Sa. 24.03.: Funny van Dannen liest im ZHG
von am 19. März 2007 veröffentlicht in Lesung, Universität

„Manche sagen fragen wäre besser als antworten, aber fragen ist auch einfacher, oder glauben sie das jemand wie Günther Jauch mit antworten so populär geworden wäre?“ Diese kluge Satz stammt von keinem anderen als Funny van Dannen, der kurz danach alle Welt dazu auffordert, „kleine geile Firmen“ aufzubauen. Der Zusammenhang? Gibt’s nicht. Lustig finden es viele trotzdem.

Wer derart mies dichtet, dazu derartig mies Gitarre spielt und derartig schlecht singt wie Funny van Dannen das macht, der wird dadurch schon wieder brilliant. Von „vertonten Alltagsgeschichten“ spricht der Diggla und beschreibt damit vermutlich das, was viele beim Hören finden: irgendwie schräg, aber gerade dadurch eine adäquate Beschreibung der Realität.

Wieder andere halten van Dannen für einen bewusst linken Agitator: Zeilen wie „Das soziale Klima war immer schon viel zu kühl/also ich hatte schon vor dem 11. September oft ein Scheiß Gefühl“, „Ich wär hier so gerne zu Hause/denn die Erde ist mein Lieblingsplanet/aber ich werde hier nie so zu Hause sein/wie die Freunde der Realität“ oder „Ich will den Kapitalismus lieben/weil so viel für ihn spricht/aber ich schaffe es einfach nicht“ gelten hier als Beleg. Vermutlich ist das übertrieben. Aber glücklicherweise muss ja beim Empfänger nicht ankommen was vom Absender intendiert war. Insbesondere wenn nicht mal klar ist, ob da überhaupt was intendiert war.

Wie auch immer: neben den sieben CDs mit viel Liedermacherei gibt es mittlerweile auch sieben Bücher. Das neueste davon heißt „Zurück im Paradies“, ist brandneu und soll auf einer Lesereise beworben werden. Weshalb Funny van Dannen am Samstag ab 20 Uhr im ZHG daraus vorliest. An der Abendkasse kostet der Spaß allerdings satte 13 Euro 50, im Vorverkauf einen Euro weniger. Mal sehen, wie vielen es das wert ist.

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