16. Januar 2008

In einem Uni-Streik vor einigen Jahren besetzten einige Studierende einen Raum im Oeconomicum, der als ‚Cafe Kollabs‚ Unigeschichte machte: er wurde nicht nur zum permanenten Sitz studentischer Zivilcourage, sondern darüber hinaus auch zum steten Dorn im Auge der Univerwaltung. Als vor einigen Semestern im Keller des Oec ein Feuer entstand, konnte von Seiten der Uni das angenehme mit dem nützlichen verbunden werden: das mittlerweile in eben diesen Keller umgezogene Cafe Kollabs wurde überaus unauffällig und dabei nicht weniger nachhaltig entfernt. Wenn es nach dem Willen einiger unzufriedener Studierender geht, dann ist ab heute Schluss mit Schluss. Gegen 10 Uhr nämlich besetzten sie einen Seminarraum im blauen Turm auf dem Campus der Uni Göttingen.


Wählen gehen? Wählen gehen!
14. Januar 2008

Einigen wird es aufgefallen sein: im Januar sind nicht nur die Landtagswahlen in Niedersachsen, sondern auch die Wahlen an den Hochschulen, allen voran der Georg-August-Universität in Göttingen. Vom 15. bis 18. Januar können die Studierenden hier ihre Stimmen abgeben und neben dem Studierendenparlament, den diversen Fachschaftsparlamenten (davon gibt es in jeder Fakultät eins) und den FachgruppensprecherInnen (davon gibt es an jedem Institut oder jedem Seminar eineN) auch ihre VertreterInnen für die Gremien wählen, in denen sie gemeinsam mit den ProfessorInnen, dem Mittelbau und den ‚technischen Angestellten‘ der Universität sitzen. Der AStA, von dem immer mal wieder die Rede ist, wird übrigens von dem Mitglieder des Studierendenparlamentes gewählt und stellt so eine Art studentische Regierung dar.


Nevermind the VG-Party here’s the Spontanparty im Theologicum
6. Dezember 2007

Rund 150 Studierende feierten eine unangemeldete Party im Theologicum – gegen den Widerstand von Sicherheitsdienst und Gebäudemanagement. Aktueller Anlass war die Weigerung des Dekans der theologischen Fakultät, das Gebäude der open_uni zur Verfügung zu stellen. Die Aktion reiht sich nahtlos in die vielen politischen Kämpfe um Freiräume ein, die in diesem Jahr in Göttingen geführt wurden. Ob es die Here to stay Kampagne zum Erhalt der selbstimmten Wohnhäuser geht oder um das Aus für die open_uni. Nicht zuletzt die Abschaffung der gutbesuchten und oftgelobten VG-Partys liess den Unmut über die Einschränkungen der Möglichkeiten selbstbestimmt zu leben, lernen und feiern steigen. Aus dem „Protest“ wurde gestern „Resistance“.


Kein Kollabs im Transformatorenhäuschen
5. Dezember 2007

Ende November fand ein Gespräch zwischen der Studierendeninitiative „delete.control – enter.space“ und einem Vertreter des Gebäudemanagments der Universität Göttingen statt. Die Initiative setzt sich für einen neuen selbstverwalteten Raum an der Universität ein. Nach anfänglich positiver Erwartungen von „delete.control“ äußern die Studierenden nun ihren Mißmut: die von der Uni angebotenen Räumlichkeiten seien „gänzlich inakzeptabel“. Mit einem alten Transformatorenhäuschen ohne sanitäre Einrichtungen will man sich nicht zufrieden geben.


Alles Elite oder was? Kleine Anmerkung zur Exzellenzinitiative
4. November 2007

Die Uni Göttingen hat sich mit ihrem „Zukunftskonzept zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung“ bei der Exzellenzinitiative des Bundes beworben und konnte sich nun vor nicht all zu langer Zeit, auch durchsetzen. „Projektbezogener Ausbau der universitären Spitzenforschung“ zeigt an, in welche Richtung es geht: einerseits geht es um Forschung und nicht um die Lehre. Und andererseits geht es um projektbezogene Forschung, also nicht um ein durchgängig hohes Forschungsniveau, sondern um einzelne Spots, die aus der Masse herausragen.


delete.control – enter.space – Die neue Kampagne für Freiräume an der Uni
20. Juli 2007

Manche vermissen es, andere haben davon nie gehört. Manche brauchten es, andere hassten es, dem Rest war es egal. Wovon hier die Rede ist? Richtig. Vom letzten Freiraum am Campus der Universität, der von der Univerwaltung nach dem Brand des Oeconomicums schlichtweg abgewickelt wurde. Dem Cafe Kollabs. Kollabs, das stand für Kommunikationslabor oder so, und es war für viele ein wichtiger Anlaufpunkt für Diskussion, Austausch und Meinungsbildung abseits des Mainstreams, oder einfach nur für einen selbstgekochten Kaffee zum Solipreis. Die, die eine solche Einrichtung am Campus vermissen, haben nun eine Initiative gegründet, die sich für einen neuen Freiraum einsetzen will.


OpenUni im Herbst 2007
17. Juli 2007

Es war einmal vor vielen, vielen Jahren. Da entwickelte aus sozialen Protestbewegungen – nicht zuletzt auch aus studentischen – das Konzept der Volx-Unis. Alle Leute sollten hier, sozusagen „von unten“ an einem freien und gleichberechtigten Bildungsprozess beteiligt werden. In Göttingen tauchte dies Konzept zuerst als Sta(d)t-Uni auf. Später wurden daraus die mittlerweile legendären 48h-Unis. 48 Stunden lang selbstorganisierten Seminare, Angebote außerhalb jedes Lehrplanes, eine stets begeisternde und mitreißende Mischung aus Theorie und Praxis, Politik und Kultur, Leben und Reden.


Aus und vorbei? Die Zukunft der VG-Parties
22. Juni 2007

Seit über 2 Jahrzehnten gibt es eine feste Institution in der universitären Partyszene Göttingens: die VG-Parties. Das VG (Verfügungsgebäube) ist der hässliche, schmale Turm hinter der SUB, der neben den Parties vor allem durch das Gerücht von sich hören macht, dass das komplette Gebäude einstürzen würde, wären alle Fenster gleichzeitig geöffnet. Mit den Parties hat es nun wohl aber ein Ende. Zumindest für dieses Semester – und perspektivisch ohnehin. Aber fangen wir von vorne an.