"Das letzte Hotel" feiert Premiere

Ein Film aus Göttingen ist nicht immer mit Heinz Erhardt
von am 22. November 2010 veröffentlicht in Kultur

Göttingen war wohl früher mal eine bekannte Filmstadt, in den letzten Jahren aber hat man davon nicht mehr so viel gespürt. Doch gab es in den vergangenen Monaten aus verschiedenen Richtungen Initiativen, die Göttingen als Filmstadt wieder beleben sollen – das DT veranstaltet eine Filmreihe, Vereine haben sich gegründet und im Lumiere sowie im Sterntheater findet das 31. Europäische Filmfestival Göttingen statt.

Und das tatsächlich zu einer Zeit, in der Göttingens Programmkinos akute Probleme haben und zum Teil schließen müssen oder zumindest von einer Schließung bedroht sind (hier der Link zum dem Artikel).

Vor diesem Hintergrund ist es besonders interessant ein erstes neues Göttinger Filmprojekt vorzustellen, das in Kooperation mit dem Cinema in dieser Woche seine Premiere feiert. Es geht um den Spielfilm „Das letzte Hotel“ des Vereins schwarz_weiss_film e.V. .

Der Verein wurde vor etwa einem Jahr gegründet und hat sich die Realisation von Amateur- und Nachwuchsfilmprojekten in Göttingen zur Aufgabe gemacht. Durch Vernetzung verschiedener Institutionen soll jungen FilmemacherInnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Projekte umsetzen zu können. Mehr Infos zu dem Verein, den Projekten, einen Trailer des Film sowie die Möglichkeit bei dem Verein mitzumachen gibt es auf der hier auf der Internetseite . Das erste Großprojekt des Vereins ist im vergangenen Jahr entstanden und heißt Das letzte Hotel.

In Göttingen wurde ein Film gedreht und kaum einer hat’s gemerkt..

Ausgerechnet im vor der Schließung stehenden Cinema in der Weender Straße findet am 28.November die Premiere dieses Films statt. Damit wird letztlich auch ein Zeichen für das Kino und die Filmstadt Göttingen gesetzt werden können. Denn: Der Film ist in Göttingen in den letzten eineinhalb Jahren mit hier wirkenden Menschen verwirklicht worden – auch wenn die Handlung letztlich nicht explizit hier angesetzt wird. Mit der Unterstützung von verschiedenen Seiten (ThOP, Möbelino, Litfin Stiftung,…) konnte das aufwendige Filmprojekt umgesetzt werden. Zeitweise wirkten bis zu 40 Leute an diesem Projekt mit, so dass man sicher das ein oder andere bekannte Gesicht im Film wiederentdecken kann.

Regisseur und Autor des Films ist Christian Rüdiger. Rüdiger hat einen film noir geschaffen. Das ist ein Genre der Nachkriegszeit, welches sich vor allem durch die narrativen Komplexe, Figuren­konstellation und ästhetische Filmsprache auszeichnet. Die Erzählungen Franz Kafkas stehen motivisch in engem Zusammenhang mit dem film noir, dessen bekanntere Vertreter The Big Sleep und The Third Man sind.

In Das letzte Hotel geht es um einen Mann, der aus dem finsteren Dickicht der kriminellen Großstadt und dem Schatten seines übermächtigen Chefs ausbrechen möchte, um seinen eigenen Weg zu finden, wobei ihm seine eigene Unentschlossenheit, eine mysteriöse Frau, ein Mord und seine Drogensucht zum Verhängnis werden.

Hauptdarsteller ist der in der Göttinger (Off-) Theaterszene und darüber hinaus bekannte Philipp Künstler, der mittlerweile in München lebt. Künstlers schauspielerisches Potential lässt viel vom Film erwarten – aber auch die Idee und das Buch des Regisseurs machen neugierig.

Der Film zeigt das kreative Potential und das Engagement der Mitwirkenden, der beteiligten Institutionen und setzt ein Zeichen für Kino in und aus Göttingen!

Nachdem der Film bereits in Leipzig eine Vorpremiere feiern durfte, kann man sich in Göttingen nun vom Ergebnis an folgenden Terminen im Cinema überzeugen:

Termin 1: am 28.11.2010, um 12 Uhr (Premiere!!)
Termin 2: am 2.12.2010, um 21.30 Uhr

Weitere Termine werden demnächst bekannt gegeben und ihr werdet sie sicherlich hier erfahren.

Artikel teilen

Ein Kommentar auf "Ein Film aus Göttingen ist nicht immer mit Heinz Erhardt"

  1. der film wird heute abend nochmal um 20.15h im ThOP gezeigt.

Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar zu schreiben. Anmelden | Registrieren

Bitte lese dazu unsere Regeln und Hinweise zum Kommentieren.