Lokalpolitik
Zum Patriarchat 2007: Feminismus auffrischen!
4. März 2007
Wenn wir Eva Herman und Bischof Mixa glauben wollen, dann ist mit der Gleichstellung von Mann und Frau alles in Butter, solange sie nur hinter dem Herd und er an der Schweißmaschine steht. Und auch in Kreisen, denen derartige Vorstellungen von geschlichtsspezifischer Arbeitsteilung abgehen gibt es ziemlich klare Vorstellungen: Frauen und Männer sind gleichberechtigt, wer das Gegenteil behauptet ist Sexist. Von Patriarchat kann keine Rede mehr sein und Frauen können ohnehin alles das machen, worauf sie Lust haben. Eine besonders lustige Abwandlung neigt gar zur Behauptung, Männer seien mittlerweile die eigentlich Benachteiligten in dieser Gesellschaft. Schließlich seien die es, die zum staatlichen Zwangsdienst beim Militär eingezogen würden…
Warum Andreas Döring als Intendant des JT zurücktreten sollte
21. Februar 2007
Der Intendant des Jungen Theaters, Andreas Döring, war im vergangenen Herbst mit dem Vorwort zum aktuellen Programm in die Kritik geraten. In seinem Text propagiert dieser „einen Schulterschluss der Gesellschaft“ gegen einen „propagandistisch geführten Feldzug namens Globalisierung“. Die Göttinger Polit-Gruppe [a:ka] veröffentlichte daraufhin ein Flugblatt, in dem sie argumentierte, warum die Inhalte die hier vertreten werden, anschlussfähig für rechtsextreme Positionen sind.
Göttinger Stadtrat für die Abschaffung des Gutscheinsystems für Flüchtlinge
12. Februar 2007
Seit 1997 sind durch einen Erlass des niedersächsischen Innenministeriums hier lebende Flüchtlinge dazu gezwungen, mit zweckgebundenen Gutscheinen einzukaufen. Bargeld bekommen sie nur noch sehr wenig. Erst im Dezember kam es in Göttingen zu Auseinandersetzungen in einem Supermarkt, als Gutscheingegner darauf aufmerksam machten, dass in diesem keine getauschten Gutscheine von Nicht-Flüchtlingen akzeptiert wurden. Nun hat sich sogar der Rat der Stadt Göttingen für die Abschaffung des Gutscheinsystems ausgesprochen.
Deutschland, ein Wintermärchen. Der Abschiebeweltmeister räumt das Feld von hinten auf.
13. Dezember 2006
Das Leben von Flüchtlingen in Deutschland an sich ist schon schwierig genug. Auf der Flucht vor Armut, Krieg oder Verfolgung in unser schönes Land gekommen, müssen viele mit alltäglichen Diskriminierungen und der permanenten Angst vor Abschiebungen leben. Rund 200.000 von ihnen derzeit mit dem Unstatus „Geduldeter“. Ihnen wurde der Asylstatus aberkannt, sie dürfen weder arbeiten noch studieren und die Residenzpflicht verbietet es ihnen, den Landkreis zu verlassen. Eine Innenministerkonferenz wollte im November eine Bleiberechtsregelung schaffen, welche solchen Menschen Sicherheit verschaffen könnte – allerdings mit dem erklärten Ziel, „Zuwanderung in die Sozialsysteme“ zu verhindern, also endlich feststellen zu können, wen man abschieben darf und wen nicht. Aktuelle Brisanz hat auch der dramatische Fall von Gazale Salames Abschiebung, an welcher das niedersächsische Innenministerium scheinbar auf Teufel komm raus ein Exempel statuieren will.