Goodbye, Kreuzbergring 4!
von am 24. April 2010 veröffentlicht in Redaktionsblog

Gestern stieg im Kreuzberging 4 eine große Abschiedsparty für die WG im obersten Stock. Die muss zum Ende des Monats das Haus verlassen, um Platz für tolle sanierte Miniappartements zu machen, die das Studentenwerk dann für mehr Geld an einen neuen Typus von Kurzzeitstudent_in vermieten kann. Eigentlich kein Grund zum Feiern. Schade ist das, und kündet dunkel von dem, was die Here to Stay-Kampagne im großen Stil verhindern konnte: die Umstrukturierung der Wohnverhältnisse im Bereich studentischen Wohnens zu unpersönlichen Zweck-WGs mit Einzelmietverträgen. Damit einhergehend eine Entschärfung der Kreuzberg(ring)er Verhältnisse.

Ein würdiger und gut besuchter Abschied war es allemal, und auch Teile der Monstersredaktion hatten sich eingefunden um das eine oder andere Getränk zu konsumieren, die eine oder andere Band auf dem Dachboden anzuschauen und einen letzten Blick in die Bude zu werfen. Auch wenn ich nicht bis zum Schluss dabei war, haben mich doch die heute morgen durch den Kreuzbergring ziehenden (mutmaßlichen) Partybesucher_innen, die zur Melodie von Seven Nation Army den Text „A-lle Bullen sind Schwei-ne!“ grölten, davon überzeugt, dass auch der Rest der Nacht im KBR4 nicht schlecht gewesen sein kann. Ebenso der wie beiläufig im Garten platzierte Klecks Erbrochenes, den ich vorfand als ich heute mein Fahrrad abholte.

Goodbye, Kreuzbergring 4!

Herzlichst, deine Monstersredaktion

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2 Kommentare auf "Goodbye, Kreuzbergring 4!"

  1. bewohnerin sagt:

    danke für den artikel!
    über 300 leute feierten friedlich und stimmungsvoll durch die ganze nacht. unser dank gilt den bands und dj´s, sowie allen helfer_innen!

    kleine anmerkung: „kündet dunkel von dem, was die Here to Stay-Kampagne im großen Stil verhindern konnte“

    bereits 2005 fand sich ein regelmäßiges häusertreffen zusammen. damals wurden die einzellmietverträge in den selbstverwalteten wg´s im kbr vom studiwerk durchgesetzt. leider war es zu dieser zeit nicht möglich, eine große kampange auf die füsse zu stellen, um jene umstrukturierung zu verhindern, was unter anderem am desintresse der linken szene lag. eine wirkliche öffentlichkeit gab es erst, als auch die rote und die gosslarstr. bedroht waren. wir begrüßen natürlich den erfolg von „here to stay“, aber „im großen Stil“ wurden unter anderem leute von uns zu diesem zeitpunkt relativ hängen gelassen. so hatten wir nur die wahl zwischen wohnzeitbefristeten einzellmietverträgen und kündigung.

  2. Nico sagt:

    ach na des is ja mal doof oder, trotzdem viel glück

    mfg

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