Archiv für Februar 2008

Fr. 22.02.: Vortrag von Rolf Gössner zum Thema „Innere Sicherheit“ im Lumière
18. Februar 2008

Rolf Gössner (Bremen) ist Rechtsanwalt, Publizist und seit Oktober 2007 stellvertretendes Mitglied des Verfassungsgerichtes des Landes Bremen, des Bremischen Staatsgerichtshofes. Außerdem ist Präsident der in Berlin ansässigen „Internationalen Liga für Menschenrechte“ sowie Mitglied der Jury zur jährlichen Verleihung des Negativpreises „Big Brother Award“, der an Firmen, Behörden und Politiker vergeben wird, die in besonderem Maße gegen den Datenschutz verstoßen. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zum Themenbereich „Innere Sicherheit“ und Bürgerrechte, sein neuestes Buch mit dem Titel „Menschenrechte in Zeiten des Terrors. Kollateralschäden an der „Heimatfront“.“ ist 2007 im konkret Verlag erschienen. Er ist Mitherausgeber von „Ossietzky“, einer Zweiwochenschrift für Politik, Kultur und Wirtschaft sowie des «Grundrechte-Reports – Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland«. In Göttingen wird er zu dem Thema „Mit neuen „Antiterror“-Gesetzen in den autoritären Sicherheitsstaat? „Innere Sicherheit“ im permanenten Ausnahmezustand“ sprechen. Nach über sechs Jahren „Anti-Terror-Kampf wird er Bilanz darüber ziehen, was sich seit 9/11 im Namen der Sicherheit bereits verändert hat – und was sich in ihrem Namen zukünftig noch verändern könnte. Außerdem soll es auch um die Möglichkeiten und Chancen der Gegenwehr gehen. um 19h im Lumière veranstaltet von Schöner Leben Göttingen (im Rahmen des Festivals „Über Morgen“ im Lumière und der
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Fr. 22.02.: Last night a DJ saved my life im T-Keller
18. Februar 2008

Mal wieder eine nette Tanzparty mit Musik im T-Keller. Zum Tanzen oder cool in der Ecke stehen gibt es alles von Indiepoptrash bis New Rave. Zu Gast sind die illustren DJs RAE (indiepopclash, HH), toni_torpedo (Ballonseidentechno, Gö) und [dj:tal] (Musiktherapie für Hörgeschädigte, Gö). Also alle kommen! T-Keller, 22.oo Uhr


Do. 21.02.: Film „Menschen Träume Taten“ im Lumière
17. Februar 2008

43 Frauen, 35 Männer und 33 Kinder haben sich den Traum vom selbstbestimmten Leben erfüllt. Seit zehn Jahren leben sie in der Altmark zusammen im Ökodorf „Sieben Linden“. Ihr Gesellschaftsentwurf baisert auf genossenschaftlichem Eigentum, Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur und Selbstversorgung. Ohne die Herausforderungen des Zusammenlebens auszusparen zeigt der Film, dass Utopie machbar ist: durch Menschen, Träume und Taten. Zweifellos ein Film für alle Fans von Wagenplätzen, Landkommunen und Selbstversorgung. BRD 2007, 88 Min., Regie: Andi Stiglmayr — anschließend Filmgespräch mit Martin Stengel aus dem Ökodorf „Sieben Linden“ — (im Rahmen der Veranstaltungs- und Filmreihe „Über Morgen“ im Lumière.)


Do. 21.02.: 10 Rue d‘la Madeleine und The Death Set im T-Keller
16. Februar 2008

Die Rue d’la Madeleine Nummer 10 erweist sich für mich als wahre Horrornummer. Das Haus des Schreckens: Franzosen machen rockigen Ska – und statt Trompete gibts schonmal Oboe! Für mich unerträgliches Zeug, für Genrefans wirds ein Fest. The Death Set gehen völlig anders zu Werke – der T-Keller wagt eine Mischung, die sich gewaschen hat. The Death Set gehen 100% in nur eine Richtung: Nach vorne! Und wenn die Band aus irgendwelchen Gründen hinten ist, dann ist eben hinten vorn. Die Jungens aus Baltimore, entflohene Australier allerdings, hüllen sich in Kleidungsstücke, die nach normalen Maßstäben als unter aller Sau gelten würden, aber nun neonartig trendy sind. Dazu gibt es eine ordentliche Attacke New Wave. Das allerdings reichlich Low-Fi, reichlich Punk und reichlich Devo. Devo in dem Fall doppelt schnell und mit high-pitched vocals. Einen größeren Kontrast zur französischen Straße kann es kaum geben. Für mich zumindest der zweite Teil des Abends einer mit Potenzial! Am Donnerstag im T-Keller.


Mi. 20.02.: Going Underground im Exil
16. Februar 2008

“GOING UNDERGROUND – All Directions -” heißt es am Mittwoch wieder im Exil. Wer also in den Untergrund abtauchen will, ist hier genau richtig. Er möge nur aufpassen, dass er die richtige Linie erwische, denn der Fahrplan ist ein wenig unübersichtlich. Und mal ehrlich, wer will schon in Linie 4 oder 6? Hoffentlich ist die Stimmung nicht im Keller. Also geht alle bitte ins EXIL. Der Fahrplan: Linie 1: Elektro (Chemical Brothers, Moby, Daft Punk) Linie 2: Hamburger Schule (Tocotronic, Fettes Brot) Linie 3: ‘The’ Bands (Strokes, Hives, International Noise Conspiracy) Linie 4: Funky Grooves (Seeed, Jamiroquai, Fun Lovin’ Criminals) Linie 5: Independent (Pixies, Placebo, Pearl Jam) Linie 6: Gitarren (Evanescence, Metallica, Trapt) Linie 7: Kings & Queens (Of The Stoneage, Of Leon, Elvis)


Mi. 20.02.: Zeitzeugengespräch mit Franz Rosenbach im Holbornschen Haus
15. Februar 2008

Da es immer noch sehr wenig Wissen über die Verfolgung der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus und auch über ihre heutige Situation gibt, ist es sehr zu begrüßen, dass sich in der Veranstaltungsreihe zum „Zug der Erinnerung“ gleich eine Hand voll Veranstaltungen diesem Thema widmen – am kommenden Mittwoch wird die nächste stattfinden: Franz Rosenbach, geboren 1927, hat die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Mittelbau-Dora und den Todesmarsch nach Hamburg-Neuengamme überlebt. Der Sinto war als 16-Jähriger an seinem Ausbildungsplatz bei der Deutschen Reichsbahn abgeholt und mit seiner Familie deportiert worden. Die meisten seiner Angehörigen, darunter auch die Eltern, wurden ermordet. Nach seiner Befreiung musste Franz Rosenbach jahrelang um die deutsche Staatsbürgerschaft für sich und seine Familie kämpfen. Heute lebt er in Nürnberg und ist Stellvertretender Vorsitzender des bayrischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma. In dem Zeitzeugengespräch mit dem Titel „Der Tod war mein ständiger Begleiter“ wird er von seinem Leben und Überleben berichten. um 19 Uhr im Holbornschen Haus, Rote Straße 34 Eintritt frei



11. Februar 2008

Zum nun folgenden Editorial ist mir nichts eingefallen. Garnichts! Man könnte jetzt über das Wetter palavern – aber mal ehrlich. Aus dem Fenster glotzen kann schließlich auch jeder. Semesterferien heisst es jetzt erst einmal. Der Rest derer, die der Stadt treu bleiben wird anscheinend trotzdem mit Veranstaltung bedacht. Warum nicht mal wieder ins Kino gehen? Ab Freitag im Lumieren „Control“, ein Film über Ian Curtis, den Sänger von Joy Division. Im Cinema läuft ein andere hervorragender Film: „The Darjeeling Limited“ – das sei nur mal am Rande erwähnt. Übrigens, Gast-Kolumnisten sind weiterhin willkommen. Einige haben sich bereits gemeldet und im März wird es die erste geben, wir sind selber ganz gespannt. Und da es weiter nichts zu erzählen gibt…Tschö!


Control – Corbijn und Joy Division
11. Februar 2008

So komisch es klingt – aber Joy Division sind eine der bedeutendsten Bands der letzten Jahre. Komisch klingt es, weil Joy Division mit dem Tod des Sängers Ian Curtis im Jahr 1980 Geschichte wurde, gerade in den letzten Jahren jedoch im Dutzend kopiert und damit dann doch wieder an der musikalischen Tagesordnung. Mit Joy Division war ein musikalisches Kapitel erst einmal beendet, welches sich nicht besser für die Leinwand eignen würde – vom Revival kann man das hingegen nicht sagen. Auf der Leinwand aber bitte nur mit kühlen Farben – oder am besten gleich ohne diese. Wer Manchester im Regen erlebt wird wissen warum.


Sa. 16.02.: Spirit of the Outpost: Leben in der Vergangenheit
11. Februar 2008

Das waren noch Zeiten! In den letzten Jahren vor dem Abi haben wir immer die ganze Meute aus unserem kleinen Dreckskaff irgendwo in der näheren Umgebung in ein oder zwei Autos gepackt und sind fröhlich-gutgelaunt in die große Stadt gefahren. Nicht allerdings um im Juzi politisch korrekt zu tanzen oder auf Demos zu gehen – sowas lag uns ganz und gar fern. Stattdessen sind wir in die Outpost gefahren und haben da getan, was junge Menschen in dem Alter so alles tun: wir haben uns hemmungslos die Birne zugedröhnt und lauter Rockmusik aus den 80ern gelauscht. Bei Bob Geldorfs „Great Song of Indifference“ bildet sich in der Mitte der Disse immer ein großer Kreis, und alle schwangen ihre Beine zu etwas, was sie wohl mit einem Rhythmus verwechselt hatten. Die Outpost hat es geschafft, das Menschen Musik für alte Säcke hören konnten, und sich dabei vielleicht nicht weise, aber doch irgendwie reif und erwachsen fühlen konnten. Geradezu originell, sozusagen. Aber wie heißt es immer so schön: früher war alles besser – heute gibt’s die Outpost nicht mehr, da der Laden im warsten Sinne des Wortes im „Exil“ gelandet ist. Dort bleiben die Veteranen allerdings ihrem Konzept treu und präsentieren von
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Sa. 16.02.: Ü-31 Party im Nörgelbuff
10. Februar 2008

Hallo, werte Leserinnen und Leser, weil sich 1. alle Partys dieser Art gleichen und weil ich 2. meine Ankündigung der Ü-31 Party im Nörgelbuff am 19. Januar sehr gelungen fand, bekommt ihr diese hier noch einmal kredenzt, eh voilà: So ganz habe ich ja den Sinn und den Konzept der Ü-30 oder Ü-31 oder Ü-wie-auch-immer Partys noch nicht verstanden. Wovon hängt es beispielsweise ab, ob die örtlichen Lokalitäten Ü-30 oder Ü-31 Partys anbieten? — Möglicherweise davon, ab welchem Alter man sich in dem betreffendem Ort alt fühlt oder fühlen muss, zu alt jedenfalls für gewöhnliche Tanzveranstaltungen. Was ich auch nicht verstehe: Sind solche Partys zum Zwecke der Distinktion der älteren von den jüngeren Menschen eingerichtet worden – oder bieten sie eher einen Fluchtpunkt, wohin man ab einem gewissen Alter vor der ach so jung-dynamischen Welt fliehen könnte, sollte, müsste oder möchte? Gerüchteweise soll es auch schon mal eine Ü-30 Party gegeben haben, die explizit damit warb, ihre Pforten auch schon für 29jährige zu öffnen. Da stellt sich doch sofort die Frage: Nur für 29jährige, die sich bereits wie 30 (oder womöglich noch älter) fühlen und deutliche Alters- und Abnutzungserscheinungen aufweisen können? Oder für 29jährige, dei sich auf die 30 schon
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