Archiv für Dezember 2006

2006/1
17. Dezember 2006

Was für eine Woche. Turbostaat haben das JuzI zum zerbersten gefüllt, während in Belgien die Teilung des Staates ganz nach Welleschem Vorbild ausgerufen wurde. Auf der Jukebox Explosion wurde eine beeindruckende Mischung Musik gespielt und langsam wird es tatsächlich kälter draussen, was die Polizei nicht davon abhält, zu Hauf unbelichtete FahrradfahrerInnen zu kontrollieren. Seid also auf der Hut. Diese Woche feiern die Philosophen eine Fancy Dancy Party, die Zartbitterparty läd zum X-Mas Special, im VG wirds gruselig, das Pools wird 4 und dann ist da ja auch noch Weihnachten. Das kann man entweder unterm Baum oder im Exil feiern. Oder beides. Frohes Fest.


ZSK – Discontent Hearts and Gasoline
17. Dezember 2006

Die mittlerweile Wahlberliner, ursprünglich jedoch aus Göttingen stammenden ZSK haben in ihrer Bandkarriere einiges bewerkstelligen können. So waren sie mittlerweile mit Anti-Flag auf Europatour und haben auch schon des öfteren Konzerte für die Toten Hosen eröffnet. „Politischer Skatepunk“ schimpfte sich das, was sie machen zumindest früher. Gesungen wird zumeist auf deutsch, und das in der Vergangenheit auch schonmal plakativ und recht flach („Keine Nazi-Bullen, keine CDU“). Auf „Discontent Hearts and Gasoline“ merkt man, dass sich beim Texten qualitativ etwas getan hat, auch wenn die Art gewohnt direkt und die Themen die selben geblieben sind: Nationalismus in „Kein Schritt nach vorn“, Nazis in „Wenn so viele schweigen“ oder Rassismus in „Festung Europa“.


Di. 19.12.: Fancy Dancy Party im T-Keller
16. Dezember 2006

Diesen Dienstag schmeisst die Basisgruppe Philosophie nach eigenem Bekunden ihre erste Party im Keller unseres Vertrauens. Das Motto lautet „Fancy Dancy Party“ und die Einnahmen sollen für das Göttinger Philosophische Kolloquium X gespendet werden, das im Sommer 2007 Jonathan Dancy zu Gast haben wird. Es gibt Cocktails!


Sa. 16.12.: She-Male Trouble im JuzI
13. Dezember 2006

Die Berliner Rocknrollband She-Male Trouble beehrt uns am Samstag im JuzI, vorerst das Schlußlicht einiger guter Konzerte in den letzen Tagen. Da man um den Vergleich sowieso nicht drumrum kommt fange ich gleich mit ihm an: was es zu hören gibt erinnert doch immer wieder stark an Dover. Doch ich möchte hier aber nicht von Abklatsch sprechen, denn letztendlich sind SMD doch auch eigenständig und vor Allem mit mehr Arschtritt als die Spanier bestückt und gerade live merkt man, dass da mehr Punkrock in den Venen brodelt. Vorband werden an diesem Abend The Van Dogs sein, ebenfalls wie She-Male Trouble mit einer Frau am Mikrofon. Zufall? Man weiss es nicht.


Sa. 16.12.: Improshow im Lumière
13. Dezember 2006

Am Samstag und Sonntag Abend feiert das Lumière das Ende des Impro-Jahres mit zwei fulminanten Improshows zusammen mit der Göttinger Comedy Company. Improvisation soll hierbei bedeuten, dass nichts vorher geplant oder einstudiert wurde. Das Publikum kann selber entscheiden, worüber gespielt werden soll. Eine Oscarverleihung, oder doch lieber ein Gerichtsprozess? Die Ideen liefern die Zuschauer, die Performance die Darsteller. Die Göttinger Comedy Company ist eine 5-köpfige Truppe, die seit fast 10 Jahren in gleicher Besetzung auf der Bühne steht und mittlerweile auf einige Auftritte, auch bundesweit zurückblicken kann. Vom Spaßfaktor überzeugen kann sich jede/r am Samstag ab 22 Uhr und Sonntag ab 20h.


Sa. 16.12.: Jukebox Explosion im JT-Keller
13. Dezember 2006

Bei der Jukebox Explosion gibt es von den beiden DJ’s Machine und Mr.Stinger Trashpop, Emo, Bastard, Indie und Surfbeats um die Ohren. Die Türen öffnen sich um 23 Uhr


Fr. 15.12.: Odessa – Die Flucht der Nazis nach Südamerika
13. Dezember 2006

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam es zu einer massenhaften Flucht von NS-Kriegsverbrechern, unter ihnen etwa Adolf Eichmann und Josef Mengele. Der argentinische Historiker und Journalist Uki Goñi , den der DGB und die Antifa Aktion&Kritik, die Basisgruppe Geschichte, die b-fantifa und der Rote Buchladen am Freitag ins DGB-Haus eingeladen haben, hat in einer umfassende Untersuchung nachgezeichnet. Er hat Fluchtrouten und die Mithilfe unterschiedlicher staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen aufgedeckt, mit deren Hilfe es Tausenden von Nazis, Ustascha-Faschisten und Vertretern anderer europäischer Kollaborationsregime gelang, nach Lateinamerika zu entkommen. Niedergeschrieben hat er all das in seinem Buch „Odessa“, das gerade von Arte zum Sachbuch des Monats gekürt wurde. Vortragen und zur Diskussion stellen wird er es am Freitag, dem 15. Dezember 2006 ab 19 Uhr im DGB-Haus am Platz der Synagoge.


Fr. 15.12.: Hard Beat Club im einsB
13. Dezember 2006

Beim Hard Beat Club kommen ganz im Sinne gängiger Klischees tätowierte Menschen in engen T-Shirts auf ihre Kosten. Hardcore und Emo, aber auch Punk und Rock’n’Roll stehen hier auf der Tagesordnung. Also brav Arme vor der Brust verschränken und kopfnickend am Rand der tanzfläche stehen, das Klischee befielt es dir!


Fr. 15.12.: Egotronic & Trivial Dance Suit Party im T-Keller
13. Dezember 2006

Torsun und sein Computer – so begann das Musikprojekt „Egotronic“ Ende des Jahres 2000. Inzwischen sind sie zu zweit, und mit Hörm gemeinsam versuchte sich Torsun auch mal an komplexeren Tracks. Egotronic bezeichnet eine Mischung aus Punk, verrückten Sounds und harten Rhythmen; sie halten sich an keine konventionellen Stilrichtungen und basteln ihre Tracks nach ihrem eigenen Befinden. So gibt es auch einige Songs mit dem Göttinger HipHopper Koljah, obwohl Egotronic noch immer stark vom alten c64 Sound beeinflusst ist.


Deutschland, ein Wintermärchen. Der Abschiebeweltmeister räumt das Feld von hinten auf.
13. Dezember 2006

Das Leben von Flüchtlingen in Deutschland an sich ist schon schwierig genug. Auf der Flucht vor Armut, Krieg oder Verfolgung in unser schönes Land gekommen, müssen viele mit alltäglichen Diskriminierungen und der permanenten Angst vor Abschiebungen leben. Rund 200.000 von ihnen derzeit mit dem Unstatus „Geduldeter“. Ihnen wurde der Asylstatus aberkannt, sie dürfen weder arbeiten noch studieren und die Residenzpflicht verbietet es ihnen, den Landkreis zu verlassen. Eine Innenministerkonferenz wollte im November eine Bleiberechtsregelung schaffen, welche solchen Menschen Sicherheit verschaffen könnte – allerdings mit dem erklärten Ziel, „Zuwanderung in die Sozialsysteme“ zu verhindern, also endlich feststellen zu können, wen man abschieben darf und wen nicht. Aktuelle Brisanz hat auch der dramatische Fall von Gazale Salames Abschiebung, an welcher das niedersächsische Innenministerium scheinbar auf Teufel komm raus ein Exempel statuieren will.