Archiv für September 2007

Fr. 28.09.: Bourbon Bluesrock Band im Nörgelbuff
23. September 2007

Der Schlagzeuger der Band ist Jahrgang 74! Danach geht es aufwärts in der Band, die man auf der Homepage im Look der deutlich jüngeren Rotznasen von Southpark bewundern kann, zumindest was das Alter angeht. Psychedelic-Rock, Southern-Rock heißt es da und natürlich Bluesrock. Mit Sicherheit aber auch reichlich Bourbon, der einen Tag später vielleicht wieder Blues produziert. Am Freitag, ab 21:30 Uhr im Nörgelbuff.


Fr. 28.09.: Archway und Rocking Horse Allstars im EinsB
23. September 2007

Endlich mal wieder ein Konzert im EinsB. Zwar häuft es sich langsam mit Konzerten in einer Stadt, die oft an Potenzial vermissen lässt. Meine allerbesten Wünsche an die Macher! Archway aus Braunschweig und Rocking Horse Allstars werden in den Keller des EinsB geschickt. Publikum muss da auch hin, erst danach darf man nach oben. Da ist dann Monster Mash Party. Aber erstmal Konzert. Archway bedienen sich in den bekannten Hardcore-Schubladen, bei denen ich mich wunder, dass überhaupt noch was zu holen ist. Es mosht, es metalt und es gibt reichlich Gelegenheit sich bei ausreichender Textkenntnis im Singalong zu profilieren. Normalerweise falle ich gähnend hinten über, dass machen heute viele. Die meisten machen es aber auch deutlich schlechter als Archway. Denn Archway schaffen es tatsächlich das Paket recht überzeugend rüber zu bringen. Testosteron-Hardcore ist meistens mit einer Unmenge Peinlichkeiten verbunden. Archway puzzlen die Teile aber gut zusammen, und so völlig ohne Anspruch scheint das alles nicht zu sein. In diesem schwierigen Genre eine eher erfreuliche Band, die sich vielleicht den ein oder anderen Metal-Ausflug klemmen könnte. Trotzdem, es macht durchaus Spaß sich die Songs auf Myspace anzuhören. Das ist mir bei Rocking Horse Allstars etwas schwerer gefallen. Das poltert erstmal los,
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Die neue Radikalität – Strike-Bikes aus Nordhausen
22. September 2007

Streiken ist in Deutschland momentan nicht gerade besonders „in“. Die Streikquote liegt weit unterhalb derer Spaniens, Italiens und Frankreichs. Von einer eigenständigen Streiktradition und kann ebensowenig gesprochen werden wie von einem politischen Bewusstsein dafür, das sowas schon eigentlich auch okay ist. Das liegt sicherlich, wenn auch nicht ausschließlich, mit dem zusammen, was für gewöhnlich als „Korporatismus“ bezeichnet wird: das Gewerkschaften nämlich stets bemüht (und dazu auch qua Verfassung verpflichtet) sind, das große Ganze im Blick zu behalten. Gestreikt wird eben nur, wenn es dem Standort Deutschland nicht schadet und zudem die Interesse des Betriebes ebenso gewahrt bleiben wie die der ArbeitnehmerInnen. Was eine einigermaßen blödsinnige Regelung ist für ein politisches Kampfinstrument, das doch gerade darauf zielt, dem Betrieb wehzutun.


Do. 27.09.: Purgen und Hausvabot im Juzi
22. September 2007

Purgen gibt es seit 1990. Eine scheppernde Punkband. Eine Punkband aus Russland! Punk sein heißt in Russland noch etwas deutlich anderes als hier. Besonders wenn man es nach außen trägt. Und auch die Bedingungen Musik zu machen sind kaum mit den Möglichkeiten hier zu vergleichen. Keine bequemen Proberäume, Jugendzentren – oder beheizte Vans mit Playstation. Hardcore und Punkbands haben es schwer, aber seit Jahren entwickelt sich eine aktive Szene. Das eine Band wie Purgen gute 17 Jahre exisitiert finde ich beachtlich! Musikalisch dengelt es an allen Ecken und Enden. Ein musikalischer Feingeist wird das keine 2 Sekunden aushalten. Das ist ein eindeutiger 77er, völlig authentisch. Und das macht es für mich interessant. Hausvabot kommen einem Klischee verdächtig nahe, dass hier unlängst in einer langen Diskussion präsentiert wurde (Purgen im übrigen auch – und auf dem Konzert wird es reichlich andere Klischeeträger zu bewundern geben). Auf der Homepage ruft die Band zu einem Sport auf, bei dem es vornehmlich ums Saufen geht. Die Band veranstaltet „Kastenrennen“, bei denen es darum geht als erster irgendwo anzukommen, Checkpoints zu passieren und am Ende mit leerem Kasten Bier dazustehen. Sprich, besoffen zu sein. Eine herrlich bekloppte Idee, die ich ehrlich gesagt etwas witzig finde.
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Knarf und der 10 Punkteplan
21. September 2007

„Und jetzt bitte das Mobiliar im Rhythmus zur Musik zertrümmern!“ Mit dieser Aufforderung von Knarf Rellöm an das Publikum beginnt der Abend mit Dota und Knarf im Literarischen Zentrum. Das Publikum dürfte etwas irritiert gewesen sein, auch als sich die Statements von Knarf gegen Deutschland häuften. Denn am Dienstagabend trafen sich zu einem großen Teil die „jungen Intellektuellen“ im Literarischen Zentrum. Oder zumindest die, die sich dafür halten. Gemeint sind Germanistik StudentInnen zwischen 25 und 30 Jahren, die sicher zu einem großen Teil noch immer ihre schwarz-rot-gelben Laola-Blümchenketten von der WM an der Wand hängen haben.


Ostpunk – Too much Future
20. September 2007

Zu meiner dunklen Vergangenheit gehört „leider“ auch, dass ich mich zwischen 14 und 18 als Punk verstand. Ich lief scheiße rum, sodass meine Mutter schon mal gefragt wurde ob es stimme, dass ich die Schule geschmissen hätte und nur noch vorm Theater rumhängen und Biertrinken würde. Dazu gehörte natürlich auch die Musik die sich heute nur noch selten in meine Ohren verirrt. Ohrenkrebserregender Punkrock mit deutschen Texten.


Di. 25.09.: Konzert mit Shane Alexander im Nörgelbuff
20. September 2007

Wiedermal ein Konzert im Nörgelbuff. Zu Gast diesmal Shane Alexander aus San Francisco, dieser Ethan Hawke des Singer/Songwriter-Genres, der gerade auf Deutschland-„Tournee“ ist und sich eigentlich auf dem Weg zur PopKomm befindet. Doch er findet Zeit für einen Abstecher nach Göttingen ins Nörgelbuff. 2006 war er im Vorprogramm für Lisa-Marie Presley, sowie alle US-Termine von Jewel zu sehen und soeben hat er 12 Konzerte für Seal eröffnet. Folgendes sollte man dabei haben: Taschentuch, Feuerzeug. Stofftiere sollte man zuhause lassen. Beginn: 21:30h Hier noch einer der besonders schönen und geschmackvollen Banner, die sich auf seiner Seite finden.


Di. 25.09.: ZeitStörungen. Zeit der Unterwerfung, Zeit der Revolte.
19. September 2007

7 Uhr Aufstehen, 8 Uhr Malochen, Abends noch ein Termin, Zeitdruck, Streß. Jeder kennt das, wenn einem die Zeit im Nacken sitzt, keiner hinterfragt es. Dabei ist die Einteilung des Geschehens in Zeit keineswegs natürlich. Die ZeitstörerInnen, die am Dienstag im Theaterkeller zu Gast sind, gehen sogar so weit zu behaupten, die Verwandlung der körpereigenen Uhr in eine Zeituhr sei ein Prozess der Disziplinierung und Unterwerfung des Menschen. „Zeit wird zu einer Ressource, die Planung notwendig macht und aus Zeitdruck und Zeitnot entsteht ein Zwang zur Koordination und die Beschleunigung des Lebens. Die Zeit verwandelt sich in ein mächtiges und unhinterfragbares Herrschaftsinstrument über die Menschen“ behaupten sie in der Veranstaltungsankündigung. Was zu tun ist, um uns von diesem Herrschaftsinstrument zu befreien, wissen sie auch: „Die Zerstörung der linearen Zeit der Disziplin, der Ausbeutung und der Unterwerfung ist die Rückeroberung der Lebenszeit, des Lebens, und seit jeher ein mächtiges Motiv sozialer Emanzipationsbewegungen.“ Die Veranstaltung „ZeitStörungen. Zeit der Unterwerfung, Zeit der Revolte.“ findet im Rahmen des 35. Geburtstages des Roten Buchladens statt. Beginn ist um 20 Uhr im Theaterkeller.


Mo. 24.09.: Dollar Lounge im Sechsmillionendollarclub
19. September 2007

In dem Laden scheint mal Geld zu haben. Wenn man mir von den sechs Millionen einen winzigen kleinen Teil abgeben würde, dann würde diese Diskussion hier unter einem anderen Stern stehen. Ansonsten kenne ich die Lounge nur vom Flughafen, wo ich allerdings meist nie reinkomme, denn über Holzklasse komm nie hinaus. Ab 22 Uhr im Sechsmillionendollarclub.



18. September 2007

Die Stadt füllt sich und schon muss man wieder in der Mensa anstehen. Hinter uns haben wir den Grünen-Parteitag, den uns Jürgen Trittin nach Göttingen brachte. Blos gut, dass das nicht alles gewesen ist. Aber kommen wir zur Woche. Am Dienstag Abend sind Knarf Rellöm und Dota die Kleingeldprinzessin im Literarischen Zentrum. Auch dort ist die Sommerpause vorbei, schon am Donnerstag ist dort der Schriftsteller Martin Mosebach zu Gast. Ebenfalls am Dienstag eine Veranstaltung zum Abschiebeknast in Bühren, der sich selber wie ein Hotel präsentiert. Auch Konzerte und Partys gibt es reichlich, am Mittwoch spielen z.B. die Bastard Sons of Johnny Cash in der Musa und wer sich was traut, der geht zur Gong-Show am Samstag. Darüber hinaus gibt es einiges anderes zu lesen. Wir haben uns mit dem Grünen-Parteitag auseinandergesetzt, eine neue The Now-Denial Platte dürfen wir uns ins Regal stellen – ebenso wie eine von Justice. Noch bis zum 18.9. kann man sich „Buongiorno, notte“ im Lumiere ansehen, auch dazu haben wir einen kleinen Text.