Konzert
Do. 14.08.: Kiemsa im Juzi
9. August 2008
Neulich spielte eine Kirmes-Band im Juzi und Rakete sah sich genötigt darauf hin zuweisen, dass Ska auch trotz meines Wehklagens immer Hörer finden wird. Dies ist nichts weltbewegend neues und vor allem – mir ist das durchaus klar. Leider. Unter meiner Diktatur des Schreckens würde sich nicht nur das ändern. Aber bis dahin vergeht noch etwas Zeit. Und weil alles ist wie es ist, dürfen sich geneigte Musikfans von diesem weltlichen Missstand im Juzi überzeugen. Dort spielen am Donnerstag Kiemsa, die bereits im November letzten Jahres ihre 2-Meter-Iros irgendwie durch den Juzi Eingang haben wuchten können. Achja, der Juzi-Flur erscheint in neuem Glanz, schon allein deshalb also: Hingehen!
So. 10.08.: Pisschrist und und Sotatila im Juzi
5. August 2008
Peter Krustig, die Keller-Konzertgruppe des Juzi wandert in die obere Etage des gefürchteten Jugenzentrums Innenstadt! Damit wird das Ende der Sommerpause eingeläutet. Bedient wird zum Eisntieg die Aufnäher-Patchwork Fraktion der Musikliebenden. Umschreiben wir das musikalische Grundprogramm einfach mal mit Crust und natürlich: Die Beate! D-Beat um internen Slang mal zu verlassen. Um sich D-Beat zu erklären lassen, empfehle ich zwei Schlagzeuger zu befragen. So geschehen vor ein paar Monaten in meiner Küche, in der die Schlagzeuger der Bands Flu.ID und Perth Express sich genau daran versuchten. Beruhigend also das diese Art von Musik sich weit bis in den Ozeanischen Raum hat durchschlagen können. Pisschrist (ob bei der Myspace-URL wohl Antideutsche Eierwerfer kommen werden?!) kommen aus Melbourne/Australien – und klingen trotzdem wie jede andere Crust- oder D-beatkapelle auch. Nein, kein spezieller Einschlag, ein ganz gewohnter Crustanschlag der genausogut aus Höxter kommen könnte. Voll auf’s D! Das finde ich gut, auch weil ich selbst mal den Crustschrein angebetet habe und mein Plattenschrank heute noch reichlich von dieser Zeit zu erzählen vermag. Sotatia schlagen in die dieselbe Kerbe! Bemerkenswert das die Band aus Österreich und Finland zugleich kommt. Immerhin, Finland sorgt traditionell für Nachschub im Genre. Bei Crustbands wünsche ich mir immer mehr,
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Sa. 09.08.: Hofparty in der Roten Strasse
4. August 2008
Im Rahmen der Kampagne ‚here-to-stay‚ wird am Samstag im Innenhof der Roten Strasse gefeiert, und wer als Cowboy/-girl aufläuft kommt in den Genuss von „Privilegien“. So jedenfalls der Flyer. Außerdem gibt es Musik von the blue screen of death, Party auf drei Etagen sowie Cocktails, Bier und Bohnen. Peter Ludolf würde sagen: Fantastisch! Mehr Infos gibt es unter www.heretostay.de
Mi. 06.08.: Karamelo Santo in der musa
31. Juli 2008
Karamelo Santo dürften in Göttingen hinlänglich bekannt sein. Regelmässig besucht das „heilige Bonbon“ die Stadt, allermeist die Musa. Regelmässig sorgen die acht Mann (!) dabei mit der Mischung aus Ska, Cumbia, Chamamé, Salsa, Mambo, Mariachi, Reggae, Rock und Punk für fröhlichste Stimmung und bei Wetterverhältnissen wie den aktuellen für tropfenden Schweiß von der Decke des Etablissements. Ska-Rock mit den schneidenden Bläsern Nahuel Aschei, Martino Gesualdi und Pablo Clavijo umtobt den Gehörgang, Lucas Villafañes burleskes Akkordeon paart sich mit pustender Posaune, schöne Latinrock-Refrains mit der rockigen Vokalinbrunst des Gesangsmikro-Dreiers Guillermo Ogalde, Pedro Rosafa und Gody Corominas wechseln unversehens zur Rap-Schattierung. Ein Reggae-Interludium mit scheppernder Orgel und dubbigem Tieftöner von Diego Aput flicht nachdenkliche Töne ein, dazwischen wird es fast volksliedhaft zu einem Salsa-Groove in Reinform, den die Argentinier – fernab der Karibik – auch souverän und spielfreudig inszenieren können. Regelmässige Leser_innen dieses Magazins wissen: manche Menschen können mit derartiger Musik so gar nichts anfangen und beginnen reflexhaft, sie mit Hasstiraden zu überziehen. Die müssen ja aber auch nicht hingehen, Karamelo Santo kommen ohnehin wieder nach Göttingen, ob John das nun will oder nicht.
Sa. 12.07.: Sommerparty auf dem Wagenplatz
8. Juli 2008
Göttingen hat einen Wagenplatz, einen der letzten Niedersachsens um genau zu sein. Gleich neben der Polizidirektion in der Jehringstraße, direkt an der Leine gelegen, wohnen seit Jahren viele Menschen in ihren Wagen. Jeden Sommer gibt es auf dem Gelände neben dem Leinepark ein Sommerfest, so auch in diesem. Am Samstag gibt es neben Liveband und Elektroparty auch Karaoke, Filme, Cocktails, lecker Essen und „na klaro Wagenplatzambiente mit Feuertonne und allem drum und dran“. Um 21 Uhr spielt die Band Sleazy Inc. Operated aus Leipzig (Postpunk/Trash/Grunge).
Sa. 12.07.: In Extremo, Die Apokalyptischen Reiter und Korpiklaani auf der Waldbühne Northeim
7. Juli 2008
Das Mittelalter. Darüber habe ich mich ja schon mal ausgelassen. Der heutige Blick über den Tellerrand führt nach Northeim zu einer Veranstaltung, die dem Herz des geneigten Mittelalterfans genüge tragen soll. Mitten im finsteren Wald haben irgendwelche Spaten eine Bühne hochgezogen, dort tölpeln zu später Stunde die Bands In Extremo, Die Apokalyptischen Reiter und Korpiklaani umher – das jedenfalls scheint der Plan zu sein.
Sa. 12.07.: Television Timeout im Café Kreuzberg
7. Juli 2008
Television Timeout?! Da war doch was? Das war die Band, bei der ich mich zu einem Experiment hinreissen liess. Aufgrund des permanenten rumgeheules irgendwelcher Provinzpäpste wenn deren Lieblingsbands hier lupenrein gedisst wurden, bot ich zwei Varianten der Ankündigung an – siehe hier. Television Timeout – das ist die sympathische Hardcoreband die immernoch mit folgender Aussage glänzt: „Textlich versucht sich die Band von Politik und Religion zu distanzieren und thematisiert hauptsächlich soziologisch-individuelle Aspekte.“ Okay, soweit so blöd. Nun mal kurz ein Ratespiel. Junge Band, herbstliche Layouts bevorzugt, Metal und auch so ein Löffel Softrock mit Kajalkante – was kommt dabei raus?! Genau, zum 400. Mal ein Band in der es hier ein Solo gibt, da ne Melodie, da ein bissl Gesang und da ein bissl Gebrüll. Ich hoffe die aktuelle Scheibe der Bückeburger ist besser produziert als das was auf der Myspace-Seite der Band zu hören ist. Wenn man schon so Musik macht, dann bitte überproduziert. Am Samstag im Café Kreuzberg.
Do. 10.07.: The World/Inferno Friendship Society im Juzi
5. Juli 2008
Das Juzi hatte Geburtstag und statt Torten, netten Worten und hässlichen Socken gab es vom T-Keller ein Konzert geschenkt. Jetzt wissen wir auch welches: The World/Inferno Friendship Society aus New York City. Die Band mit der höchsten Ankündigungsdichte bei MoG, denn Mr. Jack Terricloth hat sowas wie eine Ehrenbürgerschaft hier im Dorfe. Nur ein paar Wochen ist es her, als der allzeit im feinen Zwirn gekleidete Amerikaner, mit dem doch merkbaren eher britischen Akzent, auf der T-Keller Bühne umherkippelte und dabei literarisches zum Besten gab. Ganz großes Kino, kann ich Jack mit Karnevalskapelle doch kaum ertragen. W.I.F.S ist eine umtriebige Wahnsinnsband, die viel Flüssigkeit verbraucht und die ich eigentlich nur wegen den Ansagen liebe. Eine Göttinger-Konsensband die für Stimmung garantiert. Cool.
Do. 03.07.: Comadre und Actress im Juzi
28. Juni 2008
Was zur Hölle ist den blos mit Göttingen los. Das verschlafene Kaff mutiert zur Zwischenstation für großartige Bands. Das sollten spätestens jetzt alle 24 Personen mit akzeptablem Musikgeschmack in dieser Stadt begriffen haben. Die anderen lungern immernoch in ihren schäbigen WG’s rum und unterhalten sich am Tisch über Squasch während im Hintergrund irgendeine drittklassige Punkrockband vom Mixtape knarzt. Comadre!!! Über Comadre erzählt man sich folgendes. Es wäre, als wenn man bei den Musikern einen Knopf umlegt, danach rastet alles restlos komplett aus. Drüben, in den Staaten, da sind Comadre eine feste Größe aus dem Umfeld von Graf Orlock. Im Übrigen – auch hier hatten sowohl Graf Orlock als auch Comadre unfreiwillige prominenz. Beide Bands waren just zum Zeitpunkt der Räumung des Kopenhagener Ungdomshuset (R.I.P.) in der dänsichen Hauptstadt zu Gast und wurden dort vorsorglich weggeknastet – sie sahen einfach verdammt gefährlich aus – und landeten damit als Tagesmeldung in mancher Presse. Wahnsinn steht auch unabhängig davon per se auf dem Band-Menu. Geboten wird bodenständiger Auf-Die-Fresse-Hardcore, angepisst mit Höhen und Tiefen – mitsingkompatibel und trotzdem mal mit Gebrüll! Herrlich platt (genauso platt um in Göttingen eine Konsensband zu werden) und herrlich gut und ziemlich verrückt! Die Californier haben jüngst eine überragende
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Sa. 28.06.: Lies Feed The Machine und Starvation Dance im Juzi-Keller
23. Juni 2008
Peter Krustig heisst ein offensichtlich neues Konzertgruppengewächs des gefürchteten Hauses am Platze: Juzi. Und im Keller des berüchtigten Gebäudes gibt es immer mal wieder das eine oder andere Konzert. Gemütlicher geht es eigentlich nicht mehr. Krusten-Peter hat dieses Mal einen echten Knaller in das Gewölbe gelockt: Lies Feed The Machine aus Berlin! Eine Band die Crust an sich alle Ehre macht. Rückenaufnäher im Stacheldraht-Design sind dann Pflicht, wie Schriftzüge, die unter Umständen keine Sau lesen kann. Für Crust muss ich allerdings grundsätzlich eine Lanze brechen: schöner rudimentär geht eigentlich nicht. Und überhaupt, ich war mindestens 4 Jahre gestandener Crustpunk! Meine Bekleidung war eine wilde Patchworkwüste aus Nausea, Pissed und Extinction Of Mankind Aufnähern. Noch heute zeugt mein Plattenschrank reichlich von dieser Zeit. Und ich könnte nicht eine Platte weggeben! Achja, Lies Feed The Machine klingen nach genau diesen ganzen Bands und dieser geilen Zeit (Juli-Zitat in Crust Ankündigung!). Ob Starvation Dance das genauso beherrschen bleibt anzuwarten, denn von den Berlinern liegt noch nichts hörbares vor. Also, ab in den Keller! Am Samstag ab etwas später…