MZG 1140 – Feierliche Nicht-Eröffnung
von am 31. Januar 2008 veröffentlicht in Besetzung 11.40, Unipolitik

Diejenigen, denen man eben noch die Leviten mit Knüppeln lesen wollte, fanden sich heute erneut vor der reichlich diskutierten Räumlichkeit MZG 1140 ein. Es war 11:40 Uhr als auf der nun prominenten Etage Bach gespielt wurde, passend – denn die Uni scheint selbigen ganz exzellent hinunter zu gehen. Mit leichten Alkoholika sah man den folgenden Geschehnissen entspannt entgegen. Den Zaungästen vom Gebäudemanagement schien es ähnlich zu gehen, auch sie lauschten dem Streicher-Duett und hielten sich in vornehmer Distanz.
Danach erfolgte die Eröffnung des Cafés, die eigentlich keine war. In einer kleinen Rede interpretierte man die Situation neu, zur Freude aller Anwesenden. So wurde der Universität für ihre tatkräftige Zusammenarbeit gedankt, ebenso der Polizei, die beherzten Einsatz gezeigt hat in den letzten Tagen. Hoch erfreut zeigte man sich über die Renovierungsarbeiten im zukünftigen Café. Das war auch schon der spaßige Teil. Einen Namen wird der Raum nun erstmal nicht bekommen, denn die Tür bleibt weiterhin verschlossen – und die Forderungen der Freiraum-Initiative bleiben die selben. Hinzu kommt nun aber, dass seitens der Universität offensichtlich eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen die Besetzer angestrengt wird. Dies wird von der Initiative natürlich nicht hingenommen und eine Einstellung dieser Bemühungen wird gefordert. Ansonsten war die Nicht-Eröffnung eine sehr ruhige Veranstaltung, die aber einmal mehr zeigte, welchen Charakter die Nutzung eines solchen Raumes hätte.

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Ein Kommentar auf "MZG 1140 – Feierliche Nicht-Eröffnung"

  1. Klaus sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren, wir bitten Sie von folgender Pressemitteilung Kenntnis zu nehmen.

    Freiraum an der Uni Göttingen feierlich eröffnet

    200 Menschen folgten am Donnerstagmittag der Einladung der Nutzer_innen des geräumten Freiraums im MZG 1140 an der Uni Göttingen, diesen symbolisch zu eröffnen. Bei einem Sektempfang zu klassischer Livemusik wurde vor dem nun geräumten Raum symbolisch das Rote Band zerschnitten. Der Raum war am Mittwoch, 16.01.08 besetzt worden, um ein selbstverwaltetes Café an der Uni Göttingen zu etablieren. Am Dienstag den 29.01.08 wurde der Raum mit Polizeigewalt geräumt. Der Plan zur feierlichen Eröffnung des Cafés war bereits vor der Räumung entstanden und wurde nun trotz der Räumung umgesetzt. Eine Rednerin erklärte, dass sich die Räumung in eine allgemeine Tendenz an der Universität Göttingen einreihe. Immer autoritärer würde das Präsidium in uniinternen Angelegenheiten agieren. Die selbstständige Errichtung des Freiraums sei für die Unileitung deshalb eine Provokation gewesen, weil sich hier Menschen dem Willen der Unileitung widersetzten. Die Räumung sei eine Machtdemonstration gewesen.
    Die Unileitung hatte die Räumung mit „erheblichen Störungen im Vorlesungs- und Veranstaltungsbetrieb“ gerechtfertigt. Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Für alle Veranstaltungen wurden von den Besetzer_innen Ersatzräume organisiert.
    Mit der heutigen Eröffnung haben die Besetzer_innen deutlich gemacht, dass der Kampf für einen Freiraum noch nicht vorbei ist. Den anwesenden Gästen wurde angekündigt, ihnen diese oder kommende Woche, spätestens aber zum Anfang des nächsten Semesters, einen Freiraum bieten zu können, in dem die Menschen „ihren Kaffee in einer Atmosphäre frei von Verwertungslogik und Elitedünkel genießen können“

    Herzlich,
    Die Nutzer_innen

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