Lesung

Fr. 11.05.: Poetry Slam im Theaterkeller
7. Mai 2007

Eine der bestbesuchtesten Veranstaltungen im Theaterkeller ist wohl der mehr oder minder regelmäßig wiederkehrende Poetry-Slam: Schon vor dem offiziellen Einlass um 20.30 Uhr sollte dasein, wer auch garantiert einen Platz ergattern möchte. Das Prinzip ist wie immer dasselbe: In zwei Gruppen treten mehrere DichterInnen gegeneinander an und nach je 5 Minuten Vortrag wählt das Publikum seinen Liebling. Die SiegerInnen treten dann am Ende im Finale nochmal gegeneinander an. Ausgerichtet wird der Spaß wie immer vom Basisdemokratischen Bündnis und mitmachen darf jede und jeder, auch wenn es wieder einen „featured poet“ gibt, der durch umtriebiges Slammen bereits gewisse bekanntschaft erlangt hat. Diesmal können wir uns dabei auf Xochil A. Schütz aus Hamburg freuen. Wer noch Lust hat, seine kreativ auf’s Papier gebrachten Gedanken mal einem Publikum zu präsentieren und zu testen, wie anderen Leuten der eigene Schreibstil gefällt, kann sich unter poetryslam@bb-goettingen.de anmelden oder am Abend selbst bei den VeranstalterInnen melden. Hinterher können dann Publikum und KünstlerInnen gemeinsam feiern. Die Aftershow Party wird sicherlich genauso spannend; zu den von DJ Kimliong und DJ Felicious ausgewählten Tracks darf ausgelassen gentanzt werden.


Do. 10.05.: Verbrannt – Verfemt – Vergessen, Stadtbibliothek
7. Mai 2007

Am Donnerstag, 10. Mai um 10.30 Uhr eröffnet die Dezernentin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck in der Stadtbibliothek die Ausstellung „Verbrannte – Verfemt – Vergessen“ zur Erinnerung an die Bücherverbrennung vor 74 Jahren in Göttingen. Die Ausstellung zeigt Zeitungsartikel aus dem Stadtarchiv vom Mai 1933 u. a. den Aufruf zur Bücherverbrennung, die „12 Thesen wider den undeutschen Geist“ sowie erläuternde Texte. Auf einer Mahnwand . nden sich die Namen der Schriftsteller mit Lebensdaten sowie die Titel ihrer Werke, die verbrannt wurden. Im Bestand der Bibliothek sind Werke von 117 Autoren erfasst, die 1933 von der Bücherverbrennung betroffen waren. Eine Auswahl davon ergänzt die Ausstellung, eine Liste aller vorhandenen Titel liegt aus, alle Bücher sind ausleihbar. Im Rahmen der Vorlesungsreihe „5v0r11 im Lesesalon“ (Beginn 10.55 Uhr) liest Frank Limbach aus den Werken von Erich Kästner. Beim „Vorlesen zum Sonnenuntergang“ (Beginn 18.00 Uhr) widmen sich Sabine Prilop und Klaus Feller dem Schriftsteller Ferdinand Hardekopf.


Fr. 13.03.: Ramsch-und-Literatur-Fusion aus Kiel auf Rotem Sofa
9. April 2007

Die „Ramsch und Literatur Fusion“ aus Kiel alias Nils Aulike und Stephanie Ferkel plus dem für musikalische Untermalung sorgenden DJ Mayhem deluxe sitzen am Dienstag ab 20 Uhr mal wieder im Theaterkeller auf dem Roten Sofa. Traditionell gibt es auch diesmal wieder eine Schundromanlesung. Waren letzte mal noch die Arztromane dran, steigen die drei diesmal um Kronen und Krönchen, wahre Liebe und Intrigen. Ein Vorgeschmack gefällig? Kein Problem: »Willst du meine Frau werden, Isabelle?« Isabelle Malden rührte sich – Prinz Michael de Vernon blickte zärtlich auf die junge Frau hinunter, die er in den Armen hielt. Isabelle Malden rührte sich nicht. Sie hielt die Augen geschlossen und wagte kaum zu atmen. Als könne sie damit diesen Augenblick festhalten. »Bekomme ich keine Antwort, Liebling?« Die Stimme klang weich und warm, aber auch ein bißchen drängend -, nein, das war kein Traum! Isabelle erlebte das wirklich. Sie, die kleine unbedeutende Amerikanerin war gerade von dem Erben eines europäischen Fürstengeschlechts gefragt worden, ob sie seine Frau werden wolle. Ach, wie gerne Isabelle wollte! Doch Isabelles Vergangenheit wirft dunkle Schatten auf das junge Glück.


Do. 12.04.: Harald Mertenstein liest aus „Heimweg“
9. April 2007

Harald Martenstein ist Kolumnist in der Zeit und schreibt dort über »Dresscodeblindheit«, Dosenpfand und Doppelkorn. Nun hat er seinen ersten Roman geschrieben, aus welchem er am Donnerstag im Literarischen Zentrum lesen wird. „Heimweg“ erzählt vom Kriegsgefangenen Joseph nach dem zweiten Weltkrieg, der sich auf den Weg aus dem russischen Lager zurück zu seiner Frau macht, die nicht mehr lange seine Frau sein sollte. „Lakonisch leicht schreibt und liest Harald Martenstein über die Kinderjahre der Republik, Geister der Vergangenheit und falsche Versprechungen der Zukunft“ heisst es in der Ankündigung. Das riecht, seien wir doch mal ehrlich, schon ein wenig nach deutscher Vergangenheitsbewältigung à la Guido Knopp, die gerne deutsche „Opfer“schicksale zeigt und die Opfer Nazideutschlands nicht. Ohne das Buch gelesen zu haben können wir an dieser Stelle aber auch nicht mehr dazu sagen, könnte es doch auch ganz ohne Opfermythen auskommen. Was erfreulich wäre. Beginn ist um 20 Uhr, VVK € 7,50/5,50, AK € 8,50/6,50


Sa. 24.03.: Funny van Dannen liest im ZHG
19. März 2007

„Manche sagen fragen wäre besser als antworten, aber fragen ist auch einfacher, oder glauben sie das jemand wie Günther Jauch mit antworten so populär geworden wäre?“ Diese kluge Satz stammt von keinem anderen als Funny van Dannen, der kurz danach alle Welt dazu auffordert, „kleine geile Firmen“ aufzubauen. Der Zusammenhang? Gibt’s nicht. Lustig finden es viele trotzdem. Wer derart mies dichtet, dazu derartig mies Gitarre spielt und derartig schlecht singt wie Funny van Dannen das macht, der wird dadurch schon wieder brilliant. Von „vertonten Alltagsgeschichten“ spricht der Diggla und beschreibt damit vermutlich das, was viele beim Hören finden: irgendwie schräg, aber gerade dadurch eine adäquate Beschreibung der Realität.


Do. 08.03.: „Bergsteigen auf Sylt“ – Lesung im lit. Zetntrum
5. März 2007

Warum ist Landschaft eigentlich schön? Und wie wird unsere Wahrnehmung von Bäumen, Bergen und Bächen kulturell vorgeprägt? Mit solcherlei Fragen beschäftigt sich eine auf den Namen „Strollology“ hörende Wissenschaft, zu deutsch: die Spazierwissenschaft. Der Kasseler Soziologe Lucius Burckhardt war ein solcher Spazierwissenschaftler und Dozierte über Spaziergänge in und um Kassel oder aber die erste Expedition Captain Cooks nach Tahiti. Im Seminar »Wahrnehmung & Verkehr« zogen Burckhardt und seine Studenten zu Fuß durch die Straßen von Kassel– jeder eine Windschutzscheibe vor sich her tragend. Der Vorleser an diesem Abend, Martin Schmitz, hat bei Burckhardt seine Diplomarbeit über Imbissbuden geschrieben. Mit dem Band Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft hat er eine Sammlung von dessen Aufsätzen herausgegeben. An diesem Abend hält er einen promenadologischen Vortrag. VVK € 5,50/3,50, AK € 6,50/4,50, Beginn ist um 20 Uhr


Do. 18.01.: „Die Sneaker Story“ – Lesung bei Big Lebowski
15. Januar 2007

„Die Sneaker Story“ ist eines der populären Sachbücher, die Katrin Blumenkamp in ihrem Verlag neu aufgelegt hat. Unter dem Untertitel “Der Zweikampf von Adidas und Nike” versucht der Autor Christoph Bieber eine kulturwissenschaftliche Analyse. Dabei soll es sich nur teilweise um ein Buch über Sport und auch nur teilweise um eins über Schuhe handeln. Vielmehr sollen unterschiedliche Entwicklungen aufgezeigt werden, die in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts von den Schuhen, die mittlerweile viel mehr als nur Sportausrüstung sind, beeinflusst wurden.


Fr. 05.01.: Stephanie Ferkel und Nils Aulike auf dem Roten Sofa
1. Januar 2007

„Der junge Chirurg wandte sich dem unglaublich winzigen Körper zu, der an einem Monitor angeschlossen war. er schätzte die Herzfrequenz. Zu langsam dachte er, viel zu langsam. Säuglinge brauchen mehr als 100 Schläge pro Minute. „beatmen!“, kommandierte er. „nullkommaeins Milligramm Atrophin, Adrenalin“ „Kammerflimmern!“, meldete Dr. Kellberg. „Ich reanimiere“, sagte Dr. Wolfram ein weiteres Mal. Hoffentlich würde er dieses kleine Leben zurückholen können.“ Stephanie Ferkel und Nils Aulike lesen am Freitag aus der Reihe „Chefarzt Dr. Holl – sein Leben, seine Liebe, seine Patienten“. DJ Mayhem Delux liefert die Musik zu der Schundromanlesung. Das Rote Sofa präsentiert „die neue Ramsch und Literatur Fusion“ am Freitag um 20 Uhr im Theaterkeller.


Di. 12.12.: Zentrale Intelligenz Agentur auf dem Roten Sofa
9. Dezember 2006

Sie ist 35, Bachmannpreisträgerin und schreibt unter anderem für die Wahrheits-Seite der taz. Er hat einst als Trendforscher und Headwriter für MTV gearbeitet und schreibt heute – unter anderem – für Jungle World und taz, Titanic und Neon. Zusammen haben sie die Zentrale Intelligenz Agentur aufgebaut, ein „kapitalistisch-sozialistisches Joint Venture mit dem Anspruch, neue Formen der Kollaboration zu etablieren“. Was eigentlich nicht viel mehr ist als ein Kommunikations- und Arbeitsnetzwerk, um gemeinsam die Weiten des journalistischen und literarischen Gewerbes zu erobern und solche Dinge zu tun wie kollektiv Kolumnen für die Berliner Zeitung zu schreiben.