Theaterkeller
Do. 19.07.: Lies feed the machine! T-Keller
14. Juli 2007
Die Berichterstattung in den Massenmedien zum G8 Gipfel in Heiligendamm war letztendlich doch genau so, wie man sie erwarten konnte: förmlich ketzerisch wurde über „den schwarzen Block“ oder „die Autonomen“ herzgezogen, wobei niemand so genau wusste, wer sich unter den schwarzen Mützen verbarg. Gut, dass die Bild das den LeserInnen erklären konnte: „Der „schwarze Block“ ist kein Verein. Er besteht aus Gruppen, die sich per Handy, SMS, Internet verabreden, häufig kennen sie sich von der Uni“ berichtete das Blatt am 4. Juni. „Wo der Wurf des Pflastersteins den koitalen Gipfelpunkt des Protest bedeutet, gilt die dürre intellektuelle Begründung nicht einmal als lohnenswertes Vorspiel“ erklärte kurz darauf der Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter bei Spiegel online. Falschmeldungen der Polizei hätten den öffentlichen Diskurs über die Proteste bestimmt, behauptet hingegen die Göttinger Ortsgruppe der Roten Hilfe.
Fr. 06.07.: Düsenjäger und Matula im T-Keller
2. Juli 2007
Wenn man nicht wählerisch ist, dann geht man, ansatzweise hungrig, in den Supermarkt. Dort greift man blindlings in die Tiefkühltruhe nach der erstbesten Pizza. Tiefkühlpizza schmeckt fasst immer scheiße, genau wie selbstgemachte Pizza. Man kommt nie an die wahre Pizzakunst heran. Und bei Tiefkühlpizza schmeckt dem hungrigen Verbraucher alles gleich. Man reisst unterzuckert den Karton auf, und schmeisst das 80%ige Chemieprodukt, designed von gelangweilten Fooddesignern, gemacht von gelangweilten Maschinisten, in den Backofen, und hofft noch vor dem Umkippen rechtzeitig einen Happen der kulinarischen Gleichheit zu verschlingen. Genauso verhält es sich mit Punkrock. Manchmal.
So. 24.06.: The World/Inferno Friendship Society und Kackfeuer im T-Keller
20. Juni 2007
Der T-Keller im Konzertewahn. Nur einen Tag nach praller Füllung (nehme ich an) durch Robocop Kraus spielen The World/Inferno Friendship Society im T-Keller. Wer mehr über W.I.F.S. lesen will, der klicke hier. …W.I.F.S. spielen übrigens mit Kackfeuer, die von mir irrtümlicherweise zum Robocop Kraus Konzert geordnet wurden. Kackfeuer – wenn Kunst eben vieles sein kann, dann kommen wir über Körperkunst zu Ausscheidungen und irgendwann zu PUNK. Um die Entstehung des Bandnamen ranken sich allerlei Legenden, bei denen nur der gute Geschmack einen eher informellen Austausch selbiger erfordert…Kackfeuer sind eine Punkband aus Göttingen, mit allerlei bekannten Gesichtern, und dem bekannten Konzept Kante, und dazwischen meist völlig berechtigten Beleidigungen Richtung Publikum. Die meisten haben es einfach nicht besser verdient.
Sa. 23.06.: Robocop Kraus im T-Keller
18. Juni 2007
Am richtigen Ort sein, zur richtigen Zeit. Das ist manchmal das Geheimnis, das zwischen Bands trennt, von denen man spricht, und von den anderen, von denen dann oft zu Unrecht keine Sau auch nur ein Wort verliert. So weit so gut. Was hier so schnell gesagt ist, dass ist in Wirklichkeit etwas verdrehter. Denn was zur richtigen Zeit angesagt ist, dass muss nicht unbedingt was taugen. Wer dann noch tatsächlich am richtigen Ort ist allerdings auch nicht. Denn wenn zu einer bestimmten Zeit der aktuelle Abklatsch großflächig eingekauft wird, dann steht oft irgendwelcher Rotz im Plattenregal. Ich möchte nicht ewig mit tausendfach gesagtem langweilen – kommen wir zur Sache. Robocop Kraus sind ein bisschen so. Ihr zeitlicher Vorlauf, vor Ankunft an eben jenem Ort rechtfertigt einige mehr Worte über diese Band zu verlieren. Seit langen Jahren, ich denke es werden mindestens zehn sein, steht die Band für einen Sound, der immer mal wieder auf Bands wie Delta 72, The World/Inferno Friendship Society oder eher New-Wave angehauchten Experimente verweißt. Hier wirklich gut zu sein, dass ist in der Tat eine Kunst. Robocop Kraus beherrschten genau das – zumindest nicht schlecht. Zumindest wurde der Sound an sich erstmal dank Bands wie The
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Fr. 22.06.: Trivial Dance Suit im T-Keller
18. Juni 2007
Mal wieder richtig abgehen? Indie, Pop und Elektro bis zum Umfallen? Bei einer stadtbekannten Party-Institution? Kein Problem, die Monsters wissen Rat: Freitag ist (mal wieder) Trivial Dance Suit im T-Keller. Der Hase lacht uns von lustigen Plakaten und Flyern an – und wir freuen uns. Zumindest, wenn wir Indie, Pop und/oder Elektro mögen. Viel Spaß derweil… Und wer weiß, mit ein bisschen Glück, ja, mit ein bisschen Glück können wir vielleicht sogar John K. Doe dabei beobachten wie er in der Ecke rumsteht und sich unheimlich cool vorkommt. Oder mit den süßen Boys vom Antifee flirtet…
Mi. 13.06.: Peter Decker kritisiert die G8-Proteste
11. Juni 2007
„Vortrag und Diskussion mit Peter Decker“ stand in der Nachricht, die vor einigen Tagen die Monsters-Redaktion erreichte. „Was denn – gar kein Thema?“ dachte ich noch so bei mir, bevor mir dann auffiel, dass das eigentlich auch gar nicht nötig ist. Peter Decker halt. Neben Freerk Huisken eines der bekannteren Kampfschweine des Gegenstandpunktverlages, Autor des Buches „Das Proletariat“ und unterwegs im Namen von etwas, das sich „radikale Kritik“ nennt, letztlich aber doch nicht viel mehr ist als langweilige Klugscheißerei. Weshalb das Ganze eigentlich statt unter Veranstaltungsankündigung genausogut unter Plattenrezension stehen könnte. Weil ich nun aber zu den eher neugierigen Menschen auf diesem Erdenrund zähle und außerdem ziemlich masochistisch drauf bin, konnte ich mir den Klick auf die Homepage der VeranstalterInnen nicht verkneifen. Und siehe da – es gibt doch ein Thema: „Der G8-Gipfel und seine Kritiker“ lautet die Überschrift zu dem Vortrag, der aller Voraussicht nach klingen wird wie immer. Entsprechend ließe sich – wie das ja mittlerweile zum guten Ton gehört, der ganze Spaß problemlos und recht schnell zusammenfassen. So wird Decker vor allem darauf eingehen, das die G8 VertreterInnen imperialistischer Nationalstaaten sind, das diese sich in einer internationalen Staatenkonkurrenz befinden und das die Protestbewegung alle diese Zusammenhänge nicht
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Do. 31.05.: Ingo Elbe kritisiert Staat und Kapital
28. Mai 2007
Am nächsten Wochenende beginnt der G8-Gipfel, die Vorbereitungen und Mobilisierungen für die Proteste dagegen sind in vollem Gange. Da sich beim G8 VertreterInnen der großen Industriestaaten treffen und sich daher die politischen Forderungen der GegnerInnen oft an staatliche Politik wenden, veranstaltet die Redical [m] eine Diskussionsveranstaltung mit Ingo Elbe zu der Frage, inwieweit der Staat überhaupt und sinnvollerweise als Adressat solcher Kritik in Frage kommt. Vor dem Hintergrund der marx’schen „Kritik der politischen Ökonomie“ wird Ingo Elber versuche, den Zusammenhang von Staatskritik und Kapitalismuskritik zu skizzieren. Das Ganze wird, machen wir uns nichts vor, eine ziemlich theorielastige Veranstaltung werden. Für Leute, die sich bereits mit der marx’schen Kapitalismuskritik auseinandergesetzt haben wird es bestimmt eine spannende und lohnende Veranstaltung. Weshalb sie sich ab 20 Uhr im Theaterkeller einfinden sollten. Allen anderen sei ans Herz gelegt, sich noch mal über die heutigen Veranstaltungsalternativen Gedanken zu machen.
Fr. 18.05.: Schneller Autos Organisation im T-Keller
14. Mai 2007
Schnelle Autos, find ich gut! Schneller Autos Organisation sind trotzdem keine Auto-Bild Leser, sondern eine Punkband. Aus Hamburg. Punk mit deutschen Texten, nicht doof, gut gespielt, gut gemacht und Live recht unterhaltsam. Leider ist gerade noch unbekannt wer Schneller Autos Organisation zusätzlich beehren wird…egal. Kann man hingehen! Sollte man vielleicht sogar! Nun hat sich leider der Drummer der Band mit dem Stic auf den Schädel geschlagen (oder andersweitig verletzt) – weshalb das Konzi ausfällt und durch eine Punkrock-Party ersetzt wird.
Fr. 11.05.: Poetry Slam im Theaterkeller
7. Mai 2007
Eine der bestbesuchtesten Veranstaltungen im Theaterkeller ist wohl der mehr oder minder regelmäßig wiederkehrende Poetry-Slam: Schon vor dem offiziellen Einlass um 20.30 Uhr sollte dasein, wer auch garantiert einen Platz ergattern möchte. Das Prinzip ist wie immer dasselbe: In zwei Gruppen treten mehrere DichterInnen gegeneinander an und nach je 5 Minuten Vortrag wählt das Publikum seinen Liebling. Die SiegerInnen treten dann am Ende im Finale nochmal gegeneinander an. Ausgerichtet wird der Spaß wie immer vom Basisdemokratischen Bündnis und mitmachen darf jede und jeder, auch wenn es wieder einen „featured poet“ gibt, der durch umtriebiges Slammen bereits gewisse bekanntschaft erlangt hat. Diesmal können wir uns dabei auf Xochil A. Schütz aus Hamburg freuen. Wer noch Lust hat, seine kreativ auf’s Papier gebrachten Gedanken mal einem Publikum zu präsentieren und zu testen, wie anderen Leuten der eigene Schreibstil gefällt, kann sich unter poetryslam@bb-goettingen.de anmelden oder am Abend selbst bei den VeranstalterInnen melden. Hinterher können dann Publikum und KünstlerInnen gemeinsam feiern. Die Aftershow Party wird sicherlich genauso spannend; zu den von DJ Kimliong und DJ Felicious ausgewählten Tracks darf ausgelassen gentanzt werden.
So. 06.05.: Bernadette La Hengst im Theaterkeller
2. Mai 2007
Wer den seltenen Moment, das es am Sonntag passable Angebote zum Ausgehen gibt ausnutzen möchte, sollte es am 06. Mai vermeiden, den Auftritt von Bernadette La Hengst im Theaterkeller zu verpassen. Die Ex-Grrrl-Pop-Punkerin macht mittlerweile auf elektronisch tanzbare Chansons und präsentiert ihr aktuelles Album La Beat live auf der Bühne. Und nicht nur das, wie ich mal vermuten möchte. Oder, wie es die Ankündigung zur Veranstaltung formuliert: Kein trockener Diskurs-Pop, sondern eine aufregend mutige Musikmischung, die weltweit nach Ideen jagt und sich dabei einen ganz eigenen Charakter schafft, eine höchst tanzbare Utopie der Globalisierung. Ein frischer Kitzel für Körper und Geist, der durch die Beine in die Ohren und direkt ins Hirn strömt. Nach dem Hören wundert man sich, dass man das nicht viel früher gemerkt hat: der Beat ist weiblich.