OpenUni im Herbst 2007
von Schmendi am 17. Juli 2007 veröffentlicht in städtisches, UnipolitikEs war einmal vor vielen, vielen Jahren. Da entwickelte aus sozialen Protestbewegungen – nicht zuletzt auch aus studentischen – das Konzept der Volx-Unis. Alle Leute sollten hier, sozusagen „von unten“ an einem freien und gleichberechtigten Bildungsprozess beteiligt werden. In Göttingen tauchte dies Konzept zuerst als Sta(d)t-Uni auf. Später wurden daraus die mittlerweile legendären 48h-Unis. 48 Stunden lang selbstorganisierten Seminare, Angebote außerhalb jedes Lehrplanes, eine stets begeisternde und mitreißende Mischung aus Theorie und Praxis, Politik und Kultur, Leben und Reden.
Seit der AStA in Göttingen in die Hände der ADF abgewandert ist, gab es sowas nur noch einmal – und wurde ein mächtiger Flopp. Kein Wunder, hatten sich doch die Gruppen und Zusammenhänge, die die 48h-Uni bislang getragen hatten, aus Protest gegen Burschis im AStA und die Vereinnahmung durch rechte IdeologInnen, aus dem Prozess herausgehalten, keine Veranstaltungen angeboten und auch allenthlaben dazu angehalten, da doch lieber mal nicht hinzugehen.
Nun gibt es immernoch einen ADF-Asta, und trotzdem ist die Fortsetzung der glorreichen 48h-Uni-Tradition geplant. Nachdem es nach dem Protest gegen die Kürzungen an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät noch mal eine gegeben hatte, steht nun mit der Open_Uni das Nachfolgeprojekt auf dem Programm. Eine Interessierte aus Fachschaften und Basisgruppen jedenfalls haben sich zusammengeschlossen um Gerüchten zufolge Ende November in einem zentralen Gebäude der Universität die mit der open_uni den Versuch zu starten, ein wenig freie Bildungskultur in der von Bachelor, Master und Studiengebühren gebeutelten Georg-August-Universität zu etablieren.
Anmeldung könnte ihr an 48h@gmx.net schicken.