Archiv für April 2013
Flüchtlingslager Breitenworbis
Leben im maroden Landschulheim12. April 2013
Im Eichsfeld, vierzig Autominuten von Göttingen entfernt liegt das marode Flüchtlingslager Breitenworbis. Viel Wirbel gab es letztes Jahr um die Zustände dort, wenig hat sich bis heute getan. Die Flüchtlinge fühlen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen. Flüchtlingsorganisationen und einige BewohnerInnen fordern die Schließung des Lagers. Für kommende Woche steht die „freiwillige Ausreise“ von mehreren Roma-Familien an.
Neue Mog-Homepage
Neuer, besser, schneller!11. April 2013
Wir sind umgezogen: Seit dem 12. April hat euer Lieblingsonlinestadtmagazin Monsters of Göttingen eine neue Homepage. Vieles hat sich geändert, anderes bleibt, wie es war. Ein kleiner Überblick.
Verwaltungsgericht
Polizeikessel war rechtswidrig10. April 2013
Das Verwaltungsgericht hat am 10. April den Polizeikessel vor dem Göttinger Bahnhof nach den Anti-NPD-Protesten in Northeim 2011 für rechtswidrig erklärt. Wie das Stadtradio berichtet, hat sich damit ein 31-jähriger Göttinger mit seiner Klage gegen die Polizeidirektion durchgesetzt. Nach Protesten gegen den Landesparteitag der NPD in Northeim am 22. Mai 2011 hatte die Polizei den nach Göttingen zurück gekehrten AntifaschistInnen erst gestattet den Bahnhof zu verlassen, nachdem sie eine Demonstration angemeldet hatten. Der grüne Kreistagsabgeordnete Nicolai Zipfel war ebenfalls in dem Polizeikessel gefangen und hatte die „leitenden und planenden Polizist_Innen“ anschließend wegen Freiheitsberaubung angezeigt (PDF). Die darauf folgenden Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft jedoch eingestellt.
About Monsters of Göttingen
9. April 2013
Monsters of Göttingen ist ein alternatives Stadtmagazin und berichtet seit 2007 mal mehr, mal weniger regelmäßig über Geschehnisse in und um Göttingen. Anfangs war das Projekt vor allem als kommentierter Online-Veranstaltungskalender in Ergänzung zu gedruckten Stadtmagazinen wie diggla und pony gedacht. Über die Jahre ist daraus ein vollwertiges Onlinemagazin geworden, das viele Themen aus Politik und Kultur abdeckt.
68 Jahre nach Kriegsende
SUB gibt NS-Raubgüter Zurück9. April 2013
Die Göttinger Staats- und Universitätsbibliothek hat der polnischen Unibibliothek Posen 38 Bücher zurück gegeben, die während des Nationalsozialismus in den Göttinger Bestand aufgenommen worden waren. Die Bücher, die den Besitzstempel der Universitätsbibliothek Posen tragen, waren zwischen 1941 und 1943 von der Reichstauschstelle und von der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaften aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten nach Göttingen übersandt worden. So berichtet es die SUB. Die nun an die Eigentümer zurückgegebenen Bücher hatte die SUB im Rahmen eines Projekts zur Ermittlung von NS-Raubgut in ihren Beständen aufgespürt.
Nach Regierungswechsel in Hannover
Kruse bleibt im Amt7. April 2013
Göttingens Polizeipräsident Robert Kruse bleibt auch nach dem Regierungswechsel in Hannover im Amt. Der neue SPD-Innenminister Boris Pistorius hatte am 3. April drei niedersächsische PolizeipräsidentInnen gechasst und zum Teil durch SPD-Mitglieder ersetzt. Kruse, der von Pistorius Vorgänger Schünemann aus dem Verfassungsschutz nach Göttingen geholt wurde, wird nicht ersetzt. Dabei sah er sich häufig auch der Kritik von Göttinger SPD-PolitikerInnen ausgesetzt. Seine Entlassung will der Stadtverband jetzt aber doch nicht fordern: „Wir sollten abwarten, ob er die Chance nutzt, die er bekommen hat“, sagte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Horst Reinert zu MoG. „Ich persönlich erwarte von Kruse, dass er jetzt offen auf alle zugeht, die er bisher mit aller Härte bekämpft hat, um zu zeigen, dass es nach Schünemann nur besser werden kann und sein Nicht-Rauswurf kein Zufall war.“ Der Polizeichef stehe allerdings „unter Beobachtung.“
Nach Schießerei bei der Polizei
Staatsanwaltschaft erhebt keine Vorwürfe gegen Polizisten7. April 2013
Die Staatsanwaltschaft erhebt keine Vorwürfe gegen den Polizeibeamten, mit dessen Waffe ein Tatverdächtiger am 15. März zwei KollegInnen schwer verletzt hatte. „Die Waffe war vorschriftsmäßig gesichert“, sagte Oberstaatsanwalt Frank-Michael Laue auf Nachfrage von MoG. „Der Beschuldigte hat bei der Durchführung einer erkennungsdienstlichen Maßnahme blitzschnell die im Holster des Polizeibeamten befindliche Pistole ergriffen“, so Laue weiter. „Noch während der Polizeibeamte ebenfalls die fragliche Waffe ergriff, hat der Beschuldigte den Schuss in das Bein des Polizeibeamten abgefeuert.“ Der Oberstaatsanwalt ging leider nicht auf die Frage ein, um welches Holster-Modell es sich gehandelt haben soll, das bei vorschriftsmäßiger Sicherung einen „blitzschnellen“ Zugriff auf die Waffe ermöglicht.
Sa. 6.4.: Klub Karracho in der Diva Lounge
4. April 2013
Der Karrachovogel hat es nicht wie seine gefiederten FreundInnen gemacht und ist über den Winter nach Süden geflogen, sondern über den Eigentlichschonfrühling nach Westen. Bei seinen HeldInnen von Yo la Tengo landete er in Düsseldorf und London und zeigte sich dadurch derart inspiriert, dass es beim Klub Karracho diesmal ein Special zu der US-Indie-Band gibt. Drei Songs pro Stunde, dazwischen wie üblich „best of Soul, Sixties und Indie“. Ab 23 Uhr.
Fr. 5.4.: „Zur Aktualität der Psychoanalyse“ – Vortrag mit Christine Kirchhoff im Kabale
1. April 2013
Der Einfachheit halber bringen wir hier den Ankündigungstext des Kabale. Den umzuschreiben wäre dann doch zu viel des Guten: „Theodor W. Adorno bezeichnete die Psychoanalyse als die einzige Psychologie, „die im Ernst den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität nachforscht“. Im Vortrag soll es darum gehen, diese Feststellung zu entfalten und damit auf ihre Voraussetzungen und Konsequenzen zu befragen: Was heißt hier objektiv? Warum ist die Objektivität irrational? Was wäre demgegenüber rational? Ist Gesellschaftskritik auf Psychoanalyse verwiesen und wenn, warum? Warum ist es überhaupt wichtig, sich auch mit der individuellen Ver- und Bearbeitung gesellschaftlicher Verhältnisse zu befassen? Warum ist die Psychoanalyse — zumindest der Möglichkeit nach — eine kritische Theorie? Einleitend wird es also mit Rekurs auf Marx und die kritische Theorie v.a. Adornos kurz um die Frage gehen, was unter gesellschaftlicher Objektivität zu verstehen ist (Begriff der Gesellschaft, Verselbständigung, Verkehrung, Wert- und Subjektform). Ausgehend von diesen Bestimmungen soll es im Hauptteil des Vortrags um die subjektiven Bedingungen gehen: also um die Psychoanalyse als kritische Theorie des Subjekts, um das Verhältnis von Natur und Kultur im Menschen, um Sexualität und Triebe, um die Freudsche Metapsychologie und wiederum darum, warum das alles gerade weil es so ungesellschaftlich daher kommt, für Gesellschaftskritik unabdinglich
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Baustopp
LuSt vor dem Aus?1. April 2013
Mit der Fertigstellung des noch im Bau befindlichen Lern- und Studienzentrums (LuSt) am Göttinger Uni-Campus ist wohl vorerst nicht zu rechnen. Arbeiter hatten sich über konzeptionelle Mängel in der Bauplanung beschwert und äußerten Bedenken bezüglich der Sicherheit. Dies teilte uns ein Mitarbeiter aus dem AStA mit, der nicht namentlich genannt werden möchte.