Kultur

Stranger Than Fiction – Das Buch ist immer besser?
24. Juli 2007

Wer sich mit Filmtheorie auseinandersetzt, der kommt nur selten an Literaturtheorie vorbei. Manche hassen – ich liebe – es! Das Verhältnis zwischen Film und Buch, zwischen Bild und Text könnte kaum interessanter sein. Nein, ich meine jetzt nicht die Diskussionen irgendwelcher Schnarchnasen mit prinzipiellen, meist völlig banal und unsinnig begründeten Hollywood-Hass, die über einen fast schon eingebauten Automatismus verfügen, der auf Knopfdruck „Das Buch ist aber viel besser!“ von den Lippen fliegen lässt.


A Clash at the Nightclub: Pale in Göttingen
23. Juli 2007

Es war am 5. Oktober 2001, als die Aachener Band Pale das erste mal in Göttingen spielte. Ort des Geschehens war damals das Jugendzentrum Innenstadt, Vorgruppe eine doch eher unwichtige Poppunkband, damals noch „Melodycore“ geschimpft. Pale spielen eine schweißtreibende Show im JuzI, Menschen machen Pogo. Eine aus heutiger Sicht unwirkliche Szenerie, Pale im abgefuckten JuzI. Aber auch, wenn Sänger Holger an diesem Abend im Interview noch kund tat, er spiele in einer „Emo-Mod-Band“, waren die Einflüsse gewisser Emorockbands aus den 90er Jahren damals nicht zu überhören. Ihr aktuelles Album hiess damals Razzmatazz, hatte ein Konzept und ein Video auf Viva2. Kleine Erfolge für eine kleine Band, die immer schon irgendwie Indie war.


Editors – von Epigonen und Garagen
22. Juli 2007

Las Vegas, Nevada. Das sind Casinos mit verschwenderischer Beleuchtung. Las Vegas ist Show-Business, genau wie man es sich aus schlechten Filmen kennt. Aus Las Vegas kommen The Killers, eine von den tausend „The“-Bands, die in den letzten Jahren, mit mehr oder weniger Erfolg, versuchten Corporate Rock vor der eigenen Belanglosigkeit zu retten. Zuvor waren die New Yorker Burschen von The Strokes wie aus dem Nichts auf den Chartgipfel gestürmt. Seitdem sieht es für Gitarren wieder etwas besser aus. Nur von Indie kann eigentlich nie die Rede sein. Das spannende an den Bands war die Rockreferenz, bei der sich durchaus unterschiedlich bedient wurde. Bands wie The Strokes waren ganz fasziniert von der Garage – die sie dann doch grotesk überproduzierten. Vom Rockballast verabschiedete sich niemand. The Killers schlossen ihren musikalischen Kreis gleich komplett selbst. Ein etwas größerer allerdings, der uns auf die Insel führt.


Monsters Reisen empfiehlt: Sonic Bang Festival
15. Juli 2007

Die Festivalsaison für Göttingen ist vorbei und war dann doch recht kurz. Ein Wochenende sozusagen, an dem dass Antifee auf dem Campus sowie gleichzeitig die Kulturschockattacke in der Musa stattfwand. Am Wochenende ist Open Air am Kaiser Wilhelm Park, aber Uwe Ochsenknecht zählt nicht. Wer Lust auf mehr hat, wird einige Kilometer Anreise auf sich nehmen müssen. Wie so oft lohnt sich hier ein genauerer Blick, auch mal an den großen Festivals vorbei. Dann könnte man zum Beispiel auf das Sonig Bang Festival in Bad Karlshafen, keine 100 Kilometer westlich von Göttingen stossen.


Golzow 280 km – Das Leben der Anderen
8. Juli 2007

Ich liebe die Autobahn. Ich fahre gerne schnell, und ich interessiere mich meistens einen Scheiß für das, was bei Minimum 150 km/h am Fenster vorbeifliegt. Gibt es keine Autobahn, dann fährt man oft durch Landstriche, bei denen man sich denkt – naja, lieber doch ganz tot als hier lebendig begraben. 280 km sind es von Göttingen nach Golzow im Oderbruch. Nicht komplett Autobahn. Leider. Wenn ich nachts von meiner letzten Schicht im Krematorium nach Hause komme, dann falle ich meist mit tauben Beinen ins Bett. Ich schaffe es mit letzten Kräften die Fernbedienung in die Hand zu nehmen und den Fernseher, das einzige Objekt in meinem grün gekachelten Zimmer, in Gang zu setzen. Das Nachtprogramm ist für Schlaflose wie mich so eine Sache für sich.


-oder was ich von FK 10 erwartet habe

Freundeskreis sind zurück
6. Juli 2007

Nach zehn Jahren also ein neues Album und es gibt wahrlich Maßstäbe an denen es sich messen lassen muss. Die Musikalischen sind das eine, aber was viel schwieriger zu fassen ist ist das was ich als persönlichen Background umreißen will: zwar trifft es nicht zu, dass ich „17 bei esperanto“ und jetzt „25 “ bin allerdings würd ich gerne „vor der bühne“ stehen „und die hand hoch“ heben ( fk 10 ), es ist schließlich die Musik durch die ich das erste mal mit „Hip-Hop“ in Kontakt kam. Erst `98 war ich in Berührung mit dieser Band gekommen und es traf mich, entschuldigt den Pathos, wie ein Blitz.


Rocko Schamoni und Wolfgang Müller lasen im literarischen Zentrum
1. Juli 2007

Das literarische Zentrum ist Göttingens einzige Institution, in der regelmässig Lesungen stattfinden. Lesungen von „Bekannten und Unbekannten“, wie der Geschäftsführer und Programmleiter Hauke Hückstädt in seiner Eröffnungsmoderation zum diesjährigen literarischen Sommerfest feststellte. So auch an diesem Abend: zu Gast waren die Autoren Wolfgang Müller und Rocko Schamoni.


Dendemann sprach im JT-Keller
25. Juni 2007

Eins vorweg: was mich an HipHop-Konzerten häufig nervt sind die anderen Besucher. HipHop wird zunehmend vom Mainstream aufgesaugt, weshalb auf solchen Konzerten eine ganze Menge 14-Jähriger, Studenten mit hochgestellten Polohemdkragen und minderjährige Möchtegerngangster rumlaufen, wobei ich mit meinen (gefühlten) Mitte/Ende Dreißig getrost sagen: früher war das anders! Aber egal, beim Konzert guckt mensch eh nach vorne und neue Freunde finden muss ohnehin nicht sein.


[antifee] Ein Festival in Bildern
20. Juni 2007

Am zurückliegenden Wochenende fand auf dem Campus der Uni Göttingen das Antifee Festival statt. Am Freitag schafften 500 Gäste trotz strömenden Regens eine großartige Stimmung zu verbreiten und am Samstag kamen weit über 1000 Menschen, um Workshops und Bands zu lauschen. Wir möchten euch nun die ersten Bilder des Festivals präsentieren, bislang jedoch nur vom Samstag. Wir werden die Liste hoffentlich noch ergänzen können und falls uns jemand welche zur Verfügung stellen möchte, möge er oder sie uns kontaktieren.


20.000 Meilen unter Punk – The World/Inferno Friendship Society
17. Juni 2007

Wenn Peter Ventantonio einen gepflegten Anzug anlegt, die Haare korrekt frisiert, die Fliege noch einmal richtet, und farbige Kontaktlinsen einlegt, dann findet eine Verwandlung statt. Aus Peter Ventantonio wird Jack Terricloth. Vor genau 20 Jahren, 1987, da war Punk längst totgeredet, im Mainstream jedenfalls. Im Untergrund lebte er konstant weiter und entwickelte sich. Eine der herausragendsten Bands dieser Zeit kam aus New Brunswick, New Jersey.