Wohnraum-Diskussion vorerst gescheitert

Kein Podium für Beisiegel
von am 23. April 2013 veröffentlicht in Titelstory, Unipolitik

Besetzer_innen des von der Uni entmieteten Wohnheims Geiststraße stellen Forderungen (Foto: Harvey)

Die Versuche des Universitätspräsidiums, Ruhe in die Debatte um Wohnraum für Studierende zu bringen, sind nun wohl endgültig gescheitert. Nun macht nach der Initiative Wohnraumgeist auch der AStA dem Universitätspräsidium Vorwürfe. In einer Pressemitteilung wirft der AStA der Uni-Leitung Alleingänge und gebrochene Versprechen bei der Organisation einer angedachten Podiumsdiskussion vor. In einem Interview mit dem Stadtradio erklären Referent_innen, wie es dazu kam.

Im Januar hatten Studierende im Rahmen der „Initiative Wohnraumgeist“ kurzerhand nach einer Demo das Wohnheim in der Geiststraße besetzt. Dieses steht seit Jahren leer: Es gehört der Universität und die hatte dem Studentenwerk den Mietvertrag gekündigt. Vor Ort waren dort noch während der Besetzung Mitglieder des Uni-Präsidiums. Präsidentin Beisiegel hatte von den Studierenden gefordert die Besetzung aufzugeben, aber im Gegenzug Gespräche und eine Podiumsdiskussion zugesagt. Neben vielen anderen politischen Gruppen hatte sich damals auch noch vor der anstehenden Wahl der vormalige AStA mit Besetzer_innen und ihrem Anliegen solidarisiert.

Im Anschluss an dieses beschwichtigende Diskussionsangebot des Uni-Präsidiums an die Besetzer fanden dann aber ohne die Initiative Wohnraumgeist Gespräche zwischen Stadt, Studentenwerk und Universität statt. Deshalb hatte die Initiative die Planungen zur Podiumsdiskussion bereits für gescheitert erklärt (wir hatten kurz berichtet). Nach Angaben des Uni-Präsidiums gegenüber dem Göttinger Tageblatt war in die stattgefundenen Gespräche aber der AStA involviert – die Universität hatte deshalb noch die Vorwürfe der Initiative noch am vergangenen Mittwoch zurückgewiesen, studentische Anliegen seien nicht vertreten gewesen.

Uns hat der AStA dazu Fragen noch nicht beantwortet, aber dem Stadtradio gestern ein Interview gegeben, in dem von einem weiteren Gespräch am vergangenen Donnerstag zwischen Uni-Präsidentin und AStA die Rede ist. Dort habe die Uni-Leitung „Fehler in der Kommunikation“ zugegeben, erklärte der AStA bereits in seiner am Samstag verschickten Pressemitteilung. Der AStA habe dort dennoch zunächst Präsidentin Beisiegel zugesagt die Podiumsdiskussion organisieren zu wollen, so Referentin Annika Nitschke.

Am gestrigen Montag – vor dem Stadtradio-Interview – habe es dann aber noch Gespräche mit der Wohnraumgeist-Initiative gegeben. Der AStA habe sich daraufhin entschieden die Podiumsdiskussion „zunächst abzusagen, da sie in unserer Auffassung zum aktuellen Zeitpunkt nicht zielführend ist“, so Nitschke weiter. Der AStA will sich zunächst weiter vernetzen und „verschiedene Initiativen und Stadtgruppen“ sowie Betroffene miteinbeziehen. Dazu kündigt der AStA für Mittwoch, 8. Mai, um 18 Uhr ein offenes Treffen an. Zu einer Podiumsdiskussion am 30. April, wie sie das Uni-Präsidium noch angekündigt hatte, wird es daher wohl nicht kommen.

Artikel teilen


Themen

, , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar zu schreiben. Anmelden | Registrieren

Bitte lese dazu unsere Regeln und Hinweise zum Kommentieren.