Eine interessante Veranstaltungsankündigung erreichte uns per mail. Der Einfachheit halber hier mal der Text in voller Länge. „20 Jahre nach dem Ende Jugoslawiens, die von Krieg und Nationalismus dominiert waren, gibt es in den neuen (neoliberalen) Staaten Südosteuropas kaum Raum für marginalisierte Gruppen. Rechte und faschistische Gruppen sind fest eingebettet in eine Gesellschaft, die von patriachalen, heteronormativen, klerikalen, rassistischen und nationalistischen Werten bestimmt ist.

Der Tanz in den Mai im Kabale ist meistens brechend voll. Das sollte dieses Jahr nicht anders sein, wenn aus allen Teilen der Stadt, des Landes und der Welt, ach was sag ich da, der Galaxis die Menschen und Tiere und Pflanzen in Heerscharen herbeiströmen, um den sagenumwobenen Karracho Vogel in all seiner Pracht zu begutachten. Stilsicher wie nur was hebt er alsdann sein leicht Gefieder und umschliesst in seiner unbeschreiblich-funksouligen Art die Crowd mit seinen magischen Schwingen der Beschwingtheit. Aufgeputscht durch die Maibowle platzt dann auch noch der letzte Gast in einer Supernova voll Glück. Mehrfach. Bis das Jahr endlich richtig angefangen hat. Geil, oder? Ab 20:00 Uhr

FUO aus Hamburg haben mit ihren Klängen vor einigen Jahren eine ganz reizende Atmosphäre auf dem Hoffest in der Roten Strasse geschaffen. Ich erinnere mich an ein ruhiges Set, mit einer Mischung aus Rockbandbesetzung und Vibraphon, an ein paar faszinierte Kinderaugen und an eine Diskokugel in der Abenddämmerung. Mittlerweile soll es bei ihnen elektronischer zugehen. „Synthesizer, Lyra und Shruti Box, Schlagzeug und Bass, exzessiv verzahnt mit Liveloops und diverses technischen Spielzeug“ heisst es in der Ankündigung des Kabales. Analog also auch. Kann eigentlich nur gut werden und ist sicher was für’s Indie-Herz. Ab 18:00 Uhr

Die beiden verstehen unter Mixer nicht nur ein Küchenutensil, und unter schwarzem Gold verstehen sie auch was anderes als die meisten im Ruhrpott. Wenn ihr das nicht tut, dann solltet ihr diesen Abend als Fortbildung in Sachen Stil betrachten. Ab 23:00 Uhr

Schon wieder ein Konzert im Kabale. Diesmal ganz gemütlich als Matinee, an einem hoffentlich strahlenden Sonntagabend. King of the Bees sehen nicht nur fesch aus, sie spielen auch ganz feschen, folkigen, locker-flockigen Akustik-Gitarrenpop, mit Bluesharp und was sonst noch so dazu gehört. Leichtfüßig-beschwingt wie Maritime und stimmlich doch so bored wie Adam Green, geben sie low tempo-Musik zum Schwärmen zum Besten – genau das Richtige für die angebrochene Jahreszeit. Ab 17:00 Uhr

An alle MoG-Leser_innen: Wenn ihr mal zum Fenster rüberkrabbelt, den Jungle World-Stapel umschmeißt und den nikotinvergilbten Vorhang etwas anhebt, dann seht ihr tagsüber eine große, gelbe leuchtende Kugel am Himmel. Das ist die Sonne. Sie ist dort vor kurzem erschienen und wird nach Monsters-Informationen noch die nächsten Monate dort sein. Wenn man rausgeht (ihr wisst schon, das ist da wo der Pizzabote herkommt), dann kann man sich von dem Ding innerlich und äußerlich aufwärmen lassen. Die Folge davon ist, dass man gute Laune kriegt, gut riecht und blendend aussieht, den Frühling gewissermaßen internalisiert. Diese ganze aufgenommene Energie will natürlich rausgetanzt werden. Hierfür schafft die Frühlingsparty im Kabale mit lauter „Feel Good-Music“ den idealen Rahmen. Ab 22:00 Uhr

Das Bündnis fem.stars stellt an diesem Abend das Buch mit oben genanntem Titel vor und lädt zu Sekt und Tanz. Das Buch, so das Bündnis in seiner Einladung, dokumentiere Aktionen zum 8. März in Wort und Bild, mit Schwerpunkt auf die Zeit ab der Zweiten Frauenbewegung. Andererseits würden auch Veränderungen feministischer Theoriebildung und deren aktueller Stand dargestellt (Stichwort: „Queerfeminismus“). Fem.stars resümieren: „Dieses Buch ist eine Fundgrube für alle, die den Weg zur Gleichheit und Infragestellung der Geschlechter aktuell mit verfolgen wollen – ein „Must Have“ für alle Liebhab*erinnen feministischer Bewegungsgeschichte!“ Ab 17:00 Uhr

Die Mobilisierung zum M31 – „European Day of Action Against Capitalism“ am namensgebenden 31. März läuft auf Hochtouren. Aus Göttingen wird vor allem zur Demo nach Frankfurt/Main mobilisiert. Zur Demo-Anreise ist ein Bus aus Göttingen bereits ausverkauft, ein weiterer ist gebucht (Karten dafür gibt’s im roten Buchladen oder Reservierungen unter bus@redical.org). Die redical [m] richtet zur Vorbereitung außerdem verschiedene Veranstaltungen aus.

Für die Leute, die am Freitag nach der Rave-Demo (Ankündigung bei Monsters) noch nicht genug von elektronischer Tanzmusik haben, sei als Option Musique Legère im Kabale genannt. Unter dem Motto „Rave Against the Maschine“ wird ordentlich den Lichtpunkten der Diskokugel hinterhergesteppt. Noch legèrererer als hier kann man wohl nicht raven. Ab 23:00 Uhr

Das Kabale beschert uns ein Konzert, was so ungewöhnlich wie erfreulich ist. Vor ein paar Jahren gab es das noch öfter, allerdings hat sich der Laden nie wirklich als Konzertlocation behaupten können. Das Göttinger Publikum geht für sowas scheinbar lieber in den Keller. In Zeiten von Obscure Booking und rappelvollen Indie und Folk-Konzerten bei so untypischen Locations wie dem Pools kann man es aber ruhig mal wieder versuchen. Vielversprechend ist jedenfalls das Versuchskaninchen: Dan Webb and the Spiders – das bedeutet eigentlich ein garagenmäßiges Gitarrenkonzert mit 90er-Flashbacks. Hier wird der Auftritt allerdings als Akustikset angekündigt. Reinhören kann man schon mal hier. Ab 21:00 Uhr