Archiv für Juni 2010
20 Jahre anders arbeiten: Happy Birthday, Kabale!
29. Juni 2010
Die Geschichte des Kabale-Kollektivs beginnt so, wie es sich für eine linke Institution gehört: mit einer Besetzung. Nachdem es mit dem Voreigentümer Streitereien über die Lohnhöhe und Mitbestimmung gegeben hatte und dieser daraufhin die Schlösser des Cafés austauschte, entschied sich die Belegschaft zur Aneignung der Produktionsmittel.
Fr. 02.07.: „Für´s Leben gestählt?!“ – Kabale Erzählcafé
27. Juni 2010
Das Café Kollektiv Kabale wird gerade 20 Jahre jung und nutzt die Gelegenheit, einen Blick zurück zu werfen. Ab 20 Uhr lädt das Kollektiv daher zu einem Erzählcafé ins benachbarte Lumìere ein. Der Ankündigungstext: Dort soll mit den Gästen und ehemaligen Kollektivmitgliedern Ines Pohl (Chefredakteurin der taz), Stefan Wetekam (Contentmanager beim Cornelsen Verlag)und einem aktuellen Mitglied des Kollektivs der Frage nachgegangen werden, ob die Erfahrungen aus kollektiven Arbeitszusammenhängen hilfreich für das spätere Leben, insbesondere Berufsleben, waren. Viele ehemalige KollektivistInnen arbeiten inzwischen in ganz „normalen“ Berufen. Sind Chefredakteurin geworden, bei der Stadt angestellt oder bei Verlagen, haben Professuren angenommen etc. Waren ihnen die Erfahrungen aus Kollektivzeiten beim beruflichen Werdegang von Nutzen? Worauf konnten sie zurückgreifen? Und: Was erwartet die neue Kollektivgeneration? Sehen sie in ihrer jetzigen Situation ein Potential für die Zukunft? Mit der Form des „Erzählcafes“ können alle gemeinsam diese Fragen bearbeiten. Die Gäste auf dem Podium fungieren dabei mit ihrer persönlichen Geschichte nur als Katalysator für eine offene Diskussion über Kollektive und ihren Nutzen. Moderiert wird das Erzählcafe von Anja Grigoleit, Journalistin beim NDR Hörfunk in Hamburg. Im Anschluss gibt es ab 22.00 eine legendäre „Hipp-Bar“ im Cafe Kabale mit Bad-Taste, Schnulzen, Ethno und Wünsch dir was ….. Der
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Sa. 03.07.: Kabale Sommerfest
27. Juni 2010
Alle Jahre wieder findet im Juli das Kabale-Sommerfest in der Geismar Landstraße 19 statt, dieses Jahr verknüpft mit der Feier des 20jährigen Kollektivbestehens. Bei prognostizierten 35° Celsius Aussentemperatur wird das mit Sicherheit eine feine Sache inklusive Kinderspaß, Grillen, Cocktails, Konzert, Theater, Karaoke und Party. Wir wünschen ein rauschendes Geburtstagsfest! Der Zeitplan: 15:00 Kinderspass/ Grillen /Cocktails/ chillen 19:00 Fuo Live draußen 20:00 Best of „Triebstau“ Theater von und mit Kollektivista 21:00 Open Stage im Lumiére/Karaoke dann Party!
Di. 29.06.: Ethno-Sommerfest gegen Nationalismus und Rassismus
24. Juni 2010
Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es Jahr für Jahr, dass in eben jenem Jahr die letzte Ethno-Party auf der gleichnahmigen Wiese stattfinden würde. Irgendwann war es dann tatsächlich so weit und so liegen nun zwei oder drei Jährchen ohne entsprechendes hinter uns. In diesem Jahr geht es glücklicher Weise wieder weiter, ein „Sommerfest gegen Nationalismus und staatlichen Rassimus“ soll es vor dem Institut gegenüber dem Deutschen Theater werden. Musikalisch wird Swing, TripHop und Techno versprochen, zu Trinken gibt es unter Anderem Cocktails und gegrillt wird auch. Hier gilt jedoch: Essen bitte selber mitbringen! Bereits um 20 Uhr beginnt das Programm mit einer Filmvorführung. „Abschiebung im Morgengraun“ zeigt die widerlichen Zustände in der Hamburger Ausländerbehörde. Im Anschluß – gegen 21.30 Uhr – wird die Kampagne Alle bleiben vorgestellt, die für ein Bleiberecht für Roma-Flüchtlinge in Deutschland kämpft.
WM-Nationalismus
Ein ganz normaler Fußball-Abend24. Juni 2010
Den ersten Hitlergruß an diesem Abend bekomme ich vor dem Salamanca in der Gartenstraße gezeigt. Ein Passant fühlt sich bemüßigt, die Nazi-Geste in Richtung des Lokals zu zeigen und findet das offenbar komisch. Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer hat gerade das Achtelfinale der Weltmeisterschaft erreicht.
Erfolgreicher Protest
Keine Abschiebungen ins Kosovo22. Juni 2010
Die Versuche von Stadt und Landkreis Göttingen, insgesamt 30 Roma ins Elend in das Kosovo abzuschieben, sind von zahlreichen Protesten begleitet worden. Höhepunkt war die Blockade eines Hauses im Blümchenviertel in der Nacht zum Dienstag, die den Polizeieinsatz zum Zwecke der Abschiebung zum Scheitern brachte. Das Verwaltungsgericht hat unterdessen die Abschiebungen von elf Roma-Flüchtlingen untersagt. Weitere Flüchtlinge sind untergetaucht oder befinden sich im Kirchenasyl. Letztlich ist wahrscheinlich keiner der 30 Menschen abgeschoben worden.
Do. 24.06.: Geschichte der dt. Schwulenbewegung (ZHG 002)
18. Juni 2010
Jenseits von „Stonewall“ – Zur Geschichte der deutschen Schwulenbewegung 1969-1980 Im Rahmen der Reihe „queerschnitt – perverse Politik, Geschichte und Praxis“ kündigt die LesbiSchwule Hochschulgruppe Göttingen für heute an: Auch wenn heute in Deutschland in vielen Städten mit Demonstrationen und Aktionswochen an den Aufstand der Lesben und Schwulen vor dem „Stonewall Inn“ in New York vom Juni 1969 gedacht wird, hat dieses historische Ereignis für die Entstehung der zweiten Lesben- und Schwulenbewegung in Deutschland in den Anfangsjahren kaum eine Rolle gespielt. In der Bundesrepublik war es der von Rosa von Praunheim und Martin Dannecker produzierte Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, der die Schwulen aufforderte, den eigenen Selbsthass zu überwinden und sich in ihren Alltagszusammenhängen als Schwule zu zeigen. Die politischen Rahmenbedingungen wurden nicht wie in den USA durch die vor allem von Schwarzen getragene Bürgerrechtsbewegung vorgegeben, sondern durch die antifaschistische und konsumkritische Gesellschaftskritik der Studentenbewegung sowie die Reformpolitik Willy Brandts. Referent ist Michael Holy, der von 1973 bis ca. 1981 aktiv in der Frankfurter Schwulenbewegung tätig war und seit Anfang der 80er Jahre neben seinem Beruf als EDV-Berater zum Thema „Schwulenbewegung der 70er Jahre“ geforscht und publiziert hat. Seine private Sammlung mit
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Mi, 23.06.: „Kleine Geile Firmen“ – Lesung mit Arndt Neumann
18. Juni 2010
Das Café Kabale wird bald stolze 20 und plant aus diesem Anlass die eine oder andere Veranstaltung. Diesen Mittwoch hat sich das Kollektiv den Autor Arndt Neumann in den Theaterkeller eingeladen. Neumann wird über „autonomes und selbstbestimmtes Arbeiten“ referieren, wie es womöglich auch vom Kabale-Kollektiv versucht zu praktizieren wird. Die Ankündigung: »Wir leben anders! Wir arbeiten mehr als je zuvor, schaffen bis zu 14 Stunden am Tag, und die Arbeit macht uns bei weitem nicht so kaputt wie die ›nur‹ acht Stunden vorher im Betrieb. Das liegt ganz eindeutig daran, dass uns der Sinn der Arbeit klar ist, dass die weit weniger entfremdet ist.« 1976 veröffentlicht die Arbeiterselbsthilfe Frankfurt dieses Selbstverständnis. Wie viele andere Alternativprojekte dieser Zeit sah sie im selbstbestimmten und kollektiven Arbeiten einen Gegenentwurf zu der Unterordnung in Fabriken und Büros. Ob Landkommunen oder Druckereikollektive, Naturkostläden oder Alternativzeitungen: Durch alltägliche Veränderung sollte die kapitalistische Gesellschaft überwunden werden. »Wir leben anders!…« 2001 stellt der Trendforscher Matthias Horx das gleiche Zitat dem Managementbuch Smart Capitalism. Das Ende der Ausbeutung voran. Mit der New Economy habe sich eine neue Form des Arbeitens durchgesetzt. Autonomie und unternehmerisches Denken seien kein Widerspruch mehr. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten hat sich die Bedeutung von Autonomie
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Polizei findet Antwort auf Kritik: Polemik und Diffamierung
18. Juni 2010
Gewohnt an einen eher konservativen und recht kritiklosen Berichterstattungsstil gab es für Leser des Göttinger Tageblatts am vergangenen Samstag plötzlich eine Überraschung: Ein Kommentar unter dem Titel »wer Pizza sucht, findet Pizza« nahm die wenig überzeugenden politisch gefärbten Verlautbarungen der Polizei zu den Ermittlungen beim vorgeblichen Brandanschlag in der Ausländerbehörde aufs Korn. Aber Kritik will sich die Polizei nicht bieten lassen und hält polemisch dagegen.
Di. 22.06.: Demo gegen Abschiebungen
16. Juni 2010
Über die unmenschlichen Bedingungen, in die Flüchtlinge im Rahmen der sogenannten Abschiebungen zwangsweise verfrachtet werden, hatten wir hier bei Monsters bereits berichtet. Auch über die harte, kompromisslose Einstellung der Verantwortlichen und deren Ignoranz allen guten Argumenten gegen die brutalen und lebenszerstörenden Maßnahmen hatten wir geschrieben. Für Dienstag, den 22. Juni, sind von der Stadt wieder konzertierte Abschiebungen in den Kosovo geplant. Aus diesem aktuellen Anlass finden bereits am Montag mittag verschiedene Aktionen statt. Am Dienstag selbst wird zu einer großen Demonstration aufgerufen. Die Demonstration gegen die rassistische Abschiebepraxis beginnt am Dienstag, 22. Juni, ab 18 Uhr am Kornmarkt.