Gastbeitrag zum Streetfood-Festival in der Lokhalle

Appetit vergangen auf dem Street-Food-Festival
von am 2. November 2015 veröffentlicht in Popkultur, Texte, Titelstory
Yummi. Hätte in der Lokhalle wahrscheinlich deutlich mehr gekostet. (Bild: Flickr.com/ CC/S.U.)
Yummi. Hätte in der Lokhalle wahrscheinlich deutlich mehr gekostet. (Bild: Flickr.com/ CC/S.U.)

Street-Food! Das klingt nach exotischen Häppchen und Berlin-Kreuzberg. Hip ist es sowieso. Und weil man alles, was hip ist, vermarkten kann, scheint das Street-Food-Festival entstanden zu sein. Vorletzten Sonntag hat es in der Lokhalle gastiert und alle, die nicht da waren, haben garantiert nichts verpasst. Eine LeserInnenzuschrift

Von Angelika

Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen zu der „Street-Food-Messe“ gekommen, denn ich hatte gehofft neue kulinarische Eindrücke gewinnen zu können.Nicht dass der Eindruck entsteht, ich hätte mich für lau durchfuttern wollen – nein, gewiss nicht! Meine Hoffnung war, dass man einen entsprechenden Eintrittspreis zahlt und dann für kleines Geld oder auch mal kostenlos viele kleine Gaumenfreuden testen darf.

Die Realität war, dass pro Nase 3 Eintritt zu zahlen waren. Und es gab eine Taschenkontrolle, bei der jegliches im Besitz befindliche Getränk am Eingang abgegeben werden musste. Auch 0,25 Liter Wasserfläschchen……….
Auf dem Freigelände waren die ersten Stände aufgebaut, schwerpunktmäßig gegrilltes Fleisch und Getränke. Wir wollten uns erstmal einen Überblick verschaffen und alles ansehen, bevor wir (3 Personen, die gern und häufig kochen UND häufig Neues, Unkonventionelles probieren) uns fürs etwas Konkretes zum Essen entscheiden.

Also in die Lok-Halle, wo – ebenso wie draußen – einfach Stände aufgebaut waren und dazwischen ein paar Stehtische bzw. Schützenfest-Garnituren. Optisch besonders ansprechend fanden wir lediglich den Stand der Bäckerinnen von Kiki Lento, Backwaren und Verkäuferinnen, die nett anzusehen waren.

Einige Anbieter hatten vegetarische oder vegane Speisen im Angebot, doch hat uns das Preis-Leistungs-Verhältnis – um es deutlich zu sagen – abgeschreckt. Die Portiönchen waren sehr überschaubar, was man von den Preisen nicht sagen kann. Als Beispiel: eine einzige Belgische (also die rechteckigen) Waffel mit Puderzucker und Sahne kostete 4 Euro!

Das traut sich nicht mal Cron & Lanz……….

Auf frittierte Süßkram-Riegel hatten wir keine Lust, und ehrlich gesagt fanden wir das auch nicht wirklich passend. Sind solche Angebote tatsächlich eine kulinarische Überraschung? Nun, jede_r, wie er mag. Wir nicht! Die Idee, dass man für kleines Geld auch viele kleine Portionen hätte testen können, wurde m. E. in keiner Weise umgesetzt.

Käsespätzle gab es, diverse Sorten Fleisch und Hamburger, Reisgerichte aus verschiedenen Ländern, Sushi und auch eine Art Couscous-Sushi. Das wollten wir dann tatsächlich probieren, weil es sehr lecker und appetitlich angerichtet war, und so bekamen wir für 5,50 Euro 4 pikante und 1 süße Scheibe in der Größe eines 5-DM-Stückes von ca 1 cm Dicke mit einem jeweils passenden Dressing. Leider hat uns (ja, wir haben mit einem Taschenmesser gerecht geteilt) keine dieser Variationen überzeugt. Es wurde im Mund immer mehr und war nicht so würzig und saftig, wie man es von „richtigem“ Sushi kennt, und wie die Optik versprach.

Insgesamt waren wir recht enttäuscht, denn Neues oder Nachahmenswertes haben wir nicht gefunden. So sind wir dann anschließend zum Inder unseres Vertrauens gegangen, weil wir Hunger hatten…..

Letztendlich haben wir 3 Euro Eintritt für die Benutzung der Toilette bezahlt, und es gab auf dem Damen-WC tatsächlich einen Korb mit (kostenlosen!) Wattestäbchen. Wofür die nun hingestellt waren erschließt sich mir immer noch nicht.

Mein Fazit ist, dass meine Erwartungen in keiner Weise erfüllt wurden. Ob es nun daran lag, dass ich mir etwas völlig anderes vorgestellt hatte, oder ob sich hier nur jemand eine clevere Idee ebenso gut bezahlen lassen hat, kann ich nicht sagen. Jedenfalls muss ich das definitiv nicht noch mal haben.

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