Göttingens Musikszene ist aktuell ziemlich lebendig: In der letzten Zeit gab es allein im JuZI in nahezu jeder Woche mindestens ein lohnendes Konzert, und auch ansonsten war nicht eben wenig los. Auch diese Woche ist dies nicht anders. Konzertgruppe Eins lädt schon zwei Wochen nach ihrer letzten Veranstaltung am Ostersonntag ein zu einem weiteren Konzert. Ich hoffe sehr, dass die diversen dafür verantwortlichen Veranstalter*innengruppen dieses Niveau an Aktivität auf Dauer halten können und dabei die Qualität der Bands nicht vernachlässigen – für die nächste Zeit stehen die Karten gut.

Am kommenden Samstag läd mit AK Panda eine Gruppe zu einer Party ins JuZI ein, die im Göttinger Szene-Kontext bisher ein weitgehend unbeschriebenes Blatt darstellt. Vermutlich dürften so manche unserer Leser*innen in den letzten Wochen vermehrt über den Namen der Gruppe gestolpert sein, sei es im Zusammenhang mit der Demo des antikapitalistischen Krisenbündnisses oder einfach aufgrund der inzwischen in vielen linken Räumen und überhaupt beinahe in der ganzen Stadt präsenten Bärchensticker. Was genau es mit der Gruppe auf sich hat – abgesehen von der offensichtlichen Vorliebe für ostasiatisches Bärengetier – ist den meisten dagegen wohl bisher noch unklar. Es sei nur so viel gesagt: Die Pandas sind eine frische, erst seit wenigen Monaten existierende Politgruppe und setzen sich zusammen aus jungen Menschen aus dem JuZI-Umfeld. Nähere Informationen sind dem Blog der Gruppe zu entnehmen, der bisher aufgrund der kurzen Existenz der Gruppe noch ein wenig leer wirkt, sich angesichts der aktuellen Aktivität der Gruppe in Zukunft aber rasch füllen dürfte.

Einige Wochen ist es her, da lavierte sich die neue Göttinger DIY-Konzertgruppe Doomian mit der unbedachten Auswahl einer PsychRock/Doom-Band mit Grauzonenverstrickungen bereits bei ihrem ersten Konzert in einige Schwierigkeiten (wir berichteten), was nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung auf Monsters eine mittelgroße szeneinterne Diskussion auslöste. Es sei in diesem Rahmen auf die Stellungnahme der Konzertgruppe verwiesen, die eine klare Sprache spricht bezüglich der Vorfälle an besagtem Abend. Bereits für den kommenden Freitag ist nun schon das nächste Doomian-Konzert angekündigt. Diesmal kann der Konzertgruppe zufolge allerdings Brief und Siegel dafür gegeben werden, dass es sich bei den Bands nicht um Totalausfälle handelt wie bei Black Salvation.

Die Rote Hilfe-Ortsgruppe Göttingen ruft am kommenden Samstag, den 17. März, auf zu einer Demonstration anlässlich des für den 18. März ausgerufenen Tages der politischen Gefangenen (Infoseite zum 18. März), um darauf hinzuweisen, dass auch im Jahre 2012 das Thema der staatlichen Repression politischer Gefangener nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat. Im Folgenden der komplette Aufruf der Roten Hilfe:

Für die Leute, die am Freitag nach der Rave-Demo (Ankündigung bei Monsters) noch nicht genug von elektronischer Tanzmusik haben, sei als Option die After-Rave-Party im Stilbrvch genannt. Die Party steht wie auch die zuvor stattfindende Rave-Demo im Zeichen der Mobilisierung für die antikapitalistische Krisendemo am 31. März 2012 in Frankfurt (Aufruf zum Europäischen Aktionstag gegen den Kapitalismus). Die Einnahmen aus der Soli-Party sollen voraussichtlich zur Deckung der Kosten für die Reisebusse nach Frankfurt genutzt werden.

Damit das Punk-Ereignis der Woche hier nicht unter den Tisch fällt, hier in aller Kürze eine Ankündigung: Die allseits berüchtigte Punk-Konzertgruppe Peter Krustig veranstaltet am kommenden Freitag im Ballsaal des JuZI ein Geburtstags-Konzert für eines ihrer Mitglieder. Beide für dieses Konzert eingeladenen Bands spielen nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Mal in Göttingen, nichtsdestoweniger dürfte es ein ziemlich unterhaltsamer Abend werden.

Die JuZI-Konzertgruppe 2 hat in letzter Zeit nicht häufig von sich hören lassen, und wenn, dann (ein bisschen zu) oft mit Konzerten mit eher seltsamen Bands, die kurz darauf wieder abgesagt wurden. Mit dem diesen Freitag stattfindenden Konzert ist der Gruppe hingegen ein relativ großer Wurf gelungen. Fliehende Stürme ziehen mit recht hoher Wahrscheinlichkeit überregional Leute an, ich schätze daher, dass dieses Konzert zu den vollsten JuZI-Konzerten des Jahres zählen wird.

Mit dem Plakat für das am Freitag anstehende Konzert im JuZI-Ballsaal hat die Konzertgruppe 08/15 gute Aussichten auf den Preis für das Konzertplakat des Jahres. Irgendwo in einer Kiste auf dem Dachboden meiner Eltern dürften noch ein paar Ausgaben des glorreichen YPS-Magazins herumliegen (vielleicht sogar noch mit schlüpffähigen Urzeitkrebs-Eiern?). Ob die eingeladenen Punk-Bands wirklich „ohne Strom und Batterie“ funktionieren, sei noch mal dahingestellt.

Am Samstag, den 28. Januar lädt die Konzertgruppe Peter Krustig mal wieder ein zum Tanz im Ballsaal des JuZI*. B.N.I. aus Malta spielen melodischen Punkrock. Die Band wurde 1993 gegründet und dürfte damit eine der ältesten noch aktiven maltesischen Punk-Bands sein; die Musik kann mich jedoch nur bedingt begeistern. Als Support wurden Niedertracht aus Warburg eingeladen, die mit altbewährtem asseligen Rumpeldeutschpunk und den passenden Texten auftrumpfen können. Los geht es (frühestens) zwischen 22:00 und 23:00 im JuZI. [*EDIT: Ursprünglich wurde das Konzert fälschlicherweise als Kellerkonzert angekündigt. Das Konzert findet jedoch regulär im JuZI-Ballsaal statt.]

Metal ist eine Subkultur, die in Göttingen einen eher schweren Stand hat. Neben der Schlachtnacht im JuZI gibt es nur selten Metal-Konzerte, und wenn doch, sind diese meist von dubioser Qualität. Wohl um mit diesem Missstand aufzuräumen, versucht das Kulturkollektiv am nächsten Samstag, mit einem Konzert im Stilbrvch (unter dem wunderlichen Motto „The Noise of Göttingen: Heavy Metal Stimmabgabe“) die Bühnenpräsenz dieser Musikrichtung ein wenig zu erhöhen. Als Bands für den Abend wurden Negativvm, Souls for Sale, Mutter Grotesque und Steel Ignition angekündigt, danach gibt es eine Aftershowparty mit den DJs Shredderik und Entzeit, die „Death, Black, Thrash, Crust, Heavy, Doom und Hardcorepunk sämtlicher Epochen“ auflegen werden.