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Do. 02.08.: Joachim Bruhn über die (Un-)Begreifbarkeit des Nazifaschismus
28. Juli 2007

Seit Jahren versuchen Geschichts- und Sozialwissenschaften, die Nazifaschismus zu erklären. Das gilt auch für die Linke Theorie, die sich schon seit der Machtübernahme der Nazis daran abarbeitet. Vergeblich, wie Joachim Bruhn von der Initiative Sozialistisches Forum findet. Und deshalb vom [a:ka] zum Thema „Vernunft und Barbarei – Über die Verstehbarkeit des Nationalsozialismus“ eingeladen wurde. In Anlehnung an die marx’sche Theorie möchte er zeigen, wie der Faschismus aus der Widersprüchlichkeit des Kapitalismus entstanden ist und in dieser Widersprüchlichkeit eben auch unverständlich bleiben muss. Weshalb dann, und hier schließt sich der Kreis, bisher alle Versuche, ihn zu verstehen, letztendlich scheitern mussten. Wer vorher gerne mehr darüber wissen möchte, dem sei dies Flugblatt zur Veranstaltungsankündigung empfohlen.


Do. 02.08.: Freiräume und No-Go-Aereas
28. Juli 2007

Gesellschaftliche Räume sind oft umkämpft. Während Nazis in Teilen der Republik „National befreite Zonen“ errichten, ruft die Linke „Nazis raus – und meint auch das meist räumlich. Sie kämpft aber auch seit langem für Freiräume. Welche Gemeinsamkeiten lassen gibt es zwischen diesen sehr verschiedenen Raumbezügen? Haben Freiräume, also besetzte Häuser, autonome Zentren oder Wohnprojekte ein Potential, das über eine reine Nischenfunktion hinausgehen? Sind sie herrschaftsfreie Räume und bieten sie vielleicht sogar eine Perspektive für die Überwindung des falschen Ganzen? Dieses Themenfeld möchte das Antirassismusplenum in seiner Veranstaltung zum Jubiläum „25 Jahre Juzi“ abgrasen. Unter dem Titel „Freiräume und no-go-areas – Raus ist wieder in“ haben sie Jan Wehrheim aus Bremen als Referenten eingeladen. Um 20 Uhr soll die Veranstaltung beginnen.


Mi. 01.08.: Zartbitterparty inner Tangente
27. Juli 2007

In den Semesterferien werden Parties rar. Und sie werden leerer, weil es das Studi-Pack sich daheim auf Mamas Sofa bequem macht. Zwei Gründe, am Mittwoch auf die Zartbitterparty zu gehen. Denn die sind normalerweise derartig voll, heiß und stickig, das es kaum auszuhalten ist. Falls man überhaupt an den grimmigen Türstehern vorbeikommt. Neben dem üblichen Indie, Emo, Alternative und New Noise – Gedröhne sind vor allem die neuen Singles von Tocotronic, Portugal The Man und The Cribs versprochen. Monsters wünschen gute Unterhaltung.


Sa. 28.07.: Politkabarett mit Hans Scheibner
23. Juli 2007

Eigentlich mag ich alte Sozialdemokraten. Manchmal. Zumindest dann, wenn sie Politkabarett machen. Da mischt sich die enttäuschte Hoffnung alter sozialer Bewegungen mit dem Frust auf ParteigenossInnen mit der Verachtung von NS und Konservatismus. Und was im Allgemeinen gilt, gilt auch im Besonderen: wenn Hans Scheibner am Samstag im Alten Rathaus auftritt, dann wird vermutlich kein Thema aus der aktuellen politischen Debatte verschont bleiben. Von Zwischenfällen in Atomkraftwerken über politische Streitereien mit Nachbarländern bis hin zu den längst vergessenen Ereignissen in Heiligendamm hat sich so einiges angesammelt – und das geneigte Publikum kann gespannt sein, was der Altmeister präsentieren wird. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Göttinger Kultursommers, kostet 15 € Eintritt (ermäßigt 12 €) und beginnt um 21 Uhr. Die Ankündigung findet ihr hier.


Do. 26.07.: Wohnen im Kapitalismus
21. Juli 2007

Immer wenn Linke nicht weiter wissen, zitieren sie Theodor W. Adorno: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Der Satz stammt aus der Essaysammlung „Minima Moralia“ und steht dort am Ende des Aphorismus „Asyl für Obdachlose“. Und in eben dem geht’s – richtig – um’s wohnen im Kapitalismus. Das Wohnen in Mietskasernen ist eigentlich unerträglich, aber eine Eigentumswohnung zu nutzen angesichts von Obdachlosigkeit und alledem – auch das ist kaum denkbar. Obdachlosigkeit selber ist ebenfalls keine Freude und so entdeckt die politische Linke vor einigen Jahrzehnte eine (scheinbare) Alternative: das selbstverwaltete Wohnen.


OpenUni im Herbst 2007
17. Juli 2007

Es war einmal vor vielen, vielen Jahren. Da entwickelte aus sozialen Protestbewegungen – nicht zuletzt auch aus studentischen – das Konzept der Volx-Unis. Alle Leute sollten hier, sozusagen „von unten“ an einem freien und gleichberechtigten Bildungsprozess beteiligt werden. In Göttingen tauchte dies Konzept zuerst als Sta(d)t-Uni auf. Später wurden daraus die mittlerweile legendären 48h-Unis. 48 Stunden lang selbstorganisierten Seminare, Angebote außerhalb jedes Lehrplanes, eine stets begeisternde und mitreißende Mischung aus Theorie und Praxis, Politik und Kultur, Leben und Reden.


Do. 12.07.: G8 – Wie weiter?!
9. Juli 2007

Der G8-Gipfel und die Gegenproteste sind verstummt, in den Zeitungen kehrt wieder der Alltag ein. Aber was haben die Proteste gebracht? Viele Leute – auch aus Göttingen – waren in Heiligendamm, Rostock und Umgebung aktiv. Aber was bedeutet das für die Perspektive von emanzipatorischer Politik in Göttingen? Um diese und andere Fragen zu diskutieren, lädt ein offenes Bündnis für Donnerstag um 19 Uhr in das DGB-Haus (Obere Masch 10) ein. Es soll eine Fishbowl-Diskussion geben, um sich nicht zuletzt über die Erfahrungen auszutauschen, die dort gemacht worden und über die Perspektiven zu diskutieren, sich aus den Protesten für Göttinger Polit-Gruppen ergeben.


Mi. 11.07.: Totgesagte leben länger: Ethno-Gartenparty
9. Juli 2007

Lang, lang ist’s her. Vor fünf, vielleicht auch sechs oder sieben Jahren verbreitete sich Aufregung in der universitären Partylinken: diesen Sommer sollte die letzte der berüchtigten Gartenparties auf der Wiese vor der Ethnologie (Theaterplatz, gegenüber dem Deutschen Theater) stattfinden. Wegen Umbauarbeiten im und am Gebäude würde von nun an nicht mehr gehen. Aber es kam anders: die Uni hatte kein Geld, die Bauarbeiten wurden verschoben, es kamen diverse ‚Hochschuloptimierungsgesetze‘ mit ihren Kürzungen, schließlich war an Umbau nicht mehr zu denken. Auch wenn der Schock für die Partygemeinde sich Jahr für Jahr wiederholte: eine „letzte Ethno-Party“ nach der anderen wurde gefeiert, zuletzt schon ohne Schock und als reiner Gag. Dieses Jahr behauptet niemand mehr, es gäbe die letzte Ethnoparty. Aber unter dem Motto „Totgesagt leben länger“ lädt die Basisgruppe Ethnologie, die nach wie vor der Meinung ist, dass der Kapitalismus abgeschafft gehört, auch in diesem Jahr wieder auf die Wiese ihres Instituts ein, um dort dem Genuß von alkoholoschen, nicht-alkoholischen und gerne auch biologischen (?) Getränken zu fröhnen und einer musikalischen Mischung aus Ragga, Reggae, Latin, Ska und Punk bis hin zu 60er-Jahre Mucke und Elektro-Crossover zu lauschen.


They are Coming – Schülerburschenschaftstreffen live in Göttingen
5. Juli 2007

Ein Thema hatten wir bei MOG noch nicht so furchtbar häufig – die Burschenschaften. Und – fast wie um uns darauf hinzuweisen – haben die wiederrum beschlossen, am kommenden Wochenende in Göttingen einzufallen. Allerdings nicht in der hier nur allzu bekannten Form studentischer Burschenschaften, die dann antisemitische RednerInnen wie den aus der Bundeswehr entlassenen Ex-General Günzel einladen, sondern in der Form eines Schülerburschenschaftstreffens. Denn jährliche Verbandstagung des Allgemeinen Pennäler Rings (APR) soll dieses Jahr in Göttingen stattfinden.


Fr. 06.07.: Kundgebung gegen Schülerburschis
2. Juli 2007

Da sich der Allgemeine Pennälerring entschieden hat, Göttingen zum Austragungsort einer großen Versammlung zum Austausch völkisch-rassistischer, antisemitischer, sexistischer und vermutlich auch andersweitig unappetitlicher Vorurteile zu machen, gibt es am Freitag um 19 Uhr eine Kundgebung dazu und dagegen. Stattfinden wird die vor der Stadthalle. Anschließend soll es eine Demo geben. Um zahlreiches erscheinen wird gebeten.