Besetzung 11.40

Hohe Geldstrafe im „Autonomicum-Prozeß“
9. Juli 2009

6000 Euro Strafe hat das Amstsgericht Göttingen vergangenen Freitag einem Demonstranten auferlegt. Das Gericht kam nach sieben Verhandlungstagen und der Vernehmung von insgesamt 19 Zeug*innen – zum Großen Teil Polizeibeamt*innen – zu der Auffassung, der Verurteilte habe auf der Demonstration anlässlich der Räumung des besetzten Uni-Raums MZG 1140 im Januar 2008 Landfriedensbruch begangen. Der Vorwurf: zusammen mit 50 anderen Demoteilnehmenden soll er mehrere Polizeibeamt*innen verprügelt haben.


MZG 1140 – Quo Vadis MZG 1140?
3. Februar 2008

Die letzte Woche war ganz von den Auseinandersetzungen um Raum MZG 1140 an der Göttinger Uni geprägt. Nachdem dieser besetzt worden war, kam es nur wenige Tage später zur Räumung durch die Polizei – MoG berichtete ausführlich über die Geschehnisse. Die Universität vermeldete „erhebliche Störungen im Vorlesungs- und Veranstaltungsbetrieb“ und forderte ihre Mitarbeiter auf, Augen und Ohren offen zu halten und schaffte damit ein ganz neues Vetrauensverhältnis auf dem Campus. Momentan scheint wieder etwas Ruhe eingekehrt zu sein und es bleibt fraglich wie mit der jetzigen Situation umgegangen wird. Nachdem Chris Ludewig vom AStA in einem Interview zu Wort kam, beantwortete auch ein Vertreter und Nutzer des Frairaum-Cafés ein paar Fragen aus, wahrscheinlich nicht nur, persönlicher Sicht.


MZG 1140 – Quo vadis, AStA?
1. Februar 2008

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Göttingen ist die demokratische Vertretung aller Studierenden. Er wird in Göttingen auch in der kommenden Legislaturperiode vermutlich wieder von einer Koalition zwischen Jusos und ADF gestellt. Welche Rolle spielt diese Instanz bei den Diskussionen um ein selbstverwaltetes Cafe auf dem Campus, wie positioniert sich der Ausschuss zu den Protesten? Noch vor wenigen Jahren wurde das Kollabs mit Wohlwollen des damaligen AStA-Vorsitzenden Daniel Flore geräumt. Heutzutage distanziert man sich rhetorisch geschickter. Ein Interview in bestem Bürokratensprech mit Chris Ludewig, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im AStA.


MZG 1140 – Feierliche Nicht-Eröffnung
31. Januar 2008

Diejenigen, denen man eben noch die Leviten mit Knüppeln lesen wollte, fanden sich heute erneut vor der reichlich diskutierten Räumlichkeit MZG 1140 ein. Es war 11:40 Uhr als auf der nun prominenten Etage Bach gespielt wurde, passend – denn die Uni scheint selbigen ganz exzellent hinunter zu gehen. Mit leichten Alkoholika sah man den folgenden Geschehnissen entspannt entgegen. Den Zaungästen vom Gebäudemanagement schien es ähnlich zu gehen, auch sie lauschten dem Streicher-Duett und hielten sich in vornehmer Distanz.


MZG 1140 – Bilder und Informationen!
30. Januar 2008

Einer Pressemiteilung der Freiraum-Initiative folgend, scheint der morgige Tag ein recht unterhaltsamer zu werden. Dort wird morgen um 11:40 Uhr, eine wohl nicht zufällige Uhrzeit, der am gestrigen Tag geräumte Raum als Café in betrieb genommen. Unterstützer werden zum Sektempfang eingeladen und sogar für musikalische Unterhaltung wird gesorgt sein. Ein aufmerksamer in Blick in die Göttinger Strassen zeigt auch, dass man seitens der Universität für ein entsprechendes Program sorgt. Die Gäste sind auffällig grün kostümiert, es ist ja auch Karneval, wie auch immer – es bleibt abzuwarten, ob die Polizei morgen erneut eine Runde auf dem Campus drehen wird, auch wenn dies in der Ausbildung nicht vorgesehen ist.


MZG 1140 – Nach der Räumung! Teil 2!
29. Januar 2008

Ob Herr von Figura einen ruhigen Abend hatte? Eher nicht, wenigstens vor der Tagesschau muss das Telefon geklingelt haben mit der Information, dass sich vor den Türen des Raumes MZG 1140 etwas zusammenbraut. Gegen 18 Uhr trafen sich diejenigen am Gänseliesel, die mit der Räumung besagten Raumes am frühen Morgen alles andere als einverstanden waren. Ebenfalls am Ort, die Staatsmacht, die bereits am Morgen auf Einladung der Universität selbige betreten durften. Die etwa 200 bis 300 Unterstützer der Freiraum-Initiative marschierten dann Richtung Universität und gaben die Richtung vor. Der hilflose Beamte, der fortwährend „Wir machen das Tempo!“ in Richtung Demo informierte, lag mit dieser Einschätzung falsch, wie sich bald zeigen sollte. Dem Demonstrationszug gelang es trotz der deutlich aufgeheizten Stimmung nicht, nur bis zum Campus vorzudringen, sondern auch direkt vor die Tür des ehemals besetzten Raumes. Offensichtlich hatte die Polizei auf dem Campus, wo sie ja eigentlich nichts verloren hat, die Kontrolle verloren.Eine versprengte Gruppe von etwa fünf Beamten hatte deutlich Mühe sich mit dieser Situation zu arrangieren.


MZG 1140 – Nach der Räumung!
29. Januar 2008

Nachdem der Raum MZG 1140 in den frühen Morgenstunden geräumt wurde, haben offensichtlich Renovierungsarbeiten, in dem seit dem 16.01. von Studierenden besetzten Raum, begonnen. Vor dem Eingang langweilen sich ein paar Beamte, an Infotischen vor dem Raum kann man sich inzwischen mit Informationen zur Lage und weiteren Aktionen informieren.


Besetzter Raum von Polizei und Gebäudemanagement geräumt [mit Pressemitteilung]
29. Januar 2008

Heute früh um ca. 5.45 Uhr wurde die Raumbesetzung von der Polizei beendet, indem das Freiraumcafé geräumt wurde. An der Räumungsaktion waren Einheiten aus Hannover beteiligt. Am blauen Turm befanden sich 10 Wannen, die die Aktion durchführten. Ebenfalls vor Ort war der Chef des Gebäudemanagements. Zu dem Zeitpunkt der Räumung befanden sich lediglich 3 Leute im Raum, die dort übernachtet hatten. Sie wurden abgeführt und erkennungsdienstlich erfasst und nach ca. 1-2 Stunden ließ man sie schließlich wieder frei. Das Rauminventar sollte zunächst von Hausmeistern an einen unbestimmten Ort gebracht werden, was jedoch verhindert werden konnte und zunächst in Teilen ins Asta-Gebäude verbracht wurde.


Still stays the same: Besetzungs-News
18. Januar 2008

Manchmal kommt es anders und manchmal als man denkt. Während einige die Besetzung des Raumes 11 40 als Wahlkampfgag betrachteten und andere von einer schnellen Räumung ausgingen, sind die BesetzerInnen nun am dritten Tag in besagtem Raum – und erfreuen sich an großem Zulauf und einem wachsenden UnterstützerInnen-Kreis. Das Basisdemokratische Bündnis hat bereits eine Sonderseite zur Besetzung eingerichtet und auch Schwarz-Rot Kollabs hat sich mit den Besetzerinnen uneingeschränkt solidarisch erklärt. Am Donnerstag Abend hat dann sogar das Studierendenparlament der Univesität inclusive der Mehrheitsfraktionen von ADF und Jusos das Präsidium aufgefordert, einen Raum am Uni-Campus zur Verfügung zu stellen. Auf die Besetzung wurde in dem Beschluss zwar nicht Bezug genommen, aber es wurde doch deutlich, dass es sich nicht nur um die Forderung einzelner verwirrter Linker handelt. Während die Solidarität stetig wächst, gingen derweil die Verhandlungen der BesetzerInnen mit der Unileitung weiter.


Unzumutbare Zustände
16. Januar 2008

„Das ist ein unzumutbarer Zustand!“ Mit diesen – so tatsächlich auch gesprochenen – Worten lässt sich die Einschätzung des Uni-Präsidiums zur Besetzung des Raumes 11 40 (im 1. Stock zwischen ZHG und Blauem Turm) zusammenfassen. Ausgesprochen hat ihn Vizepräsi Münch und in diesem Zusammenhang auch gleich bekräftigt: Diesen Zustand wird die Uni nicht hinnehmen. „Sie müssen diesen Raum noch heute wieder verlassen, sonst muss ich das als Besetzung interpretieren.“ war ein anderer schöner Satz. Die AktivistInnen waren sich dabei mit Münch zumindest in diesem Punkt einig: auch sie interpretierten die Aktion als Besetzung – und blieben drin. Denn im Gegensatz zum Vizepräsidenten der Georg-August-Universität fanden sie es eher einen unzumutbaren Zustand, das eine keine selbstverwalteten Räume am Campus gibt.