Archiv für Dezember 2009
Do. 17.12.: Zwischen Italo-Western, Kommerz und Rachefantasien – NS und Film am Beispiel von „Inglourious Basterds“ (Lumière)
12. Dezember 2009
– Filmvorführung, Analyse und Diskussion – „Inglourious Basterds“, der neue Film von Quentin Tarantino, erzählt die Geschichte einer Widerstandsgruppe, die in Wild-West-Manier Nazis jagt. Zugleich geht es um eine Jüdin, die die Gunst der Stunde nutzt und ihre ermordete Familie rächt, indem sie die gesamte Führungsriege der Nazis umbringt. Was ist das für ein Film?
Di. 15.12.: Christlicher Fundamentalismus und das Comeback der Religion (JuZI)
10. Dezember 2009
Ach du lieber Gott! Ihre weltliche Herrschaft hat die Religion glücklicherweise weitgehend eingebüßt. Die Kanzlerin wird vom Bundestag gewählt und nicht mehr vom Papst eingesetzt und die Welt wird heute jeden Abend von Galileo auf Pro7 erklärt, nicht mehr Sonntag morgens von der Kanzel herab. Gänzlich von Wissenschaft entzaubert will sie jedoch einfach nicht verschwinden. Die Religion scheint in der westlichen Welt zur Privatsache geworden zu sein, jede_r kann mit sich selbst ausmachen an was und wen geglaubt wird. Über diese Hintertür jedoch hält Religion wieder Einzug ins Öffentliche und beweist, dass sie alles andere als erledigt ist.
Klamauk und Halligalli: Britische Boulevardkomödie ‚Außer Kontrolle‘ im JT
7. Dezember 2009
‚Außer Kontrolle‘ (Originaltitel ‚Out of order‘) hat nichts mit dem gleichnamigem, schlechten Actionfilm aus den Neunzigern mit Keanu Reeves zu tun. Vielmehr ist es der Name eines Theaterstücks im Jungen Theater, das am Samstag den 28. November seine Premiere feiern durfte.
Sa. 12.12.: Minimal Techno in der Musikbar Kreuzberg
7. Dezember 2009
Oho, eine Minimal Techno-Party in der Musikbar Kreuzberg. Sowas läuft doch hier in der Stadt recht gut zur Zeit, wenn ich mich nicht irre. Fans davon gibt es genug, ist nur die Frage ob die sich soweit aus der Innenstadt heraustrauen. Für die Qualität der Beschallung zeichnen Tapir und Cyrus verantwortlich. Ab 22:00 Uhr.
Rückenwind für die nationale Opposition? Die aktuelle Neonaziszene in Südniedersachsen
7. Dezember 2009
Nach dem Austritt bekannter Partei-Funktionäre aus der NPD im Jahr 2004 tritt die extreme Rechte in Göttingen nur noch selten offen auf. Auch Nazidemonstrationen und -kundgebungen sind in Südniedersachsen seit 2006 ausgeblieben. Doch vor allem im Göttinger Umland organisierte sich die extreme Rechte neu.
Fr. 11.12.: Rock gegen Rheuma in der Musa
6. Dezember 2009
Die monatliche Rock-Party für ältere Semester mit DJ Albi. Mit anschließender Heizdeckenversteigerung. Beginn um 21:00 Uhr.
Do. 10.12.: Veranstaltung zur aktuellen Neonazi-Szene in Südniedersachsen (T-Keller)
5. Dezember 2009
Nach dem Austritt bekannter Partei-Funktionäre aus der NPD im Jahr 2004 tritt die extreme Rechte in Göttingen nur noch selten offen auf. Auch Nazidemonstrationen und -kundgebungen sind in Südniedersachsen seit 2006 ausgeblieben. Doch vor allem im Göttinger Umland organisierte sich die extreme Rechte neu. Sie kann dabei auf ein Netzwerk aus Versänden, Läden und fest in der Szene verankerte Größen in der Region bauen. Allein ein genauerer Blick auf den Personenkreis, der in die Geschehnisse um die Table-Dance Bar ‘Strip‘ im November 2008 beteiligt war, zeigt eine heterogene Szene, die sich aber in ihrer menschenverachtenden Ideologie einig ist. Der Vortrag setzt sich mit den jüngsten Vorkommnissen in Südniedersachsen auseinander, beleuchtet die aktuellen Akteur_innen der extremen Rechten und fragt nach der momentanen Organisierung und Vernetzung der regionalen Szene. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Know Your Enemy“ der Gruppe Gegenstrom ist der Journalist Kai Budler zu Gast. Mehr dazu auch hier. Beginn ist um 20h im Theaterkeller (Geismar Landstraße 19)
Universitätsrede 2009: Abbruch wegen Protesten
4. Dezember 2009
Es sollte nicht sein: Bereits die ersten Worte von Uni-Präsident Kurt von Figura waren wenig feierlich und richteten sich an die Besucher der »Universitätsrede 2009« mehr als Entschuldigungsversuch. Am Nachmittag bereits wurden Abgesandte des Universitätspräsidium vorgeschickt ins besetzte Verfügungsgebäude, um dort die Bildungsstreikenden zu einem Kompromiss zu bewegen. Eine Antwort habe man nicht erhalten, als Entgegenkommen wolle man aber die Rede der protestierenden Studierenden vorziehen an den Beginn der Veranstaltung – man habe ihnen als »Zugeständnis« in der Nachmittags-Verhandlungsmasse zunächst einen Redebeitrag am Ende der Veranstaltung einräumen wollen. Von Figura wies darauf hin, dass ein Abbruch der Veranstaltung möglicherweise bevorstehe, halb als vermeintliche Warnung an die Protestierenden, halb als Vorwarnung für das Publikum, in dem sich große Teile der ProfessorenInnenschaft und leitende Personen des Verwaltungs- und Infrastruktur-Apparats der Universität fanden. Fünf Minuten, so der Uni-Präsident, wolle man den Studierenden einräumen.
Mi. 09.12.: Das Ende der Vertretung – Emmely und der Streik im Einzelhandel
4. Dezember 2009
Nach über dreißig Jahren Anstellung im Einzelhandel in einer Kaiser’s-Filiale wurde der Kassiererin Barbara E., genannt Emmely, fristlos gekündigt. Ihr wird unterstellt, sie habe Pfandbons im Wert von 1,30 Euro unterschlagen. Ihre Klage vor dem Arbeitsgericht wurde abgewiesen, das Urteil des Bundesarbeitsgerichtes steht noch aus. Fehlurteile dieser Art gab es in den letzten Jahren mehrfach. So wurde einer Altenpflegerin gekündigt, weil sie vom Mittagessen übrig gebliebene Maultaschen verzehrte. In Künzelsau verlor eine Küchenangestellte wegen drei trockener Brötchen ihre Arbeit. In Westfalen reichen dafür zwei halbe belegte Brötchen und eine Frikadelle. In allen Fällen argumentierten ArbeitgeberInnen und Gerichte mit dem nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnis, für das der Wert der jeweiligen Unterschlagung unerheblich sei. Am Fall Emmely wird jedoch deutlich, dass es in Wirklichkeit um ganz andere Dinge geht. Nicht die angeblichen 1,30 Euro zerstörten das Vertrauensverhältnis, sondern Emmelys konsequentes Eintreten für ihre Interessen im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen, auch gegen den Druck ihrer Vorgesetzten. Anders als durch die Sprache suggeriert, handelt es sich bei Tarifverhandlungen keinesfalls um Verträge zwischen gleichberechtigten Parteien,
Di. 08.12.: Vortrag zur (Nicht-)Entschädigungspolitik der BRD
3. Dezember 2009
Mit allen Mitteln gegen Entschädigung Wie Deutschland gegen die Ansprüche von NS-Opfern kämpft Seit fast zehn Jahren weigert sich Deutschland, die Opfer des SS-Massakers im griechischen Dorf Distomo zu entschädigen. Urteile griechischer und italienischer Gerichte, die den Überlebenden und Nachkommen eine Entschädigung in Höhe von 28 Millionen Euro zusprachen, wurden von der Bundesrepublik ebenso wenig anerkannt wie Entschädigungsansprüche italienischer NS-Opfer. Um der Zwangsvollstreckung zu entgehen, hat die Bundesregierung im Dezember 2008 sogar Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag erhoben. Dabei geht es auch um die viel grundlegendere Frage, ob Staaten für Kriegsverbrechen überhaupt zur Rechenschaft gezogen werden können. Rechtsanwalt Martin Klingner (Arbeitskreis Distomo) berichtet über den Stand des Verfahrens und über den politischen Kampf für Entschädigung. Es referiert Martin Klingner, Rechtsanwalt aus Hamburg Veranstaltet wird das ganze von der OLAfA im Rahmen des Bündnisses zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Dienstag, 8. 12. 09 | 19.30h | DGB-Haus, Obere-Masch-Straße 10