StadtRadio bleibt auf Sendung
von am 2. November 2007 veröffentlicht in städtisches

Am Donnerstag berichtete das Göttinger Tageblatt über ein mögliches „Aus“ für das StadtRadio Göttingen. Ein weiterer Artikel in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung glänzt offenbar mit Unwahrheiten und erweckt den Eindruck, Stimmung gegen das StadtRadio machen zu wollen. Auch das Stadtmagazin goest vermutet einen Putsch im Sender. Das StadtRadio meldet unterdessen: wir machen weiter!

Das Göttinger Tageblatt hatte gestern unter Berufung auf interne Quellen berichtet, die Niedersächsische Landesmedienanstalt hätte dem StadtRadio mit der Schließung des Senders gedroht. Ursache hierfür sei die Kündigung des Geschäftsführers Meinhart Krischke Ramaswamy durch den Vorstand des Trägervereins vom StadtRadio gewesen. Daraufhin erklärte der Vorstand des Vereins für Medienkultur in Südniedersachsen: „Eine offizielle Ankündigung der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), das StadtRadio Göttingen zu schließen, hat es nicht gegeben.“ Sämtliche personellen Veränderungen innerhalb des Senders seien unter Einhaltung der entsprechenden Fristen abgelaufen und die NLM sei über die Gründe informiert worden. Diese hatte sich tatsächlich wenig begeistert über die Kündigung gezeigt. Das berichtete zumindest das Göttinger Tageblatt unter Berufung auf eine interne E-Mail.

Die Recherchequalitäten des GT’s wurden allerdings heute in einer weiteren Pressemitteilung des Radiovorstands in Frage gestellt. „Die Ausführungen von Matthias Heinzel spiegeln die Unkenntnis und mangelnde journalistische Sorgfalt des GT-Redakteurs wider“, so der Vorstand. Grund für diese zweite Stellungnahme war ein weiterer Artikel im Göttinger Tageblatt vom Freitag, der die vermeindliche Kündigung der Chefredakteurin im Mutterschaftsurlaub thematisierte. „Entgegen der Darstellung von Matthias Heinzel wird die Chefredakteurin nach dem Ende ihrer Elternzeit im kommenden Frühjahr natürlich weiter beschäftigt. Welcher Arbeitgeber würde das juristische Wagnis eingehen, einer Angestellten in der Elternzeit zu kündigen?“ fragt sich der Vorstand. Fraglich bleibt ebenfalls, welches Interesse das Göttinger Tageblatt an einer förmlichen Hetzkampagne gegen das StadtRadio hat. Der Verein für Medienkultur Südniedersachsen hat bereits bei der Chefredakteurin des Göttinger Tageblatts eine Gegendarstellung beantragt.

Das Internetmagazin goest verlangte in einem Artikel eine Offenlegung der Gründe für die Kündigung von Ramaswamy, vermutete sogar einen Putschversuch im Radio. Der Vorstand begründete die Nichtnennung der Kündigungsgründe hingegen mit den Arbeitnehmerrechten des ehemaligen Geschäftsführers: „Dass entsprechende Interna nicht an die Öffentlichkeit weiter gegeben werden, versteht sich bei der Rolle des Vorstandes als Arbeitgeber und im Rahmen des Schutzes von Arbeitnehmern von selbst.“ Es ist zu vermuten, dass im StadtRadio nicht aus reiner Böswilligkeit Mitarbeiter gekündigt werden und der Vorstand seine Gründe haben wird – ist es doch seine ehrenamtliche Aufgabe, die Arbeit des Geschäftsführers zu überwachen.

Das StadtRadio Göttingen wird von einem allgemeinnützigen Verein getragen und verfolgt somit keine Firmeninteressen. Im Programm wird keine Werbung gesendet. Finanziert wird der Sender mit finanziellen Zuwendungen der Landesmedienanstalt in Höhe von jährlich 262 500 Euro und je 25 000 Euro von Stadt und Landkreis Göttingen. Über die Bürgerfunksendungen, die einen großen Teil des StadtRadio-Programms ausmachen, bekommt hier jeder die Möglichkeit, an der öffentlichen Meinungsbildung aktiv teil zu nehmen. Zweites Standbein ist der professionelle Journalismus, der von der in der Groner Straße angesiedelten Redaktion getragen wird.

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5 Kommentare auf "StadtRadio bleibt auf Sendung"

  1. Krischan sagt:

    Lieber Monsteradmin,

    diese Ansicht vertritt sicherlich auch Helen, , denn sie ist ja schliesslich selber Mitglied im Vorstand des Trägerverins. Selten so gelacht 🙂

  2. ... sagt:

    in der tat fragt sich hier warum ein(e) öminöse monsteradmin schreibt, anstatt der gewohnten namen…
    ob der zitierte satz platt unkritisch oder unglücklich foruliert ist, darf man sich ja selbst überlegen…

  3. Lilli sagt:

    wow – herzlichen glückwunsch sherlock, dass du diesen unglaublich geheimen zusammenhang aufgedeckt hast. ganz blöd sind wir nicht: das mit der herausgeberin hätten wir ja schnell ändern können, wenn wir nicht gewollt hätten, dass es jemandem auffällt.
    und ja, wir werten. das tun wir übrigens in fast allen unseren artikeln. wir positionieren uns und kommentieren.
    das heißt aber noch lange nicht, dass wir gerüchte in die welt setzen oder schlicht lügen veröffentlichen.
    mit sicherheit haben wir durch den persönlichen kontakt eine andere perspektive auf die begebenheiten als das gt – aber das haben wir meistens auch bei anderen artikeln.
    den text hat übrigens nicht die vorstandsperson geschrieben; und monsteradmin steht da, weil jemand anders aus der redaktion ihn veröffentlicht hat als der autor selbst – aus rein logistischen gründen.
    alles andere wäre auch überflüssig, da wir ja schließlich unter synonymen schreiben und noch nie einen artikel unter unseren eigenen namen veröffentlicht haben.
    und nein: die helen hat sich hier nicht mit sich selbst verschworen um mit der hilfe ihres unglaublichen medienimperiums (monsters, stadtradio) die göttinger bürger einer gehirnwäsche zu unterziehen.

  4. Rakete sagt:

    Der Artikel ist von mir. Und die Tatsache, dass mir der Stadtradiovorstand zum Teil persönlich bekannt ist, bedeutet eigentlich nur, dass ich die beweggründe genau kenne und daher genau weiss, dass es triftige gründe für das vorgehen gibt.

  5. Rakete sagt:

    Und das GT hetzt weiter: in der heutigen Ausgabe (wie auch in der Ausgabe der HAZ), wird behauptet, die Technoparty, bei der es am Wochenende zu einer Razzia kam, sie eine Stadtradioveranstaltung gewesen. Das stimmt nicht.

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