Hintergrund
1. Mai
Was Nazis gegen Kapitalismus haben22. April 2013
Zum 1. Mai verkünden nicht nur Gewerkschaften ihre politischen Forderungen. Auch Neonazis nutzen den Tag, um sich antikapitalistisch zu geben. Doch ihre Forderungen führen nicht etwa in die Emanzipation, sondern in den Faschismus. Unser Autor Michael Barthel hat das Buch „Völkischer Antikapitalismus? Eine Einführung in die Kapitalismuskritik von rechts“ mitverfasst und stellt die Grundlagen rechter Kapitalismuskritik vor.
Anschläge in Göttingen geplant?
Neonazis vor unserer Haustür16. April 2013
Die Nazi-Terroristin Beate Zschäpe steht bald in München vor Gericht, angeklagt unter anderem wegen Mordes. Im April 2006 haben sie oder ihre Kumpanen wahrscheinlich Anschlagsziele in Göttingen ausgekundschaftet – kurz bevor in Kassel das NSU-Opfer Halit Yozgat starb. Neonazis sind uns näher, als uns lieb sein kann. Wir haben dokumentiert, wo sie in der Region in den vergangenen Jahren aufgetreten sind.
Migrationsgeschichte
„Erinnerungspolitische Antwort“20. März 2013
Die Ausstellung „Movements of Migration“ zieht sich vom Bahnhof mehrere Straßen bis an das andere Ende der Innenstadt – unauffällig aber anklagend erzählt sie die Göttinger Geschichte der Migration. Noch bis zum 30. März offenbart sie Einblicke in eine Welt, die zu viele bisher übersehen haben.
Kreisfusion in Südniedersachsen
Identitätsängste und leere Kassen11. Januar 2013
Die freiwillige Fusion der Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode am Harz wird immer wahrscheinlicher. In allen drei Kreisen sind Bürgerbegehren, die den Zusammenschluss verhindern sollten, inzwischen gescheitert. Die GegnerInnen der Fusion behaupten zwar, für eine breite Mehrheit der Bevölkerung zu sprechen, beweisen konnten sie das bislang aber nicht.
Über das Prekariat des akademischen Nachwuchses
„Reise nach Jerusalem“ um einen Lehrstuhl4. Januar 2013
Die Georg-August-Universität bleibt trotz Studiengebühren eine Massenuniversität: 25.377 immatrikulierte Studierende kann sie zum Wintersemester 2012/2013 verzeichnen. Jede_r fünfte Einwohner_in in Göttingen studiert, hinzu kommen die Beschäftigten der Universität in den Bereichen Forschung, Lehre und Verwaltung. Die Stadt Göttingen lebt von ihrer Universität – aber wie leben Universitätsangehörige eigentlich von der Hochschule?
Polizeipräsident Robert Kruse
Immer nur die halbe Wahrheit5. September 2012
Zweieinhalb Jahre nach dem Wechsel Robert Kruses vom niedersächsischen Verfassungsschutz an die Spitze der Göttinger Polizei ist klar, wes Geistes Kind er ist. Exemplarisch zeigt sich an seiner Kommunikationsstrategie, dass er an einer demokratischen Öffentlichkeit kein Interesse hat.
Bühlstraße 28: Pacht zum Nulltarif läuft aus
Geschichte und Zukunft eines Wohnheims13. Juli 2012
„Wer hier kauft, kauft uns mit!“ steht auf einem Transparent an der Südseite des über 30 Jahre alten Wohnheims Bühlstraße 28 geschrieben. Die Mietverträge der Bewohner*innen laufen zum Ende des Jahres aus. Dann soll die städtische Immobilie verkauft und könnte schlimmstenfalls abgerissen werden. Das Studentenwerk hat kein Interesse mehr an dem Wohnheim, obwohl es schwarze Zahlen schreibt. Alternativen wurden den Bewohner*innen angeboten, doch die kämpfen lieber für den Erhalt der Bühlstraße 28 und dessen langer Geschichte.
Studien zu Patriotismus
Sommermärchen im Blätterwald29. Juni 2012
Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Herren ist im Halbfinale aus dem Turnier geflogen und wird so schnell auf polnischem Grün keinen Sieg mehr sehen. Das Spektakel findet jedoch nicht nur auf dem Rasen statt, sondern auch und vor allem in den Innenstädten, den Stadien, den Biergärten und den Fanmeilen. Und immer wieder verschafft sich auch Kritik daran Gehör. Wenn tausende Deutsche in einem osteuropäischen Stadion stehen und ihre rhythmischen Klatscheinlagen mit lauten „Sieg!“-Rufen kombinieren, dann läuft vielen ein gruseliger Schauer über den Rücken. „Alles nur Fußball“ sagen die Einen, „nationalistischer Dreckscheiß“ sagen die Anderen. Wissenschaftliche Studien bestreiten jede Harmlosigkeit.
"Stille Feiertage"
Dieses Wochenende: Feiern verboten6. April 2012
Vielleicht ist es der einen oder dem anderen schon aufgefallen: An Feiertagen wie Karfreitag, Karsamstag und Volkstrauertag ist es schwierig gute Abendplanung zu finden. Grund dafür ist das sogenannte Tanzverbot, welches in allen deutschen Bundesländern in verschiedener Form vorkommt. Mal abgesehen vom Volkstrauertag haben die betroffenen Tage eines gemeinsam: Sie leiten sich aus der christlichen Tradition ab.
Demo für Bleiberecht
„1, 2, 3, 4 – alle Menschen bleiben hier“27. März 2012
Am vergangenen Samstag hatten verschiedene Initiativen zu einer Demo vom Rosenwinkel in die Innenstadt aufgerufen. Es galt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Flüchtlingen aufmerksam zu machen und die Solidarität der Mehrheitsgesellschaft zu mobilisieren. Drohende Abschiebung in zerstörte frühere Heimat, mangelhafte medizinische Versorgungsmöglichkeiten, Arbeitsverbote und Freiheitsbeschränkungen wurden kritisiert. Im Fokus standen auch die in Göttingen lebenden Roma, die im Jugoslawienkrieg fliehen mussten.