Sa. 24.05.: Kommando Sonne-Nmilch und Total Konfus im T-Keller
von John K. Doe am 19. Mai 2008 veröffentlicht in Konzert, Locations, Termine, Theaterkeller, Tipp!, VeranstaltungsartBlumen am Arsch der Hölle, Dackelblut, Oma Hans, Slime, Stereo Total – viele Namen ließen sich beim Thema Kommando Sonne-Nmilch in die Wagschaale werfen. Doch damit wäre man vor allem Angeschissen. Mit dem Ganzen großen Vorwerk des Kosmos um das Kommando mit dem merkwürdigen Bindestrich hat Selbiges nichts zu tun. Klemmen wir uns mal die Lobeshymnen an den schwierigen Rachut, den ewigen Dank für besseren deutschen Punk. Die wirklich großartigste Punkband bei den ganzen Namen ist Kommando Sonne-Nmilch. Scheißegal ist hier das Konzept. Der Hörer? Egal! Der Rezensent? Sowieso: Egal! Du? Egal! Musikalische Konvention á la Lexikoneintrag „Punk“? Egal! Wie gut! Vielleicht ist die Band das Ergebnis völliger muiskalischer und künstlerischer Freiheit. Vergleiche ausgeschlossen – das ist Punk. Was ein norwegischer Fjord so anrichten kann. Dort entstand der erste Funken Kommando Sonne-Nmilch und blos gut das es nicht beim geplanten Studioprojekt blieb! „Der Specht baut keine Häuser mehr“ war für mich bisher das beste Release. Das Konzept „Egal“ war hier am konsequentesten umgesetzt. Ein herrlich verschrobener Überbau, ein bizarres Konzeptalbum, in dessen Mittelpunkt ein Flugzeugabsturz steht. Eine Platte die mehr als drei Durchgänge brauchte, bis sie mich zum bedingungslosen gut finden überredet hatte.
„Jamaica“ führt wieder in den Kosmos der großen Namen. Das ist irgendwien schön, aber irgendwie auch schade. „In bester Oma Hans/Dakelblut Tradition wird gerockt und gerotzt.“ frohlockt ein Amazon-Käufer der Platte. Das ist das schlechteste was sich eine Band anhören kann: Es hat „gerockt“. Trotzdem, die Texte bleiben sperrig, einzigartig – nur schade das der große Wahnsinn flöten gehen musste auf Jamaica.
Total Konfus stehen in der Tradition fast aller genannter Bands, beladen mit Boxhamsters und etwas Schmutz. Das Ganze wird völlig souverän dargeboten, kickt leider nicht wirklich. Die Vita der Dresdner fängt früh an. Mit 14 trifft man sich, 6 Jahre später macht man Punk. Blutjunge Band. Ganz cool!
Am Samstag im T-Keller!