Archiv für November 2007

Do. 08.11.: Karaoke in der Musa
3. November 2007

Céline Dion hat letzte Woche einen Musikpreis erhalten. Den World Music Award für ihr Lebenswerk, verliehen im schwülstigen Monaco. Eine völlig unnötige Veranstaltung für alte Damen und Herren, die sich oftmals die Fresse grotesk verjüngt haben – meist eine alberne Verschlimmbesserung im Jugendwahn, garniert mit teuren Geschmeiden ortsansässiger Juweliere. Und wenn ich an Dions Lebenswerk denke, dann denke ich sofort an Karaoke, an ihr ohnehin schreckliches „My Heart Will Go On“ was seit Titanic jede noch so wenig begabte Hausfrau, Schülerin oder wer auch immer in die Mikrophone dieser Welt schleudert. Ein schrecklicher Song, bei dem ich mir mit einem Buttermesser die Ohren absäbeln will. Céline Dion, eine Künstlerin für gesichtslose Schlagerproduktion, international eingefärbt, fettig, bombastisch und eigentlich so gar nicht Karaoke. Denn Karaoke verbinde ich eher mit kurzem Spaß, aber eben auch manchmal Qual fürs Ohr. Wer sich zum Dion-Versuch berufen fühlt, der gehe am Donnerstag Abend in die Musa.


Do. 08.11.: Jupiter Jones rocken das Nörgelbuff
3. November 2007

Eine textliche und musikalische Mischung aus Kettcar, Muff Potter und But Alive gibt es am Donnerstag abend im Nörgelbuff: Jupiter Jones geben dem geneigten Göttinger Publikum die Ehre. Das aus der Eifel stammende Quartett verfällt dabei allerdings keineswegs in die Gefahr, zur billigen Kopie zu mutieren, sondern verspricht erfrischenden, eigenständigen Punkrock mit deutlichem Emo- und Popeinschlag, ohne eine gesunde Rotzigkeit vermissen zu lassen. Als Vorband treten Sonah auf. Einlass ist um 21.30 Uhr, Beginn pünktlich um 22 Uhr. Nach dem Konzert gibt’s eine Aftershowparty mit DJ Lars, auf der es „Emo-as-it-meant-to-be und anspruchsvollen Punkrock“ zu hören geben soll. Erste Proben gibt es hier (1 | 2 | 3 | 4). Viel Spaß dabei!


StadtRadio bleibt auf Sendung
2. November 2007

Am Donnerstag berichtete das Göttinger Tageblatt über ein mögliches „Aus“ für das StadtRadio Göttingen. Ein weiterer Artikel in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung glänzt offenbar mit Unwahrheiten und erweckt den Eindruck, Stimmung gegen das StadtRadio machen zu wollen. Auch das Stadtmagazin goest vermutet einen Putsch im Sender. Das StadtRadio meldet unterdessen: wir machen weiter!


Mi. 7.11.: „Machtphantasie Deutschland“ – Einführung zur Kritik an Nation und Nationalismus – im ZHG
2. November 2007

Diese Veranstaltung der Basisgruppe Geschichte beschäftigt sich, der Titel verrät es bereits, mit Nation und Nationalismus. Die auf den ersten Blick so „natürlich“ erscheinende Nation soll dabei als das Ergebnis eines historischen Prozesses und als „erfundene Tradition“ analysiert und kritisiert werden. Desweiteren soll der Zusammenhang mit dem Nationalismus aufgezeigt werden, welcher in Deutschland oft und gern verharmlosend als „Patriotismus“ bezeichnet wird. Das Konzept Nation ist allgemein zu kritisieren und abzulehnen, doch nicht zuletzt soll es auch darum gehen (so sagte mir ein Mitglied der BG Geschichte) herauszuarbeiten, „warum die deutsche Nation besonders scheiße ist.“ 😉 [Ein ausführlicher Text der BG Geschichte zum Thema findet sich übrigens hier.] Mittwoch, 7.11.2007 um 19:30h im ZHG 004


Here we stay again
1. November 2007

Es kommt Bewegung in den Streit zwischen Studentenwerk und den Bewohner_innen der letzten selbstverwalteten Wohnheime der Stadt. Vor einigen Tagen erreichte uns ein offener Brief des Studentenwerkes an die Kampagne Here to Stay, dicht gefolgt von einer Antwort der Mieter_innen. Nun gab es ein Treffen der beiden Parteien unter unerwünschtem Polizeischutz mit beachtenswerten Ergebnissen. Wir fassen die Geschehnisse der vergangenen Tage zusammen.


Harry Potter und die antifaschistische Bettlektüre
1. November 2007

Nun ist es endlich geschehen, das, worauf so viele so lange warten mussten: der neue Harry Potter ist nun auch auf deutsch erschienen. Zeit, dies Medien- und Kulturphänomen Harry Potter auch bei Monsters zu würdigen, handelt es sich doch um ein Musterbeispiel von anspruchsvoller antifaschistischer Jugendliteratur. Aber Achtung: wer das Buch noch nicht gelesen hat, sich das aber noch vorgenommen hat, das zu tun und deshalb nichts über das Ende erfahren möchte, dem sei von der Lektüre des Textes abgeraten. Hinterher dürfte es wohl nur noch begrenzt spannend sein.


Di. 06.11.: Behind Enemy Lines und Born/Dead im Juzi
1. November 2007

Es ist schon ein paar Jährchen her, als nur wenige meiner Kleidungsstücke ohne Aufnäher getragen werden durfte. Wer Crustpunk war, der musste wenigstens etwas nähen können. Und man musste wenigstens eine Platte von Aus-Rotten besitzen. Meine Aus-Rotten LP habe ich Jahre nicht mehr gehört, damals war sie jedoch ein für mich unersetzlich Stück höchster Form von Punkrock. Danach wurde ich ein völlig langweiliger Spießer.


Di. 6.11.: „Wieder mal Deutscher Herbst? Die Linke und staatliche Repression“ – Veranstaltung mit Klaus Viehmann im T-Keller
1. November 2007

Am Dienstag um 20h findet die nächste Veranstaltung der Veranstaltungsreihe anläßlich des 30jährigen Jubiläums des „Deutschen Herbstes“ statt, dieses Mal im T-Keller. Bei der Veranstaltung mit dem Titel „Wieder mal Deutscher Herbst? Die Linke und staatliche Repression“ erzählt Klaus Viehmann, der in den 70er Jahren selbst in der westdeutschen Stadtguerilla aktiv war, über die damalige Situation und Politik der Gruppen zu „Terror“ und „Staatsterror“. Nähere Infos zur gesamten Veranstaltungsreihe, die noch eine weitere Veranstaltung am Donnerstag, den 15.11. mit Karl-Heinz Dellwo umfasst, finden sich auf der Homepage des Sozialen Zentrums. Plakat und Flyer können auf der Homepage der redical [m] angeschaut und heruntergeladen werden.


Di. 06.11.: Maybepop im Alten Rathaus
1. November 2007

Konzerte im Alten Rathaus. Hm, eine blödere Location für ein cooles Rockkonzert kann ich mir auf die schnelle nicht vorstellen. Aber Maybepop ist auch keine coole Rockband, sondern ein munteres A-capella-Quartett. Junge Männer mit smarten Frisuren, Sakkos und lockerem Halsschmuck. Leute die einem auch gut einen Handyvertrag verkaufen könnten. Die vokale Truppe begeistert mit triefigem, überraschungsfreien Feierabend A-capella – der mein ungeübtes Ohr unweigerlich an Die Prinzen erinnert (wahrscheinlich nur, weil man denen nie aus dem Weg gehen konnte) und natürlich nicht ohne Münchener Freiheit-Cover auskommt. Geboten wird eigenes, reichlich gecovertes und natürlich Medleys, Medleys….Medleys. Das passt allerdings hervorragend ins Alte Rathaus. Wer mehr über die Band erfahren will, der befasse sich mit der Basis. Maybepop haben eine eigene Fanseite! Anne-Kathrin, Ramona, Anna, Franziska, Anni und Sandra posieren auf dieser fröglich in Flieder T-Shirts mit der vielsagenden Aufschrift: „Maybepop macht süchtig“. Die Damen um die 20 werden hoffentlich auch zugegen sein.