Antifee-Festival

Feiern für den Feminismus
von am 5. Juni 2013 veröffentlicht in Antifee, Kultur, Titelstory

Vierstellige Besucher_innenzahlen: Antifee-Festival 2011 (Foto: MoG)

Am Wochenende startet das Antifee-Festival für feministische Gesellschaftskritik. Zum siebten Mal wird auf der Wiese hinter der Zentralmensa feierlich am morschen Stuhl des Patriarchats gesägt. Wie jedes Jahr erwartet die Besucher_innen ein abwechslungsreiches Unterhaltungs- und Bildungsprogramm mit politischem Anspruch.

Das Antifee-Festival gehört seit Jahren zum Terminkalender der Stadt. Doch es ist kein gewöhnliches Musikfestival. Es vereint starke politische Positionen mit Unterhaltung und erhebt erfolgreich den Anspruch, einiges anders zu machen: Raum für Queerness schaffen, weibliche Präsenz auf der Bühne stärken, kritische Schlaglichter auf die Musikszene und die Gesellschaft werfen.

Dabei hat die Veranstaltung im Laufe der letzten Jahre eine inhaltliche Wandlung vollzogen. Was unter dem Motto „feiern gegen Sexismus und Nationalismus“ initiiert wurde, läuft nun schon im zweiten Jahr unter dem Label „Festival für feministische Gesellschaftskritik“. Eine Schwerpunktverlagerung, die sich aus den mehrheitlichen Interessen der jährlich wechselnden Veranstalter_innen ergeben dürfte. Der inhaltliche Spagat der ersten Jahre ist damit abgeschafft, was dem ganzen Projekt ein schärferes Profil gibt.

Umfangreiches Programm

So hat das Workshop- und Vortragsprogramm eine deutliche queerfeministische Ausrichtung, wobei eine erheblich Anzahl an Veranstaltungen FLT** vorbehalten bleibt. Die Bandbreite reicht von queerer Pornografie über kritische Betrachtungen von Harry Potter bis hin zu Einführungskursen zu Fotografie und DJing. Ein Film und eine Lesung runden das Programm ab und machen es auch von der Form her abwechslungsreich.

Die Antifee-Bühne wird parallel von einer bunten Schar unbekannter und semibekannter Acts bevölkert. Von Synth Pop über Songwriting bis hin zu Elektropunk ist hier alles vertreten. Diversität lautet das Stichwort. Im Gegensatz zu anderen kleinen Festivals bietet das Antifee dabei kein rein regionales Lineup – lediglich zwei der insgesamt 13 Acts kommen aus Göttingen.

Sonnenschein inklusive

Ganz große Namen sind wie immer nicht dabei, doch die erwartet hier auch niemand, denn schließlich geht es vor allem um die richtige Einstellung. Die steht auch bei den Veranstalter_innen und Helfer_innen im Vordergrund. Alle arbeiten unentgeltlich, um das Festival möglich zu machen – und zwar umsonst und draußen.

Das Publikum weiss es zu schätzen: In den vergangen Jahren hat das jeweils zweitägige Festival locker eine vierstellige Zahl an Besucher_innen angezogen, darunter viele Angereiste. Mit dem Wetter sah es dabei nicht immer gut aus. Glaubt man den Vorhersagen, ist am kommenden Wochenende aber mit Sonnenschein zu rechnen.

Aktuelle Informationen auf www.antifee.de und https://www.facebook.com/antifee.

 

(* FLT* steht für Frauen, Lesben und Transpersonen)

 

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