Archiv für Oktober 2007
31. Oktober 2007
Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Göttingen läutet in Ruhe den Herbst ein. Die Woche scheint merkwürdig dünn. Dafür rappelt es woanders im Karton! Im Rahmen von Here To Stay werden offene Briefe umhergereicht. „MTV is killing me“ ist hingegen eine ganz andere Kampagne der wir uns diese Woche widmen. Daneben haben wir ein paar Gedanken zum Film „Am Ende kommen Touristen“ – und am Ende unserer Woche, am Freitag, ist die Stimme von Jodie Foster im Literarischen Zentrum. Mal sehen was noch kommt.
MTV is killing me?!
30. Oktober 2007
Eine Frage des Geschmacks? Unter Menschen, die sich für kulturell auf der Sonnenseite zu wissen scheinen, gibt es immer so kleine Totschläger. Zwecks Abgrenzung bezieht man sich unübersehbar für die Umwelt auf das Buch, man verflucht das Fernsehen und listet höchstens das Kulturprogramm irgendwelcher Dritter in das eigene Ertragbare der Fernsehwelt. Und schon gar nicht MTV! Das ganze schlägt einem so umfassend in dem einen oder anderen Kreis entgegen, dass es nicht mehr als eine Floskel ist, ungefähr so brauchbar wie ein Kropf. Dabei ist das Medium des Videos an sich alles andere als zu verfluchen. Manch geachteter späterer Regisseur hat hier erste Schritte gewagt und keine Frage, es gibt eine ganze Menge fantastischer Videos, die in einer eigenen, ernsthaften Kunst- und Ausdrucksform bestehen. Und nun gibt es eine neue Kampagne: „MTV is killing me“ und trotz des bekannten Angriffs ist sie erfrischend anders. Geschichte. MTV wurde am 01. August 1981 gegründet. Ein Novum damals – zumindest in den U.S.A.! Eine völlig neue Art des Umgangs mit Musik, für manche heute prägend für eine Epoche.
Here to Stay 2.0
29. Oktober 2007
Seit einigen Monaten haben sich die Bewohner_innen der letzten linken Wohnprojekte in Göttingen in der Kampagne Here to Stay organisiert. Für diese vom Studentenwerk vermieteten Häusern gelten als letzte noch kollektive Mietverträge. Als Notwendigkeit für die Schaffung linker Freiräume finden die Bewohner_innen – als Relikt aus überholten Zeiten meint das Studentenwerk. Letzteres will die kollektieven Mietverträge in einzelne umwandeln, was die Bewohner_innen als Angriff auf ihre selbstverwalteten Strukturen empfinden. Sie organisierten bereits eine Demonstration, eine Wanderkundgebung und eine Ausstellung über Häuserkämpfe in Göttingen, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Jetzt reagiert das Studentenwerk mit einem offenem Brief, in dem es jegliche politischen Absichten weit von sich weist und Here to Stay bittet, bei der Wahrheit zu bleiben. Wir dokumentieren an dieser Stelle diesen offenen Brief:
Fr. 02.11.: Poetry Slam im T-Keller
28. Oktober 2007
Der für diesen Freitag im Theaterkeller angekündigte Poetry Slam fällt aus. „Wir entschuldigen uns bei allen, die nun ihre Freitagsplanungen umwerfen müssen für dies kurzfristige Absage“ bedauert das Basisdemokratische Bündnis, welche den Slam veranstalten wollte, den Ausfall.
Fr. 02.11.: Jodie Fosters Stimme und acht Autoren der Langzeittherapie
28. Oktober 2007
Synchronisation von Filmen ist eigentlich ein Verbrechen! Natürlich auch ein Sieg der Bequemlichkeit – aber eben auch in den meisten Fällen ein großer Verlust für den Film an sich. Manchmal sind es die holprigen Übersetzungen, manchmal, wie im Falle der Dogma-Filme, geht der ganze Charakter durch den ganz speziellen Originalton flöten. Und manchmal gewöhnt man sich regelrecht an Synchronstimmen. Beispiele?! Wie wäre es mit der Stimme Robert DeNiro oder Michael Douglas – oder Jodie Foster! Hansi Jochmann ist weniger bekannt als ihre Stimme, die sie nun seit Jahren Jodie Foster leiht. Am Freitag ist Hansi Jochmann im Literarischen Zentrum als Gast eingeladen, gemeinsam mit acht Autoren – allesamt Patienten der Langzeittherapie. Bei der Suche nach besonderer Literatur hat man unter diesen Autoren Stoff gefunden, der neben den Bedürfnissen des Literaturmarktes existiert. Inhalte, die sich vielleicht nicht schon auf den ersten 10 Seiten entfakten. Am Freitag, ab 19:30 Uhr im Literarischen Zentrum.
„Am Ende kommen Touristen“ – Gedanken zum Film und darüber hinaus
27. Oktober 2007
Auschwitz, Oświęcim und Polen – heute Dieser Film mit dem zunächst sehr wenig assoziativen Titel Am Ende kommen Touristen erzählt von den Erlebnissen und Problemen des jungen Deutschen Sven, der seinen Zivildienst in einer Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Polen macht – genauer gesagt in Oświęcim, dem Ort, der unter seinem deutschen Namen Auschwitz traurige Berühmtheit erlangte. Diese Stelle stand auf Svens Wunschliste nicht ganz oben – war aber die einzige, die er noch bekommen konnte. Sven soll sich unter anderem um den eigenwilligen KZ-Überlebenden Krzemiński kümmern, ihn zur verhassten Krankengymnastik bringen und zu Zeitzeugengesprächen begleiten. Er wird nicht nur mit neuen Aufgaben, einer fremden Sprache und der historischen Bedeutung des Ortes konfrontiert, sondern auch mit der eingespielten Routine der Vergangenheitsbewältigung. Als er auf die polnische Dolmetscherin Ania trifft und sich in sie verliebt, lernt er das Leben in Oświęcim jenseits der Begegnungsstätte kennen.
Di. 30.10.: Full Metal Village mit Diskussion im Unikino
25. Oktober 2007
Das Full Metal Village eine ganz beremerkenswerter und ruhiger Film über etwas sehr lautes ist haben wir an dieser Stelle bereits festgestellt. Nun wird der Film von Sung-Hyung Cho noch einmal im Unikino gezeigt, anschließend stehen die Veranstalter des Wacken Open-Air für Fragen bereit. Sicherlich eine sehr interessante Veranstaltung!
Mo. 29.10.: Nesseria und Lights Out! im Juzi
24. Oktober 2007
Immer mal was neues, wenn auch nicht unbedingt bei der Musik. Nesseria, dass sind Ben, Jerome, Greg, Julien, Julien und – und das ist neu wenn ich so innerlich Listen von Bandmitgliedern durchgehe: Thierry, der Bandeigene Grafik-Designer. Designt Franzose Nummer 6 nun auf der Bühne fröhlich Shirts oder Plattencover während die Band auf der Bühne ohne Ende Gas gibt?!
So. 28.10.: Crashkurs Marx’sche Theorie
23. Oktober 2007
Zu Karl Marx hat wohl so jede und jeder eine Meinung. Manchmal eine gute, meist aber eine schlechte. Mit Marx hat das, was viele Menschen so über ihn glauben, oftmals nix zu tun. Das es sich aber durchaus lohnen könnte, sich mit ihm zu beschäftigen, meint die Gruppe 180° – die deshalb seit einem halben Jahr einen offenen Lesekreis anbietet. Damit auch Leute, die vor einem halben Jahr keine Zeit hatten oder noch gar nicht in Göttingen weilten, sich jetzt doch noch dem Lesekreis anschließen können, soll es an diesem Sonntag ein Kurzinput zu dem geben, was der Lesekreis sich bislang erarbeitet hat. Vor allem die Kategorien Ware & Wert, abstrakte & konkrete Arbeit, Gebrauchswert & Tauschwert, Mehrwert & Kapital sollen hergeleitet und diskutiert werden. Der Crashkurs fängt um 12 Uhr an und findet in den Räumen von Arbeit & Leben (Lange Geismarstraße 72-73) Den Einladungstext der Gruppe gibt es hier.
22. Oktober 2007
Was für ein Einstieg. Ein Monsters Artikel hat den ein oder anderen Diskutanten mit mehr oder weniger Niveau geweckt – in unserer Kommentarhitliste durchbrechen wir dadurch die 70er Schallmauer und fragen uns: war es das wert? Lassen wir das. Die LesBiSchwulen Kulturtage laufen gerade, wir haben dazu einen Artikel. Am Freitag spielen Antitainment im T-Keller, wir haben die neue Platte dazu gehört. Im Cinema gibt es einen Filmklassiker mit „Außer Atem“ und der Film „Shut Up & Sing“ erzählt über das Wohl und Leid der Countryröhren The Dixie Chicks. Und für wen jetzt noch nichts dabei ist, die Woche wird wohl noch einiges bieten. Wer übrigens durch die oben genannte Diskussion den Eindruck bekommen hat, Göttingen habe chaotisches Gruppenwerk zu bieten, dem sei der Einsteigerabend empfohlen. Bei dem kann man sich dann orientieren ob man zukünftig Hängematten-, Theorie- oder Gefühlslinker geschimpft werden möchte. Wer immernoch verzweifelt nach alten MoG-Beiträgen sucht, es gibt noch immer Trouble bei Blogsport.