Archiv für November 2007
Do. 22.11.: Anchor (S) und Haram (USA) im Juzi
17. November 2007
Gott wie ich Namedropping eigentlich hasse – aber manchmal gibt es einfach keine anderen Möglichkeiten. Erinnern wir uns zurück. Was war dieses Jahr so los, wenn wir mal an Konzerte im Juzi denken und Blas- und Zirkusmusik gesunderweise von vornherein ausschließen. Da fallen einem viele Konzerte ein, vor allem aber eines: The Smackdown. Der flotte Fünfer aus Luleå schaffte es tatsächlich, das immer reichlich reservierte Göttinger Publikum aus der Reserve zu locken. Neben Hot Water Music und Manifesto Jukebox war eine weitere Göttinger Konsens-Band geboren. Völlig zurecht, denn Smackdown legten das Juzi ganz souverän in Schutt und Asche. Dazu zwei LP’s, die das alles auf Konserve konsequent weiter vertreten – solche Bands müsste es mehr geben!
Do. 22.11.: Monsters FM! im Stadtradio
17. November 2007
FaschistInnen behaupten seit Jahrzehnten, die deutschen Medien seien gleichgeschaltet. Wir giessen weiteres Öl ins Feuer, in der Hoffnung, es argumentativ löschen zu können: Monsters goes Stadtradio Göttingen! Neben dem Onlinemedium wollen wir nun auch den Äther erobern, um die zahlreichen HörerInnen des Stadtradios mit aufklärerischen Sendeinhalten und fantastischer Musik zu bombadieren.
Mi. 21.11.: Einführung in die Kritische Psychologie
16. November 2007
In den späten 60er Jahren schlossen sich eine Reihe von PsychologiestudentInnen rund um Klaus Holzkamp zusammen, um noch mal ganz grundsätzlich darüber nachzudenken, wie sich aus emanzipatorischer Perspektive so etwas wie „Psychologie“ überhaupt denken lässt. Dabei heraus kam das, was heute unter dem Label „Kritische Psychologie“ läuft und über das der Studienkreis Kritische Psychologie am Mittwoch ab 19.30 Uhr im ZHG (Unicampus) erzählen möchte. Stattfinden tut diese Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Kritische Wissenschaften“, bei der bereits sowohl in die Kritik an Nation und Nationalismus als auch in die Kritische Geographie eingeführt wurde und die von diversen Basisgruppen der Uni Göttingen und dem Basisdemokratischen Bündnis veranstaltet wird.
Mi. 21.11.: Popfeminismus heute – Lesung mit Sonja Eismann
16. November 2007
Einer der großen Verkaufsrenner in Sachen „feministische Theorie“ ist derzeit wohl der Sammelband „Hot Topic. Popfeminismus heute“, der von Sonja Eismann (auch bekannt als Plastikmädchen) herausgegeben wurde. Eine Reihe sympathischer junger Frauen stellen ihre Sicht auf das Patriarchat im 21. Jahrhundert vor. Mit einer gelungenen Mischung aus persönlicher Note und theoretischer Reflexion sei dies Buch allen ans Herz gelegt. Wer sich noch überzeugen lassen muss, kann dies am Mittwoch im Cafe Kabale tun, wenn Sonja Eismann dort auf Einladung der Basisgruppe Geschichte das Buch vorstellen wird.
108 – Harte Musik? Heiliger Bimbam!
13. November 2007
Es ist so eine Sache mit harter Musik. Früher war ich im gerade ausgebrochenem postpubertären Wahn der Idee verfallen, dass durch besonders hartes Auftreten meine Chancen in der Frauenwelt um ein vielfaches steigen würde. Im Nachhinein eine ziemlich dämliche Vermutung, damals erschien mir dies jedoch hochgradig plausibel. Für einen Hänfling wie mich bedeutete das ein möglichst expressives hartes Erscheinungsbild auf dem Dancefloor des örtlichen Provinz-Tanzclubs. Die Art von Laden, bei denen man in der Pubertät die tollsten Ideen hatte, was da wohl für Leute ein und ausgehen. Wenn man selber in den Morast eingetaucht war, verschwand diese Faszination sofort, denn die vormals geheimnisvollen Gestalten erwiesen sich schnell als Nullen vom Format meiner selbst. Aber man lebte nun vom Nimbus, der einem selbst nun von Außenstehenden angedichtet wurde. Als ich in harter Musik versuchte mich, bei wem auch immer, anzubiedern, dann meinte ich damit Bands wie Faith No More oder Rage Against The Machine. Nirvana und Pearl Jam empfand ich zwar auch als ultrahart (was mir selbst schleierhaft erscheint, wenn ich im Nachhinein mal „Ten“ von Pearl Jam auflege), aber mir wurde schnell beigebracht, dass diese sowieso nicht „Independent“ genug wären. Fragen stellte ich damals keine, ich gehorchte den Gesetzen.
Keine Chance auf Schmusekurs mit der Justiz
12. November 2007
Im Juli diesen Jahres wurde ein Göttinger Student zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, weil er auf einer Demonstration gegen Polizeigewalt einen Polizisten geohrfeigt haben soll. Die Frage, die heute morgen vor dem Landgericht beantwortet wurde, war folgende: kommt ein Richter damit durch, das Strafmaß von der Zugehörigkeit zu einer politischen Gruppe, hier dem schwarzen Block, abhängig zu machen. Die Antwort: Ja, kommt er. Das Berufungsersuchen des Angeklagten wurde abgelehnt.
Sa. 17.11.: 2 Seiten oder eine Medaille? – Workshop zum Verhältnis von Kapitalismus und Patriarchat
12. November 2007
Nachdem am Freitag schon die Redical m einen Vortrag zum Thema »Feminismus als Reformprojekt des Kapitalismus oder Bewegung für Selbstbestimmung und Emanzipation« organisiert hat, gibt es heute gleich noch mal die volle Packung Theorie: Die Gruppe 180° hat Andrea Truman eingeladen, um mit ihr gemeinsam der Frage auf den Grund zu gehen, wie genau denn nun der Kapitalismus und das hierarchische, patriarchale Geschlechterverhältnis miteinander verbandelt sind. Die Veranstaltung ist Teil einer dreiteiligen Reihe, die von November 2006 bis Januar 2007 unter dem Titel „Subjektbildung zwischen Ökonomie und Geschlecht“ laufen soll. Der Workshop beginnt um 12 Uhr, findet bei Arbeit & Leben in der Langen Geismarstraße 73 statt, kostet nix und ist für alle offen. Allerdings bitten die VeranstalterInnen um eine Voranmeldung, und zwar via Mail an diese Adresse: NOSPAM.gender@180-grad.net
Sa. 17.11.: Ü31-Party im Nörgelbuff
12. November 2007
Wer Treppen fegen durfte hat im Nörgelbuff noch nichts zu suchen. Da heisst es noch ein jahr warten. Denn erst wer über 31 Jahre alt ist, der darf sich am Samstag ins Nörgelbuff bewegen. Dort gibt es aufgetaute Songs der 80er und 90er Jahre, an welche die Zielgruppe sich noch erinnern sollte.
Sa. 17.11.: Antifa BoomBox im JuzI
11. November 2007
Mal ganz im Ernst: gut, dass es ‚die Antifa‘ gibt. Ganz unabhängig davon, ob man mit ihren einzelnen Arbeitsweisen übereinstimmt, ist ein antifaschistisch geprägtes Stadtklima etwas sehr begrüssenswertes. Dass es im Göttinger Stadtbild so gut wie keine Nazis gibt, ist auch kein Zufall, sondern auf jahrzehntelange Antifaarbeit zurück zu führen. Und diese Arbeit kostet Geld. Demos organisieren, Veranstaltungen machen, Flugblätter drucken – alles nicht umsonst. Dieses Geld hätte die Antifagruppe redical M nun gerne von euch und veranstaltet am Samstag im JuzI eine Soliparty. Diverse Göttinger Club DJs werden auf gleich drei Floors für die entsprechende musikalische Umrahmung sorgen. Das Programm im Einzelnen: Floor I: Ab 23 Uhr: electroriot… „a new star in town“ This night with mainstream in the electromix Ab 2 Uhr: Froods (aka Honolulu-Hank) & Han Shok – Glam Boom Bang – (It`s a satanic northernsoulpunksixtieshiphopelectricshock popreggeacorerocknrollswing-bongoblaster – thing, you wouldn`t understand)ats“ Ab 7 Uhr: the redical m „let`s roll“ disco allstar team Floor II: Disco Posttrivial – „A suitcase full of dancy beats“ Floor III: Kim Liong & Felicious, mikro clubbing (DisK.O, techno, minimal electronique) Jerksta, MC Mezla, Kriz Lee & MC Rodyho – drum ’n‘ bass
Tom Tonk und 34 Schallplatten
11. November 2007
„Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen“, ein oft gewähltes Zitat, wenn sich der ein oder andere Rezensent schüchtern für sein Werk entschuldigen mag. Welch eine kolossale Fehleinschätzung. Welch unnötiges Konstrukt, wenngleich ich die Vorstellung tanzender Architekten nicht ganz verwerfen möchte. Natürlich kann man über Musik schreiben. Man kann sogar ganz hervorragend über Musik schreiben und zwar besonders dann, wenn man die Fähigkeit besitzt das Ohr, das Auge und den Stift (meinethalben auch die Tastatur) über den Rand der Platte hinaus zu werfen. In einer guten Rezension, oder in einem guten Text über Musik, muss ausgerechnet diese nicht unbedingt die erste Geige spielen. Das wäre todlangweilig und interessiert eh keine Sau. Tom Tonk scheint genau das begriffen zu haben und verschont uns mit langweiligen Texten, die ungefähr referieren, dass die erste Platte ja viel besser war und alles andere eben Scheiße. Nun, mit Abstufungen. Denn wenn es zumindest um AC/DC geht, gibt es kein vertuen. Nach Bon Scott war bei AC/DC alles anders, wie Tonk so schön schreibt. Des Pudels Kern ist, dass Tonk damit AC/DC völlig ausreichend abgehandelt hat und uns nun mit einer Unmenge Nebeninformationen beschenkt. Lebensweisheiten, die sich Tonk hart erarbeitet hat, mit viel Alkohol und
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