Konstituierende StuPa-Sitzung

Parlamentarismus 2.0
von am 25. Februar 2010 veröffentlicht in Redaktionsblog

Gestern Abend zeigte der Parlamentarismus auf Uniebene sein wahnwitziges Gesicht, könnte man meinen. Das ist bestimmt schon öfters so geworden, aber in Zeiten von Blogs und Twitter dringen die Infos aus dem StuPa erstmals in Echtzeit an die Öffentlichkeit. Vor Allem die Juso-Hochschulgruppe und die User chaosblack und Meselfandi twitterten um die Wette aus der konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments. Und das liest sich dann so:

StuPa Präsident versucht #bb Typen gewaltsam das Mikrofon zu entreissen #StuPa #Goettingen

CHaos im #StuPa #Goettingen – ca 20 Leute auf der Bühne kurz vor Massenschlägerei

Sicherheitsdienst eingetroffen im #StuPa #Goettingen

Ruppig war es offensichtlich, und alles von zu Hause nachvollziehbar. Irgendwo zwischen Realsatire und Heimkino.

Aber auch inhaltliches gab es zu verfolgen, z.B. dass Julian Brommer von der ADF neuer StuPa Präsident ist. Sein Stellvertreter soll der ehemalige Burschi Sascha Tietz sein. Wem die Kurznachrichten nicht ausreichen, kann sich in einem etwas ausführlicherem Blogeintrag zur Sitzung informieren. Twitter-User Chaosblack fasst zusammen:

Ein ehemaliger Burschi als stellvertretender Stupa Präsident, gewaltsames Vorgehen durch das Präsidium gegen einen Kandidaten während seiner Vorstellung, Ablehnung eines Demokratie und Antifaschismus Referats, sowie eines Gender Referats und eines Ökologie und Nachhaltigkeits Referats, doppelter Wahl #fail bei der Wahl einer AstA Vorsitzenden und die Unterbrechung der konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments, weil den Reinigungskräften ab 6 Uhr der Raum zusteht.

In den Landes- und Kommunalparlamenten sorgten twitternde ParlamentarierInnen übrigens bereits öfters für Schlagzeilen. Der Grüne Helge Limburg hatte z.B. den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann als „unerträglichen Hetzer“ und „unverschämten Rechtsausleger“ bezeichnet. Daraufhin wurde die Landtagssitzung unterbrochen. In sofern sind wir gespannt, was uns das Web 2.0 noch in Sachen StuPa für Peinlichkeiten beschehrt.

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8 Kommentare auf "Parlamentarismus 2.0"

  1. A.M.P. sagt:

    Cagefights mit Wetten, anstatt die endlosen Ordnungspunkte und Verfahrensweisen. ADF, RCDS usw.umboxen. Mehr Demokratie wagen, Spiele für Alle.

    Im Ernst, wer hat gewonnen?

  2. * sagt:

    Angeblich soll dem BB-Menschen während des wilden Getümmels auch von einer RCDS-Vertreterin in die Hand gebissen worden sein. Ich hoffe, dass zieht keine bösen Spätfolgen nach sich…

  3. Rakete sagt:

    Ob Rechtskonservatismus ansteckend ist?

  4. Harvey sagt:

    Schon, aber zum Glück ist eine nicht unwesentliche Zahl von Personen bereits immunisiert. Außerdem ist die Inkubationszeit sehr kurz, so dass sich schnell beurteilen lässt, ob der Rechtskonservatismus zum Ausbruch kommt. Gefährlich ist aber, dass sich bei Kontakt auch bei immunisierten Personen regelmäßig Übelkeit und Krämpfe einstellen können.

  5. Kokain sagt:

    Ein sehr sicheres Synptom für Rechtskonservatismus ist übrigens wenn die Betroffenen mit hässlichen Mützen und Schärben rumrennen und auf Fechten stehen. Kann allerdings auch ein Symptom für schlimmeres seien…

  6. warda sagt:

    Gewaltsames vorgehen kann man dies ja wohl wirklich nicht nennen, das ist doch lächerlich … Das drei Personen gegen das Hausrecht und die Stupa-Satzung verstoßen haben, wir nicht mal erwähnt. Vielleicht weil sie aus den eigenen Reihen sind?

  7. Harvey sagt:

    Ach, komm‘, hier geht es doch gar nicht um vollständige Berichterstattung von dort. Ich muss noch eine Nacht über diese erbärmliche Sitzung schlafen, um die Worte zu finden. Dann mehr hier im Blog.

  8. Anwesend2.0 sagt:

    Jedes Jahr das Gleiche. Die Verbitterten der Wahl spielen sich auf. Sie beweisen, dass sie nichtmal das Alphabet abzählen können. Was letztendlich bleibt ist dieser Blog. Hier können sich die oben genannten austauschen und feststellen, dass sie Alle der gleichen Meinung sind. Konsens – Wundervoll oder? Interessieren tut sich dennoch keiner dafür. Die Moral suche ich hier vergeblich. Halbe Wahrheiten und Aussagen finde ich hingegen ganz viele, aber darauf wurde ja bereits weiter oben eingegangen.
    Was bleibt abschließend zu sagen? Nunja es wurde wieder einmal bewiesen, dass man Richtlinien missachtet, aber im nächsten Moment penibelst auf diese hinweist, um immerhin zu zeigen, dass man zumindest die Ordnung lesen kann. Das ist einerseits sehr verwunderlich und andererseits einfach ein Indiz für Dummheit.

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