Spontandemo

Für die sofortige Freilassung von drei inhaftierten Aktivistinnen der Moskauer Punk-Gruppe und -Band „Pussy Riot“ demonstrierten am Samstag recht spontan etwa 30 bis 40 Menschen. „Freiheit für Pussy Riot“ wurde skandiert, Flugblätter wurden verteilt. Aufmerksamkeit war ihnen sicher: Kurzerhand kaperten sie die Bühne der „Göttingen zieht an“-Modenschau mitten auf dem Marktplatz.

Die beiden verstehen unter Mixer nicht nur ein Küchenutensil, und unter schwarzem Gold verstehen sie auch was anderes als die meisten im Ruhrpott. Wenn ihr das nicht tut, dann solltet ihr diesen Abend als Fortbildung in Sachen Stil betrachten. Ab 23:00 Uhr

In der Debatte um den sogenannten „Zukunftsvertrag“ werden am Donnerstag von der Kommunalpolitik Fakten geschaffen. Das versichern jedenfalls die Fraktionen der SPD, der Grünen und der CDU: Dann wird der Rat der Stadt Göttingen formell beschließen, die Kürzungsvorhaben in die Tat umsetzen zu wollen. Dies soll in der ab 17:30 Uhr im Neuen Rathaus stattfindenden 5. außerordentlichen Sitzung des Rats geschehen. Interessierte Bürger_innen finden die Sitzungsunterlagen online im Terminkalender des RatsInfo-Systems.

Eigentlich hat diese Veranstaltung gar keine Werbung nötig, hat sie sich doch jahrelang ordentlich Renommee erworben. Aber der Vollständigkeit halber und weil sie immer eine Empfehlung wert ist: Sonntag ist wieder Poetry Slam! In der besonderen Atmosphäre des ThOPs zeigen Wortakrobat_innen, was sie so drauf haben. Für dieses mal sind als „featured artist“ Jan Koch (Lieder aus Berlin) sowie daneben im Wettbewerb „Gauner“ (Berlin), Christian Offe (Gießen) und Matthias Klaas plus eine noch unbekannte Person angekündigt. Außerdem gibt es für experimentierfreudige noch die „offene Liste“ – 5 Namen daraus werden ausgewählt und die Personen dahinter dürfen sich auch einmal am Publikum testen. Sonntag, 22.4., ab ca. 20:15 Uhr im ThOP (Käte-Hamburger-Weg 3). Einlass ab 19:30 Uhr, und da es keinen Vorverkauf und meist großes Interesse gibt, empfiehlt sich pünktliches Anstehen.

Auch wenn das französisch des Authors dieser Ankündigung nicht ausreicht, um den Namen zu verstehen; die Soliparty der ASJ am kommenden Wochenende dürfte es in sich haben. Bei der „Menage à plusier-e-s //Alles muss in Flammen stehen!“-Party kommt ein hochkarätiges Lineup für Freunde stampfbaren Beatpunks/Electro/Techno zusammen, dass Tanzbarkeit garantieren dürfte.

Pack das Tamagotchi ein und zappel ab. Zu 90er Jahre Trash. Heidewitzka wie lange das schon wieder her ist… Ab 23:00 Uhr

Ich beginne mit einem Zitat von John K. Doe 2010 auf diesem blog: „dramamine haben vielleicht die interessanteste lp-veröffentlichung dieses jahr hingelegt. interessant, weil sie sich an einem stil probiert haben, der für deutsche bands eher ungewöhnlich ist. sehr kantiger dc-hardcore mit streibarer stimme“. Dem ist nicht so viel hinzuzufügen, außer vielleicht, dass diese Band meines Erachtens grade zu sehr über den Klee gelobt wird.

Ein wenig sehr kurzfristig kam noch ein Demonstrationsaufruf für dieses Wochenende rein. Es soll für die Freilassung der feministischen Punk-Politgruppe „Pussy Riot“ demonstriert werden. Aus dem Aufruf: Feminismus statt Repression! Am vergangenen Donnerstag wurden die drei Aktivistinnen Nadja T., Maria A. und Jekaterina S. in Moskau zu weiteren zwei Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Sie sind die Zielscheibe einer linientreuen, politischen Justiz, welche jegliches emanzipatorische Denken in Russland mundtot machen soll und die autoritären und patriarchalen Verhältnisse absichern soll. Nadja, Maria und Kati haben schon zwei Monate Haft unter miesesten Bedingungen hinter sich. Nun stehen weitere zwei Monate an auf die ein Verfahren gegen sie beginnt, das bis zu sieben Jahre Knast bedeuten kann. Lassen wir sie nicht allein! Zeigen wir unsere Solidarität! Raus auf die Straße für die Freiheit von Nadja, Maria und Kati! Los geht es um 13:30 Uhr auf dem Nikolaikirchhof. (Das ist da vorm Roten Buchladen.)

Die SDAJ (Homepage, dort ist auch der Flyer zu bewundern) schmeißt an diesem Wochenende ebenfalls eine Party. Musikalisch geht es in Richtung elektronischer Musik. Das ganze soll im Haus der Kulturen steigen. Da dort ordentlich Platz zum Feiern ist, werden die Möglichkeiten genutzt: Es soll innen 2 Dancefloors geben, einen mit Elektro-, einen mit Chillout-Musik. Und auch draußen ist ja Platz: Dort soll es ein Lagerfeuer geben. Versprochen sind „Bier, Cocktails und Essen“. Das ganze beginnt am Freitag, 20.04., ab 21:30 Uhr im Haus der Kulturen. Das ist im Hagenweg 2E – falls ihr dort noch nie wart: beim Zoll rein und dann noch an der Musa vorbei, hinter den Bahnschienen links an den Hallen vorbei und dann seht ihr’s auch schon. Oder vorher Karte gucken.

Dieses Wochenende scheint es jetzt doch fast unübersichtlich viele Parties zu geben. Die ver.di-Jugend schreibt uns, dass auch sie herzlich einlädt – und zwar ins stilbrvch. Dort veranstaltet sie zusammen mit der DGB-Jugend und der IG-Metall-Jugend eine Party. Es sieht so aus als hätten die jungen Gewerkschafter_innen auch musikalisch eine Lücke gefunden, die sie bedienen möchten. Angekündigt sind zunächst Ska (die Party soll warm-up sein für einen Auftritt der Tora-Bora-Allstars am 30.4.), später dann „Eurodance (90er)“. Man hat uns einen Veranstaltungsflyer-Text mitgeschickt, der hier zwar der Vollständigkeit halber wiedergegeben wird – aber auch nicht mehr über die Party verrät: Kein Bock auf… Notenstress, Leistungsdruck, Überstunden und unfaire Behandlung? – Wir auch nicht! Wir als Schüler_innen wollen eine Schule für alle – und nicht in Schubladen gesteckt werden! Wir als Arbeitnehmer_innen fordern eine leistungsgerechte Entlohnung für unsere gute Arbeit! Wir als Studierende möchten endlich freie Bildung für alle! Wir als Erwerbslose haben genug von staatlicher und gesellschaftlicher Ausgrenzung! Genug ist genug! Wir werden laut für unsere Forderungen Wer nach all dem neugierig ist, was das für eine Party wird – muss wohl einfach mal hingucken. Freitag, 20.04., ab 22 Uhr im Stilbrvch (Campus, hinter der SUB)