Du interessierst dich für Politik, die meist als „links“ deklariert wird? Du möchtest dich engagieren, Leute kennenlernen? Du liest und diskutierst gern? Hast du Lust, Demos mit zu organisieren, Flugblätter zu schreiben und zu verteilen, weil du an den Umständen, in denen wir leben, gern etwas ändern möchtest? Göttingen hat ein breites Spektrum an Gruppen, von offen bis eher geschlossen, mit unterschiedlichen Stand- und Schwerpunkten. Egal, ob undogmatische Linke oder theorieverliebte Dogmatiker_innen, ob Antisexist_innen, Castor-Gegner_innen, Kneipenkollektivist_innen: die „linke Szene“ in Göttingen ist groß. Wenn du neu in der Stadt bist, ist es da oft schwierig, überhaupt nur einen Überblick zu bekommen. Darum organisieren die Basisgruppen an der Uni (die ebenso in dieses Spektrum gehören) immer zu Beginn des Wintersemesters den „Welcome to the Machine“-Abend. Dort stellen sich Gruppen aus Uni und Stadt vor und stehen auch für Fragen zur Verfügung. Wer also neu in der Stadt ist oder aber schon länger hier, sich aber trotzdem noch mal einen Überblick verschaffen will, findet hier Informationen und Ansprechpartner_innen. Der Welcome-to-the-Machine-Abend findet am Donnerstag, 27. Oktober, ab 20 Uhr in der Uni im Zentralen Hörsaalgebäude (ZHG, Platz der Göttinger Sieben) im Hörsaal 002 statt. Eingeladen sind aber nicht nur Studis!

Das „KSK (Kurdistan Solidaritätskomittee)“ veranstaltet eine kleine Reihe von Protestveranstaltungen, die sich mit dem bewaffneten Konflikt in kurdischen Gebieten auseinandersetzen. Am Samstag, den 22. Oktober, veranstaltet sie ab 14 Uhr dazu einen Infotisch am Gänseliesel, bei dem über den bewaffneten Konflikt informiert wird. Ab 17 Uhr soll dann eine Mahnwache beginnen, die an den Tod von Andrea Wolf erinnern soll. Die deutsche Aktivistin war der auch als „Frauenarmee“ in den Guerillakämpfen aktiven und mit der PKK assoziierten YAJK (Yektiya Azadiya Jinen Kurdistan) beigetreten. Sie wurde vor 13 Jahren getötet. Dies sei, so Augenzeugenberichte, nicht im Rahmen von „regulären“ militärischen Operationem geschehen, sondern es habe sich um eine Erschießung von Gefangenen gehandelt. Dem türkischen Militär wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, hier kaltblütig ermordet zu haben und das Kriegsrecht außer acht gelassen zu haben. Der Fall Andrea Wolf steht neben ihrem individuellen Schicksal auch für das Schicksal zahlreicher kurdischer Freiheitskämpfer. So werden immer wieder Stimmen laut, die von vom Militär durchgeführten Massenerschießungen berichten. Die Mahnwache am Samstag, 22. Oktober, beginnt ab 17 Uhr am Gänseliesel. Ein Infotisch wird dort ab 14 Uhr organisiert. Für die folgende Woche ist eine größere Demonstration zu den kurdischen Befreiungskämpfen geplant.

Das Vinyl-Reservat, der kleine Plattenladen im Papendiek, feiert sein zweijähriges Bestehen. Dazu hat er eine bunte Gesellschaft aus Kunden und Freunden des Ladens sowie befreundete Bands überredet, ein kleines Festival in der Musa zu veranstalten. Das Programm verspricht eine bunte Mischung von viel handgemachter, eher nicht-elektronischer Musik. Stattdessen gibt es eine Menge Psychedelic Rock – z.B. von „Ginger“, die auch zuvor schon das ein oder andere mal in Göttingen gastiert haben. Aber auch sonst ist einiges an Stilen vertreten, von Singer/Songwriter bis zu Pop/Rock, von Jazz bis Progressive Rock. Zum Schluss geht es dann auch ums Mitmachen und das zeigt schon: Das Festival ist ein Event von Leuten mit Spaß am Musikmachen, die sich gegenseitig und das Publikum mit einbinden. Das Programm: 17:00 Uhr – Bluesways 17:45 Uhr – Falko Koenig 18:15 Uhr – Kristin Lehman & Begleitung 18:45 Uhr – Alex 19:15 Uhr – Psychedelonauts 20:30 Uhr – Methusalem & Friends 21:15 Uhr – GINGER (Schweiz) 23:00 Uhr oder später – HYPNOS 69 (Belgien) 1:15 Uhr – Open Session eröffnet von „WEEK OF DECAY“ (alle sind eingeladen mit zu machen) Mehr Infos noch auf der Festival-Seite des Plattenladens. Los geht es am Freitag, 21.10., schon ab 17:00 Uhr in
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Spät, diese Ankündigung, aber doch der Hinweis: Im Moment sind ja Chaostage („OPhase“) an der Uni, und da mischen auch die Basisgruppen mit. Heute gibt es in diesem Rahmen ein Pubquiz im T-Keller sowie eine O-Phasenparty im Stilbrvch (the dungeon formerly known as „Vertigo“), zu denen alle, nicht nur Studienanfänger_innen, eingeladen sind. Los geht das ganze mit dem Pubquiz: In Teams werden unterschiedliche Fragen unter Anderem zur bewegten Geschichte der Göttinger Linken beantwortet. Zum Schluss winken traumhafte Preise, die von unserer Jury übergeben werden. Das Pubquiz findet am Mittwoch, 19. Oktober, ab 21 Uhr im Theaterkeller (Geismarlandstr. 19) statt. Weiter geht es mit der Party: Heute ab 22 Uhr findet die Basisgruppen O-Phasen-Party im Stilbru[ch:] statt. Kommt vorbei und feiert mit uns zu Punk, Pop, Elekto und Drum and Base. Eintritt 2 Euro Wie immer gilt: Spaß ja, Sexisten, Rassisten und der ganze andere Scheiß, nein. Die Party startet ebenfalls am 19. Oktober ab 22 Uhr im Stilbrvch (Campus, im Keller des VG, Eingang hinter der SUB).

Vernetzungs- und Diskussionstreffen

Am Wochenende vom 30. September bis zum 2. Oktober treffen sich Atomkraftgegner in der Universität Göttingen zu ihrer Herbstkonferenz. Auf dem für alle Anti-Atom-Aktivist_innen offenen Treffen finden Vorträge, Workshops und Diskussionen statt. Zugleich wird versucht, die Aktionen und Aktivitäten der zahlreichen Initiativen zu koordinieren.

Demo gegen den Papst

Bei bestem Wetter fand am Samstag auf dem Jacobikirchhof eine Kundgebung gegen den Papst statt. Vor der Kirche wurden Ablassbriefe sowie „der Leib Christi“ in Form von Kondomen an Passant_innen verteilt. Nachdem „die Päpstin“ ihren Auftritt hatte und die Kirche „auflöste“ zog dann ein Demonstrationszug mit etwa 120 Teilnehmer_innen mit dem Motto „Papst verhüten!“ durch die Fußgängerzone und vor katholische Kirchen.

Es ist wieder einmal Poetry Slam im Theater im OP. Das gehört ja bereits zu den kulturellen Institutionen Göttingens, so dass man gar nicht mehr groß erklären muss, was das überhaupt ist. Auf der Bühne sind dieses mal als „Featured Poets“ Dalibor & Telhaim (aus Frankfurt a.M.), im Wettbewerb dann Daniel Hoth (Berlin), Sarah Bosetti (Berlin), Florian Cieslik (Frankfurt a.M.) und Dominique Macri (Darmstadt). Los geht es am Sonntag, 25. September, ab ca. 20:15 Uhr im ThOP (Käte-Hamburger-Weg 3). Einlass ist bereits ab 19:30 Uhr – und es ist empfohlen, auch früh da zu sein. Denn Karten gibt es nur an der Abendkasse (5 Euro)!

Die redical [M] organisiert am Freitagabend eine Veranstaltung, die sich mit den Verhältnissen in Frankreich befasst. Dazu hat sie Bernard Schmid eingeladen. Er ist freier Journalist und Arbeitsrechtler, lebt in Paris und schreibt als Korrespondent und Autor u.a. für Jungle World und ak – analyse + kritik. Aus der Veranstaltungsankündigung: Im Hinblick auf soziale Kämpfe, war und ist Frankreich mit den Bildern von Fabrikbesetzungen, Straßenschlachten und gekidnappten Firmenchefs nicht selten Wunschbild vieler Linker. Aber wer dort, in welcher Form und wie organisiert ist oder für was gekämpft wird, ist schwer zu durchblicken. Wo also liegen die Grenzen. Welche Perspektiven haben die jeweiligen Bewegungen? Gibt es relevante linksradikale Kräfte? Einleitend wird der Referent die derzeitige gesellschaftliche Formation skizzieren und einen Einblick über die Krisenverwaltung oder -bewältigung in Frankreich, die aktuellen gesellschaftlichen Konflikte und deren Akteure sowie die laufenden Proteste geben. Die Diskussionsveranstaltung am Freitag, 23. September, beginnt ab 20 Uhr im Theaterkeller (Geismarlandstr. 19).

Rot-Grün statt Schwarz-Grün im Landkreis

Am 11. September 2011 fanden in Niedersachen Kommunalwahlen statt. Die Wahlberechtigten in Göttingen bekamen mindestens drei Zettel: Stadtrat und Kreistag wurden gewählt und eine Direktwahl für das oberste Verwaltungsamt fand statt. Gewinner_innen der Wahl sind die Grünen, das Amt des Landrates ging an die SPD. Im Kreis wird nun die Schwarz-Grüne Koalition von einer Rot-Grünen Koalition abgelöst. Herbe Verluste gab es für die FDP. Der Wahlabend im Ticker-Rückblick.

In Göttingen noch nicht so sehr auf dem Radar und in der Debatte ist eine Demonstration, die für den kommenden Samstag geplant ist. Unter dem Motto „Wehret den Zuständen – aktiv gegen Nazis und Rassismus – auch in Kassel“ demonstriert ein breites Bündnis von Antifa, Asta, Gewerkschaften bis hin zur Piratenpartei (die ganze Liste gibt es auf dem Flyer zu sehen) als „Bündnis gegen Rechts“ gegen Nazistrukturen, auch mit Fokus auf die lokalen Anstrengungen einiger Nazis. Weitere Informationen gibt es im Aufruf u.a. bei linksunten zu lesen. Die Demo beginnt am Samstag, 17. September, ab 14 Uhr auch von Göttingen gut erreichbar am Kasseler Hauptbahnhof.