Proben in den Kellerräumen des Juzi eigentlich überhauptnoch Bands?! Wie auch immer, am Donnerstag wieder eine Band die genau dort unten spielen will. Die Landmines aus Richmond/Virginia werden hoffentlich mehr als eine wackelige Probe hinlegen. Auf dem treffsicheren Tourplakat werden die Köpfe der Musiker auf einem Spieß sauber und ordentlich aufgereit. Der blutige, gewaltige Auftritt wird musikalisch nicht weiter umgesetzt. Da gibt es eher Ami-Punkrock Hausmannskost ohne jede Überraschungen. Allerdings gespielt im gleichen Geiste von Göttinger Konsens-Bands á la Strike Anywhere und funkenweise Hot Water Music (eine hoffnungslos überbewertete Band – und ja, auch den Singer-Songwriter Nachklatsch brauch auch keine Sau). Also Melodien die keinem Weh tun und besonders autofahrtauglich sind. Eine Rechung die hier problemlos aufgehen sollte, wenn sich genug am Donnerstag Abend aufraffen. Lohnt sich bestimmt.

Heute ganz kurzfristig Punkkonzert mit den in Teilen der Redaktion hochbeliebten Captain Planet! Deutscher Punkrock wie ihn tausende Bands ähnlich produzieren. Hier also ein durchaus tauglicher Vertreter. Heute Abend im Juzi-Proberaum.

Nein, diesmal stehen nicht wie so oft nur Typen auf der Bühne! slux aus göttingen nennen ihren musicstyle selber femocore. 2 bässe, gitarre, drums und 4 gesänge sorgen für nen krachigen rhythmuslastigen “rock ya ass off-punkrock”. seit 6 jahren zusammen und nicht per zufall eine frauen-trans-band, organisieren sie ihre konzerte und ihre cd (2004 und 2008) komplett d.i.y. Punkrock is not for sale! sleazy inc. Operated … no girly, no bitchy and no motherfucking hot pussy pink! mit unbändiger wucht und erbarmungsloser hingabe verdreschen die drei jungen damen von sleazy, inc. operated nun schon seit 2003 ihre instrumente. ein aufrichtig poser-attitüde-freier, vorwärts drückender mix aus mitreißend melodiöser instrumentierung mit überraschend gebrochenen drumparts und einer leidenschaftlich starken stimme. postrock, melodic trash und grunge – ungekünstelt und aus ganzem herzen prügeln sie queer durch das ganze land und über die grenzen hinweg. Stay RIOT or begin! Die Sleazys haben vor einigen Monaten übrigens bereits hier gerockt. Im Anschluss folgt eine fette Abschluss-Sause des queerfeministischen San Francis-Festivals Beginn ist um 21h. Hingehen!

Vor knapp einem Jahr waren sie schon mal da, diesen Herbst kommen sie noch mal vorbei: Die Band Ginger spielt wieder einmal im Nörgelbuff auf. Sie spielt Psychedelic Bluesrock – irgendwo in die Richtung Jimi Hendrix, Cream und Grateful Dead. Die Musiker_innen beherrschen ihr Handwerk souverän und setzen voll auf gelungene Improvisationen, die die Grenzen der Stücke verschwimmen lassen und selbst denen, die ihre Musik schon kennen, immer neue Entdeckungen erlauben. Das Konzert beginnt am Dienstag, den 13. Oktober 2008, um 21:30 Uhr im Nörgelbuff.

Die Räumlichkeiten des ehemaligen Café Kreuzberg (Webseite mit Hintergründen und Hintergründigem, auch in den Kommentaren dort) haben als „Musikbar Kreuzberg“ neu aufgemacht: So langsam kommt auch musikalisches Programm dazu. Am Samstag sind „Automat“ mit der Stilrichtung „Elektro-Rock“ (wenn andere Magazine recht haben, handelt es sich dabei um diese Truppe mit fantasievoller Bio, die trotz gegenteiliger Angaben ihre Wurzeln wohl doch eher in Göttingen hat) und Solo-Rot aus Heiligenstadt mit „Deutschrock“ auf der Bühne. Los geht’s Samstag, den 10. Oktober 2009, ab 20 Uhr in der Musikbar Kreuzberg.

Am Freitag spielen wieder zwei Bands im Nörgelbuff auf und wieder wird es rockiger, es gibt recht straighten und doch auch verspielten Gitarren-Rock:

Die Göttinger Indierockband Midas Inc. hat vor nicht allzulanger Zeit den regionalen Entscheid im „Local Heroes“-Wettbewerb gewonnen und hat auf niedersachsenweit den zweiten Platz erreicht. Auch den Göttinger Wettbewerb „Rock am Kaufpark“ konnte die Band für sich entscheiden. Die Band selbst möchte Indierock- und Mainstream-Fans erreichen. Etwas Sentimentalität ist bei diesem Auftritt sicher dabei

Dominic beehren zum zweiten Mal das Juzi, im Gepäck die neue Platte „Nord“. Mein persönlicher Hit ist End of Man, mit ihrem Ebullition-Style (Post-)Hardcore werden die Norweger auch dieses Mal überzeugen. Wer JR Ewing oder Kaospilot mag, wird Dominic ebenso schätzen. Coming up for Air machen in Screamo, sie zählen jedoch nicht zu den lamen Leinenbeutel-Screamo-Bands, sondern schaffen es mehr zu sein. Sie haben gute Ideen, jazzige Gitarren, schleppende Melodien. Ich bin gespannt.

Die Living Room Society, einst zuständig für die tollen Wohnzimmerkonzerte in der Friedrichsstraße, kann’s nicht lassen. Erst letzte Woche sorgte sie für einen beeindruckenden Auftritt von Björn Kleinhenz im Innehof des pools und nun, keine sieben Tage später, lädt sie zum nächsten Konzert. Cody (Dänemark ) und Tim Knillmann (Berlin) im Café Kabale. Los gehts um 20 Uhr. Ob der Eintritt wie bei der society üblich kostenlos und das Konzert über Spenden finanziert wird, wissen wir leider nicht. Wohl aber, dass hier stehts gute Musik geboten wird, jawohl!

Am Dienstag lädt die Living Room Society endlich einmal wieder zu einem Wohnzimmerkonzert. Wobei das Wohnzimmer in diesem Fall der Keller des pools im Börnerviertel ist. Es treten auf: Black as Chalk (Gö) und Björn Kleinhenz (Swe). Mehr zu Björn Kleinhenz hier, zu Black as Chalk hier. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.