Termine
Sa. 10.11.: Bratze im Kabale
5. November 2007
Der Preis für den Bandnamen des Jahres geht 2007 vermutlich an Bratze. Bei Bratze, übrigens eine ruhrgebeatsdeutsche Bezeichnung für körperlich und charakterlich sehr unattraktive Frauen, handelt es sich um den Zusammenschluß zweier Künstler, namentlich Norman Kolodziej und Kevin Hamann. Besser bekannt sind die beiden unter ihren Künstlernamen Der Tante Renate und Clickclickdecker. Beide waren schon solo im Kabale zu Gast und können auch sonst auf eine jeweils beachtliche Bandgeschichte zurückblicken. Während Clickclickdecker eher so Indierock macht, produziert Der Tante Renate in aller Regel elektronisches. Bratze macht jetzt einfach beides, wie man auf dem gerade erschienenen Album Kraft hören kann. Dieses vereint die elektronische Beatlastigkeit der Tante mit dem ironischen Wortwitz Clickclickdeckers. Das Ergebnis macht Spaß und kann sich sehen lassen. Am Samstag kann man sich davon im Kabale überzeugen. Als Vorband spielen dort zudem The Sea.
Fr. 09.11.: pony Party im JT
4. November 2007
Göttingen hat ungefähr drei anspruchsvolle Stadtmagazine. Ihr könnt ja jetzt mal raten, welche das sind. Auf jeden Fall gehört das pony dazu, welches vor einiger Zeit nach undurchschaubaren Vorgängen als Spaltprodukt des digglas entstanden ist. Seither organisieren die Cowboys und -girls in loser Reihe pony Parties. Am Freitag geht es in Runde sechs. Im Stile einer sachlich formulierten Presseerklärung liest sich das so: „Das Stadtmagazin pony führt auf zwei Ebenen im Haus des Jungen Theaters seine erfolgreiche Veranstaltungsreihe fort“. Und weil Pressemitteilungen grundsätzlich immer vollkommen unvoreingenommen geschrieben sind und somit unserem Anspruch an kritischen Journalismus vollkommen gerecht werden, zitieren wir einfach weiter: „DJ Bionique sorgt am angestammten Arbeitsplatz mit Soul, Funk, HipHop und R’n’B für Stimmung. Einen Stock weiter oben, im Foyer, stehen Heroin House, Funky Techno und Electro House auf dem Programm. Als Hauptact spielt dort weiblicher Besuch aus Berlin: da.lia. Sie ist Resident im Paloma am Kottbusser Tor und arbeitet für die renommierte internationale Veranstaltungsplattform Club Transmediale. Eingerahmt wird ihr Auftritt von U-Lee und Michael Saager, bekannt aus dem Roten Salon im Café Kabale. Für Augenschmaus sorgen einmal mehr die Kasselaner Jungs von Schallbild, die mit ihren Visualisierungen die Musik begleiten und schnödes Stroboskopgeflacker in Lichtkunst verwandeln.“ Wir
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Fr. 09.11.: End Of Dream, Transmitter und Schalldicht im Nörgelbuff
4. November 2007
„On The Road Again“ heißt eine Veranstaltungsreihe der LAG Rock. Ja, und nun fragt man sich natürlich was die LAG Rock zur Hölle ist. Das klingt wie eine Behörde, in dere graue Schlippsratten mehrfarbige Formulare ausfüllen und Beschlüsse oder am besten gleich Gesetze zum Thema Rock erlassen. Ehrlich gesagt, ich wünsche mir eine solche Behörde in der ich dann allerdings alleiniges Entscheidungsrecht für alles hätte, dann gäbe es zum Beispiel keinen Ska. In Wirklichkeit handelt es sich bei der LAG Rock um eine Initiative mit dem stimmigen Namen Landesarbeitsgemeinschaft Rock in Niedersachsen – Rockbüro Niedersachsen – e.V. Der Name transportiert irgendwie Behördencharme. Auftrag des Büros: Schaffung guter Möglichkeiten für Rock! Proberäume für Bands, Auftrittsmöglichkeiten für Bands, Organisation des „Local Heroes“-Nachwuchswettbewerbs und zahlreiche Workshops. „On The Road Again“ gastiert am Samstag im Nörgelbuff, mit den Bands End Of Dream, Transmitter und Schalldicht. Ein recht wahrloses Programm. Schalldicht nerven mit fröhlichem Off-Beat Punkrock, garniert mit Blasmusik und lustigem Textwerk das wie Ärzte sein will, aber weit daneben landet – wenigstens nicht stümperhaft zusammengeholzt. Transmitter geben sich vielschichtig, sie wollen nichts sein, sind am Ende aber eben doch irgendwie Crossover mit etwas mehr electronica. End Of Dream sind Göttingens Vorzeige-Contestband. Die ein oder
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Fr. 9.11.: Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht von 1938 – am Synagogenmahnmal
4. November 2007
Es gibt nur sehr wenige Tage, an denen ich jedes Jahr dasselbe mache. Der 9. November ist bei mir ein solcher Tag: Seit geschätzten zehn Jahren gehe ich an diesem Tag um 18h zur Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht am 9. November 1938 am Synagogen-Mahnmal – und auch in diesem Jahr werde ich wieder hingehen. Es wäre schön, wenn noch viele andere kämen. Dieses Mal wird die Gedenkstunde von KonfirmandInnen der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde gestaltet; Veranstalter sind die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. und die Stadt Göttingen. Sie ist Auftakt der Veranstaltungsreihe „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, die, laut Veranstaltern, „dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gewidmet“ ist. Sie umfasst Vorträge, Lesungen, Begegnungen mit ZeitzeugInnen, Diskussionsrunden, Theater- und Filmvorführungen, Konzerte, historische Stadtrundgänge und Führungen in KZ-Gedenkstätten. Die Reihe beginnt, wie gesagt, am 9. November 2007 und läuft bis zum 30. Januar 2008. Dahinter steckt der Gedanke, dass Gedenken mehr als einen isolierten, staatlichen Gedenktag wie den 27. Januar, den Tag der Befreiung des KZ Auschwitz, braucht, um den Opfern angemessen zu gedenken. Deshalb betten die Veranstalter mit ihrer Veranstaltungsreihe den Tag der Befreiung von Auschwitz in seinen historisch-politischen Zusammenhang ein: Die Eckdaten 9. November (Pogromnacht 1938) und 30. Januar (Ernennung
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Do. 08.11.: Karaoke in der Musa
3. November 2007
Céline Dion hat letzte Woche einen Musikpreis erhalten. Den World Music Award für ihr Lebenswerk, verliehen im schwülstigen Monaco. Eine völlig unnötige Veranstaltung für alte Damen und Herren, die sich oftmals die Fresse grotesk verjüngt haben – meist eine alberne Verschlimmbesserung im Jugendwahn, garniert mit teuren Geschmeiden ortsansässiger Juweliere. Und wenn ich an Dions Lebenswerk denke, dann denke ich sofort an Karaoke, an ihr ohnehin schreckliches „My Heart Will Go On“ was seit Titanic jede noch so wenig begabte Hausfrau, Schülerin oder wer auch immer in die Mikrophone dieser Welt schleudert. Ein schrecklicher Song, bei dem ich mir mit einem Buttermesser die Ohren absäbeln will. Céline Dion, eine Künstlerin für gesichtslose Schlagerproduktion, international eingefärbt, fettig, bombastisch und eigentlich so gar nicht Karaoke. Denn Karaoke verbinde ich eher mit kurzem Spaß, aber eben auch manchmal Qual fürs Ohr. Wer sich zum Dion-Versuch berufen fühlt, der gehe am Donnerstag Abend in die Musa.
Do. 08.11.: Jupiter Jones rocken das Nörgelbuff
3. November 2007
Eine textliche und musikalische Mischung aus Kettcar, Muff Potter und But Alive gibt es am Donnerstag abend im Nörgelbuff: Jupiter Jones geben dem geneigten Göttinger Publikum die Ehre. Das aus der Eifel stammende Quartett verfällt dabei allerdings keineswegs in die Gefahr, zur billigen Kopie zu mutieren, sondern verspricht erfrischenden, eigenständigen Punkrock mit deutlichem Emo- und Popeinschlag, ohne eine gesunde Rotzigkeit vermissen zu lassen. Als Vorband treten Sonah auf. Einlass ist um 21.30 Uhr, Beginn pünktlich um 22 Uhr. Nach dem Konzert gibt’s eine Aftershowparty mit DJ Lars, auf der es „Emo-as-it-meant-to-be und anspruchsvollen Punkrock“ zu hören geben soll. Erste Proben gibt es hier (1 | 2 | 3 | 4). Viel Spaß dabei!
Mi. 7.11.: „Machtphantasie Deutschland“ – Einführung zur Kritik an Nation und Nationalismus – im ZHG
2. November 2007
Diese Veranstaltung der Basisgruppe Geschichte beschäftigt sich, der Titel verrät es bereits, mit Nation und Nationalismus. Die auf den ersten Blick so „natürlich“ erscheinende Nation soll dabei als das Ergebnis eines historischen Prozesses und als „erfundene Tradition“ analysiert und kritisiert werden. Desweiteren soll der Zusammenhang mit dem Nationalismus aufgezeigt werden, welcher in Deutschland oft und gern verharmlosend als „Patriotismus“ bezeichnet wird. Das Konzept Nation ist allgemein zu kritisieren und abzulehnen, doch nicht zuletzt soll es auch darum gehen (so sagte mir ein Mitglied der BG Geschichte) herauszuarbeiten, „warum die deutsche Nation besonders scheiße ist.“ 😉 [Ein ausführlicher Text der BG Geschichte zum Thema findet sich übrigens hier.] Mittwoch, 7.11.2007 um 19:30h im ZHG 004
Di. 06.11.: Behind Enemy Lines und Born/Dead im Juzi
1. November 2007
Es ist schon ein paar Jährchen her, als nur wenige meiner Kleidungsstücke ohne Aufnäher getragen werden durfte. Wer Crustpunk war, der musste wenigstens etwas nähen können. Und man musste wenigstens eine Platte von Aus-Rotten besitzen. Meine Aus-Rotten LP habe ich Jahre nicht mehr gehört, damals war sie jedoch ein für mich unersetzlich Stück höchster Form von Punkrock. Danach wurde ich ein völlig langweiliger Spießer.
Di. 6.11.: „Wieder mal Deutscher Herbst? Die Linke und staatliche Repression“ – Veranstaltung mit Klaus Viehmann im T-Keller
1. November 2007
Am Dienstag um 20h findet die nächste Veranstaltung der Veranstaltungsreihe anläßlich des 30jährigen Jubiläums des „Deutschen Herbstes“ statt, dieses Mal im T-Keller. Bei der Veranstaltung mit dem Titel „Wieder mal Deutscher Herbst? Die Linke und staatliche Repression“ erzählt Klaus Viehmann, der in den 70er Jahren selbst in der westdeutschen Stadtguerilla aktiv war, über die damalige Situation und Politik der Gruppen zu „Terror“ und „Staatsterror“. Nähere Infos zur gesamten Veranstaltungsreihe, die noch eine weitere Veranstaltung am Donnerstag, den 15.11. mit Karl-Heinz Dellwo umfasst, finden sich auf der Homepage des Sozialen Zentrums. Plakat und Flyer können auf der Homepage der redical [m] angeschaut und heruntergeladen werden.
Di. 06.11.: Maybepop im Alten Rathaus
1. November 2007
Konzerte im Alten Rathaus. Hm, eine blödere Location für ein cooles Rockkonzert kann ich mir auf die schnelle nicht vorstellen. Aber Maybepop ist auch keine coole Rockband, sondern ein munteres A-capella-Quartett. Junge Männer mit smarten Frisuren, Sakkos und lockerem Halsschmuck. Leute die einem auch gut einen Handyvertrag verkaufen könnten. Die vokale Truppe begeistert mit triefigem, überraschungsfreien Feierabend A-capella – der mein ungeübtes Ohr unweigerlich an Die Prinzen erinnert (wahrscheinlich nur, weil man denen nie aus dem Weg gehen konnte) und natürlich nicht ohne Münchener Freiheit-Cover auskommt. Geboten wird eigenes, reichlich gecovertes und natürlich Medleys, Medleys….Medleys. Das passt allerdings hervorragend ins Alte Rathaus. Wer mehr über die Band erfahren will, der befasse sich mit der Basis. Maybepop haben eine eigene Fanseite! Anne-Kathrin, Ramona, Anna, Franziska, Anni und Sandra posieren auf dieser fröglich in Flieder T-Shirts mit der vielsagenden Aufschrift: „Maybepop macht süchtig“. Die Damen um die 20 werden hoffentlich auch zugegen sein.