Do. 07.02.: Dota, die Kleingeldprinzessin im Café Kreuzberg
von am 2. Februar 2008 veröffentlicht in Café Kreuzberg, Konzert, Termine, Tipp!

Ohne dass ich mich groß bemühen und beispielsweise in andere Städte zu Konzerten fahren musste, hat die Liedermacherin Dota (auch die Kleingeldprinzessin genannt), im letzten Jahr unglaubliche vier Mal meinen Weg gekreuzt – und das kam so: Im letzten Februar hatte sie ein Konzert im Café Kreuzberg, im Juni trat sie auf dem Antifee-Festival auf, bei der Fusion 2007 ebenfalls und im September letzten Jahres war sie im Literarischen Zentrum zu Gast.

Zunächst muss ich sagen: Ich mag ihre Musik. Dota spielt mit der Sprache, mit Lauten und Geräuschen. So entstehen schöne, leise und nachdenkliche Texte, in denen es zwar meistens um Alltägliches und Persönliches geht, denen es aber trotzdem an politischem Anspruch nicht fehlt, wie ja auch die Einladung zum Antifee-Festival verdeutlicht. In dem Lied „Der Fluch des Schlaraffenlands“ beispielsweise prangert sie sehr direkt die Abschottung der europäischen Wohlstandsinsel an.

Ein anderer, negativerer Eindruck entstand bei mir jedoch, als ich im letzten September die Veranstaltung mit ihr und Knarf Rellöm besuchte. Thema war, welchen literarischen Anspruch die beiden an ihre eigenen Liedtexte stellen und was sie mit ihrer Musik vermitteln wollen. Hier machte sie – insbesondere neben dem redegewandten, engagierten und gut vorbereiteten Knarf – eine eher schlechte Figur: Viele Fragen beantwortete sie mit „weiß ich nicht“ oder mit „darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, was dafür sorgte, dass das Gespräch nie wirklich in Gang kommen wollte, geschweige denn eine Diskussion entstand, wie damals schon Lilli kritisierte. An diesem Abend machte sie einen träumerischen, eher unreflektierten Eindruck auf mich.

Doch wer ihre Musik mag, der sollte sich davon nicht abhalten lassen. Denn am Donnerstag im Café Kreuzberg wird sie schließlich keine Fragen beantworten müssen, sondern live Musik machen. Und wahrlich, das kann sie – davon konnte ich mich ja im letzten Jahr mehrmals überzeugen.

Musikproben gibt es hier und hier.

Café Kreuzberg, 20h

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