Fr. 07.12.: Hoo Doo Girl im T-Keller
von John K. Doe am 2. Dezember 2007 veröffentlicht in Konzert, Locations, Theaterkeller, Tipp!, VeranstaltungsartDie 60er waren cool. Das hatte mehrere Gründe. In den 60er Jahren gab es zum Beispiel die cooleren Autos! Das wiederum hatte auch mehrere Gründe. Die Designer waren immer noch nicht ganz von der Idee abgerückt, Autos müssen aussehen wie NASA-Raketen. Das Ozonloch war ein ähnlich utopisches Thema wie das Internet und demzufolge kümmerte man sich einen Scheiß wenn es um den Hubraum eines Autos ging. Auch der Spritpreis war kein Thema – ein Paradies für bekennende Autofans wie mich. Beispiele? Ja? Gerne!
Nehmen wir den 64er Lincoln Continental. Die Amerikaner bauten in den 60ern schon nur Schrott – nur sah er atemberaubend aus. Der Continental bestach durch Selbstmörder-Türen im Fond und seine schiere Größe. John F. Kennedy wurde in einem solchen erschossen. Und 1964 sangen die Beatles „I want to hold your hand“ in der Ed Sullivan-Show.
Alfa Romeo baute den Giulia – mit dem geilen Giulia Sprint, vor dem man niederknien möchte. Leider ein Auto, welches ohne ständige Liebe sich durch Pannen und dann in Rost auflöste. Aber egal, wenn man diesen kleinen Kracher sieht!
Es war einfach vieles besser und fasst alles sah besser aus. Und musikalisch war das eigentlich genauso wie mit den Autos. Viel Technik gab es eben noch nicht – also schepperte man sich mit dem durchs Programm, was möglich war. Dabei musste man eben auf das essenzielle achten.
Die Hoo Doo Girls hätten einen Lincoln oder einen Alfa verdient! Sie klingen nach der Zeit, irgendwie minimalistisch mit einer starken und souligen Stimme im Vordergrund – auch zum niederknien. Das Damen-Trio aus Hamburg klingt durch und durch authentisch – das macht Spaß! Das gelingt so gut, dass man sich einen Verweis auf das abgegessene Retro-Thema getrost klemmen kann, hier wird nichts wiederverwurstet sondern authentisch weitergemacht.
Eine ganz hervorragende Alternative zu anderen Sachen an diesem Freitag-Abend!