Asta-Finanzaffäre

Langfinger kommen davon
von am 17. Oktober 2011 veröffentlicht in AStA Finanzaffäre, Titelstory

Die Übeltäter aus dem Umfeld des ehemaligen ADF-Astas, die im vergangenen Jahr fast 30.000 Euro in die eigene Tasche gesteckt hatten, kommen womöglich mit ihrer Tat davon. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen Unterschlagung und Diebstahls offiziell eingestellt. Der aktuelle Asta protestiert.

„Wir haben keine bestimmten Täter ermitteln können“, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Hugo Heimgärtner. 18.000 Euro waren aus den Kassen der Public-Viewing-Veranstaltungen des Astas zur Fußballweltmeisterschaft im Sommer 2010 verschwunden. Weitere 10.000 Euro in Form von Waren und Bargeld fehlten aus den Einnahmen des Asta-Partykellers Vertigo. „Es hat zwar Verantwortliche für das Geld gegeben“, sagte Heimgärtner jetzt, „aber der Überblick ist verloren gegangen.“ Zu viele Personen hätten Zugriff darauf gehabt. Der Staatsanwalt sprach von „chaotischen Zuständen“.

Kritik für die Einstellung der Ermittlungen kommt von der ehemaligen Asta-Vorsitzenden Susanne Peter (ADF). „Für mich ist das nicht nachvollziehbar“, kommentierte sie das Vorgehen der Ermittlungsbehörden. Die Ermittlungen seien nicht umfassend genug geführt worden. So habe weder Peter selbst noch die Asta-Geschäftsführerin bei der Polizei aussagen müssen. Auch der aktuelle Asta ist der Ansicht, dass die Ermittlungen ungenügend waren. „Deswegen haben wir Beschwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft Braunschweig eingelegt“, sagte Asta-Sprecher Patrick Michaelis (Basisdemokratisches Bündnis).

Noch im Februar hatte die damalige Asta-Vorsitzende Strafanzeige gegen vier „konkret tatverdächtige Personen“ gestellt, die sie selbst ermittelt hatte. Peter hatte vermutet, dass eine Person aus dem Umfeld des Astas hinter den Diebstählen gesteckt hat. Zwei der weiteren Verdächtigen seien keine AStA-Mitarbeiter, sondern „externe“ gewesen, die Übergabeprotokolle fingiert und die Studierendenschaft so betrogen haben sollen.

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5 Kommentare auf "Langfinger kommen davon"

  1. retmarut sagt:

    Hat jemand etwas anderes von Heimgärtner erwartet?
    Wir kennen doch den hiesigen Oberstaatsanwalt und seine politische Weltanschauung. Wenn es allerdings um Linke geht, ist HHH immer vorne mit dabei.

    Jedenfalls eine Schweinerei, dass ADF-Kader und ihr krimineller Anhang ohne Strafverfahren davon kommen sollen.

  2. dein gewissen sagt:

    Von 30.000 Euro lassen sich bestimmt auch nen Teil benutzen, um einen Oberstaatsanwalt zu bezahlen. Gerade wenn der Blätterwald rauscht, dass …naja ihr wisst schon.

  3. retmarut sagt:

    „Von 30.000 Euro lassen sich bestimmt auch nen Teil benutzen, um einen Oberstaatsanwalt zu bezahlen. Gerade wenn der Blätterwald rauscht, dass …naja ihr wisst schon.“

    So ein Blödsinn!
    Und wozu Geld ausgeben, wenn sie’s seitens der StA auch gratis bekommen. Quod erat demonstrandum.

  4. SegaTakai sagt:

    Könnte mensch nicht auf zivilrechtlichem Wege versuchen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen? Dafür sollte es doch hoffentlich ausreichen, der betreffenden Person grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen.

  5. Die Mitte erobern! sagt:

    Die Erfoglsausscihten sind leider gering und das Verfahren mit mehreren tausend Euro teuer – Geld, dass der AStA (vor allem Dank hinterlassener Schulden des alten AStA) derzeit leider nicht hat.

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