Konzert

Sa. 20.10.: Dorrn im Café Kreuzberg
15. Oktober 2007

Dorrn! Lassen wir ein „r“ Weg, dann haben wir Dorn. Die kleinen fiesen Haken, mit der manche Pflanze ausgestattet ist, zur Abwehr mancher Romantiker, die im sexuell-affektiven Wahn sich der Pflanze bemächtigen wollen, zwecks bezirzen des ein oder anderen (hoffentlich) menschlichen Wesens. Und ungefähr wie ein solcher Dorn sind Dorrn. Man stelle sich einen Dorn vor, der in der Kniekehle sitzt. Ein einfach hochgradig unschönes Erlebnis. Etwas auf das man getrost verzichten kann und möchte. In der Entwicklung von Rockmusik gab es immer wieder Momente, in denen das Gehör und gleichzeitig auch der Mut merkwürdige Wandlungen annahmen. So entstand beispielsweise Crossover. Ein Schandfleck, fasst so groß wie „Nu-Metal“ und genauso penetrant und nervend. Jedoch genug die sich fanden, sich mit Mut dem Genre zu widmen. Auch heute noch – erschreckender Weise. Die Zutaten zu dieser grausigen Mischung werden von Dorrn in prototypischer Weise vorexerziert, so dass es einem kalt den Rücken herunterläuft. Eine Anreihung der traurigsten Momente, die ich in den letzten Jahren in musikalischer Hinsicht so erleben durfte. Widmen wir uns etwas mehr dem Gegenstand. Unser lustig düsteres Quartett hat soeben eine neue Platte veröffentlicht. Sie trägt den geistreichen Titel „Oversexed and Underfucked“, erschienen auf STF-Records. Fraglich ist, ob
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Fr. 19.10.: Konzert mit dem Liedermacher Fred Timm, Spieltrieb und Totte im Café Kreuzberg
14. Oktober 2007

Diese „Liedermaching“-Bewegung ist etwas, wofür ich kein Verständnis habe. Fred Timm ist Anhänger dieses Genres. Seinen musikalischen Werdegang kann man en detail auf seiner Homepage nachlesen. Dazu spielt das Duo Spieltrieb, dass sich ebenfalls dem Liedermaching verschrieben hat. Auf deren Seite erfährt man folgende spannende Details: Ihre Hobbys: Bahnfahren, Feiern und Auftreten. Na, dann haben sie wenigstens Spaß dran. Ihr Lebensmotto: Wir lösen uns nie auf! Das klingt wie eine Drohung. Als wenn zwei noch nicht genug wären, spielt noch ein dritter Liedermaching-„Act“ dazu: Totte. Sieht man sich die Internetpräsenz an, so kommt er doch recht…sagen wir mal trendy rüber. Seine neueste Veröffentlichung: Kampfanfrage, ist in Personalunion mit Null Bock unter dem Namen Muschikoffer herausgekommen. Café Kreuzberg: 20 h


Mi. 17.10.: Früchte des Zorns im Kabale!
13. Oktober 2007

„Musik voller Sehnsucht nach einem besseren Leben“, so umschreiben die VeranstalterInnen auf ihrer Homepage die Musik von Früchte des Zorns. Und tatsächlich: was für viele wie eine spärlich instrumentalisierte Version von Element Of Crime daherkommt, hat es in vielerlei Hinsicht wahrlich in sich. Vom akustischen Queer-Song („Mein schönstes Kleid“) über ds Prinzip Hoffnung („Das macht ihr nicht kaputt“) bis hin zu der stetigen Anklage, das es so doch nun tatsächlich nicht weitergehen könne (Rest der Lieder) findet sich alles, was das bedrückte, linke Herz erfüllt. Dabei stehen Früchte des Zorns nie in der Gefahr, depressiv zu werden. Melancholie heißt der Unterschied ums Ganze, der am Mittwoch ab halb Neun im Cafe Kabale zelebriert wird. Ein Muss! Wer’s nicht glaubt, kann sich gerne hier überzeugen.


Sa. 13.10.: Babylon Underground im Café Kreuzberg
8. Oktober 2007

Babylon Undergound machen mich unentschlossen. Das Ganze wirkt nicht unsympathisch. Das schlimme ist, ich kann mich nicht entscheiden ob ich es gut oder beschissen finde. Manchmal ist es mir zu fettig und funky – und im nächsten Moment bekommt es dann doch Leichtigkeit. Babylon Underground machen eine nicht uninteressante Mischung. Eben funky, mal melodisch und alles hat einen ganz ganz leichten noisigen Hang. Trotzdem ein Hang zum Kitsch dabei, genau das macht mich so unentschlossen. Vielleicht liegt es an der poppigen Produktion mit nervig lautem Gesang – zumindest was die Myspace -Songs angeht. Sicherlich ein interessantes Konzert, welches das Kreuzberg da auf dem Plan hat! Am Samstag im Café Kreuzberg.


Sa. 13.10.: Stark im Café Schröder
8. Oktober 2007

Stark kommen aus München und sind eigentlich so eine typischen Nörgelbuff-Band. Denn genau dort haben sie schon den einen oder anderen Abend verbracht. Jetzt ist die Kapelle im Schröder zu Gast. Eines der besseren Cafés der Stadt, wo man im Sommer draußen sitzen kann, um bei Kaffee und Cola sich großkotzig über Passanten zu amüsieren. Da fragt man sich doch angesichts des Platzes im Schröder, wie das Konzert wohl funktionieren mag? Soviel ist klar, gemütlich wird es auf alle Fälle! Achja, Stark spielen so plätschernden Gitarrenflocken. Deutsche Texte…mir ist das alles zu lahm. Der Ganze Rahmen verspricht jedoch Unterhaltung! Am Samstag im Cafè Schröder.


Sa. 13.10.: The Audience im T-Keller
8. Oktober 2007

The Audience aus Hersbruck bei Nürnberg machen so ziemlich alles richtig, wenn man sich das alles auf der Bühne vorstellt. Sie zucken da mit reichlich Orgel und Melodie und mit guten Ideen umher. Alles gut zusammengeklaut. So stelle ich mir das zumindest vor. Nur ist das Dreieck zwischen Bands wie Robocop Kraus, A.M. Thawn und Delta72 auch ein Bermuda-Dreieck. Es gibt viele Bands, die versuchen das zu vermengen und viele scheitern an der Aufgabe, denn kaum noch etwas scheint hier originell zu sein. The Audience scheinen eine der besseren Bands zu sein, die Punk, Garage und Orgel paaren. Der verzogene Bengel, der da rauskommt, ist am Samstag im T-Keller zu Gast. Damit es nicht bei einem Sproß musikalischer Zitate bleibt, dürfen auch Die Charts ran. Die kommen aus Hamburg und hier hören meine Informationen auch schon auf. Nichts mit Zitaten. Außer vielleicht, dass es die eine oder andere Personalunion mit anderen Hamburger Bands gibt – Amtrak und Schneller Autos Organisation. Beides nicht mein Ding, aber ich stelle da mal wieder eine Ausnahme dar. Nur die Personalunion verrät auch nicht mehr als, äh – als die Personalunion selbst. Lassen wir es. Lass dich überraschen. Am Samstag im T-Keller.


Do. 11.10.: Die Mimmis & Schmutzige Taten im Exil
6. Oktober 2007

Fabsi, Nici, Andi und Elf aus Bremen, das sind die Mimis. Die vier machen schon so lange Musik, dass Sie das früher sogar schonmal mit Campino von den Toten Hosen gemacht haben. Entsprechend gibt’s musikalisch auch Punkrock mit deutschen Texten, ziemlich nah dran an der „Deutschpunk“ Schublade, allerdings ist das Ganze wenigstens noch gut produziert und könnte so manchem sogar Spaß machen. Wie auch die Schmutzigen Taten versuchen sie sich in ihren Texten an der Kritik an herrschenden Verhältnissen. Schmutzige Taten geistern seit vielen Jahren durch die Peripherie Göttingens und waren auch schon in der alten Outpost des Öfteren zu Gast. Die Band macht das, was man früher Melodic- und Funpunk genannt hätte. Die Presseinfo der Band verpspricht, die Auftritte der Band seien „hart, schnell, schamlos und absolut pogotauglich“. Dieser Text weiss weiterhin über die Band: „In ihrem bis zu zwei Stunden langen Programm wechseln sich Gute-Laune-Ska-Punk-Songs zum Abtanzen mit traurigen oder knüppelharten Stücken voller Wut über die Machtlosigkleit gegenüber dem Staat ab.“ Das klingt alles ziemlich Old-School, war aber trotzdem, seien wir ehrlich, niemals wirklich gut. Wem’s gefällt darf an diesem Donnerstag ab 20 Uhr ins Exil gehen, zu viel musikalischen Anspruch sollte man an das Konzert wohl nicht
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Di. 09.10.: Men Among Animals im Nörgelbuff
4. Oktober 2007

Lange Zeit war Dänemark eine Art schwarzer Fleck was Musik anging. Halb Insel, halb Festland – in Richtung Musik traute man den Dänen wenig zu. Gut, da war King Diamond und natürlich Lars Ulrich. Und dann? Ein paar miese Dance-Acts. Damit wäre die Oberfläche abgearbeitet und das Thema Dänemark hätte sich erldigt bis zum nächsten Campingausflug mit Pølser und Soft-Eis. Gut das man an Oberflächen kratzen kann. Seit Jahren gibt es in Dänemark eine vitale Indie-Szene mit einzigartigen Bands wie Mew, The Fashion, Junior Senior oder Magtens Korridorer. Stilistisch geht es in alle Richtungen, mal mehr und mal weniger innovativ. Men Among Animals kommen nicht mal aus der Metropole Kopenhagen. Sie kommen aus Århus. Das ist Jütland. Für den Kopenhagener ist das plattes Land mit einem lustigen Dialekt. Das Quartett fuselt in eben jenem Indiegewerbe, nicht weit entfernt von Größen wie den Flaming Lips. Die aktuelle Platte „Bad Times, All Gone“ verrät jedenfalls reichlich in diese Richtung. Das plätschert fröhlich daher ist gut arrangiert, dass hat man allerdings auch schon frischer erlebt. Gefallen tut es trotzdem! Am Dienstag sind Men Among Animals im Nörgelbuff.


Fr. 05.10.: Konzert mit escapehawaii und anschließend electrodisco
30. September 2007

I love my Gameboy! Wenn ich so unterwegs bin, habe ich auch oft meinen Gameboy dabei, doch ich kann damit nicht so tolle Sachen machen wie escapehawaii. Wenn der nämlich unterwegs ist und seinen Gameboy dabei hat, dann bedeutet das einen Riesenspaß und keiner kann mehr stillstehen. Neben dem Gameboy bringt er auch andere Klangerzeuger elektronischer Konvenienz mit und damit wird er das Kreuzberg an diesem abend in Schutt und Asche legen. Und was dann noch heile ist, zerrocken dann die Djs im Anschluß. Es wird von chiptune, bitpop, über elektrohouse und indie alles zu hören sein, was bewegt. A punkotronic bitpop dance explosion! Kreuzberg, 21h


Fr. 05.10.: Petrol On Mars und This Past September im Nörgelbuff
30. September 2007

„Musikalisch ist klar der Hang zum Rock zu erkennen“ erfahren über einer der neuen Göttinger Rockhoffungen: Petrol On Mars. Das stimmt. Die vier Lieder der Homepage habe ich bereits vergessen. This Past September haben eine Homepage die sich sehen lassen kann. Schick, sehr schick. Die Band kommt im wesentlichen aus Bad Hersfeld und Göttingen. Und in diesen Städten (zur Orientierung, Bad Hersfeld…Autobahnkreuz!) haben sie im wesentlichen auch gespielt. Und bei solch überschaubaren Konzerten kann man der Band noch zum Namenswechsel raten. Monatsnamen, Jahreszeiten, Wochentage – all das hat in Bandnamen nichts mehr zu suchen. Das weiß man doch. Hatte ich erwähnt das die Band ein tolle, schicke Homepage hat? Man kann geschätze 87 T-Shirts kaufen – aber keine Platte, in einem eigenen tollen Shop, man kann sich geschätzte 348 Banner runterladen, man kann sich ein tolles Presskit runterladen, man kann sich Wallpapers herunterladen, man kann sich „buddy-icons“ herunterladen (Was ist denn das jetzt wieder für ein Mist?!) vor allem aber kann man sich nirgends auch nur einen verdammten Song der Band anhören… Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung. Ich fasse zusammen: eine Band die sich in der Umgebung von Göttingen und Bad Hersfeld verdient gemacht hat, die eine tolle Homepage hat
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