Kultur
Björn Kleinhenz – B.U.R.M.A.
25. September 2009
Be undressed and ready my angel. Eine sehr amerikanische Art, romantisch zu sein. Björn Kleinhenz betitelt sein neues Album nach einer Akürzung, die amerikanische Soldaten im 2. Weltkrieg in Briefen an ihre Liebsten verwendeten. In einem Interview sagt er dazu, er wollte diese Floskel (oder die Abkürzung) schon immer mal verwenden. Verstehen muss man das wahrscheinlich nicht.
Empire St. Pauli: „Leute raus – Mieten hoch – Bumm – ganz normal Kapitalismus“
16. September 2009
Mieten steigen rasant, öffentliche Plätze werden privatisiert, das Bild eines Stadtteils ändert sich. Luxusbauten entstehen, in denen sich die ursprünglichen ViertelbewohnerInnen keine Wohnung oder in den dortigen Restaurants kein Essen mehr leisten können. Aus einem armen Bezirk wird ein reicher, nur werden dabei die BewohnerInnen ausgewechselt. Die Armen gehen, die Reichen kommen. Das alles passiert in Hamburg St. Pauli seit vielen Jahren und firmiert gemeinhin unter dem stadtsoziologischen Begriff der Gentrification.
Happy Birthday Zann. 10 Jahre? Da darf man mal nachfragen.
7. September 2009
Nenn mir eine Band, die was Hardcore in Deutschland angeht so ziemlich alles erreicht hat, was es zu erreichen gibt? Die an jedem verfluchten Fleck der Hardcorelandkarte Spuren hinterlassen hat? Nun, zumindest mir würden auf jeden Fall Zann einfallen. Als ich die Band vor etwa 10 Jahren zum ersten Mal sah, hätte ich Leben nicht gedacht, dass ich genau diese 10 Jahre später obigen Satz verfassen würde. Damals bot sich mir eine rumpelige Show, der ich kaum etwas entnehmen konnte. Nehmt es mir nicht übel, dass war echt beschissen. Irgendwas muss dann passiert sein.
Virtuelle Ausstellung: Die Kunst geht weiter!
3. September 2009
Kunst aus der Bewegung für die Bewegung, das ist der Anspruch von Bernd Langer und Kunst und Kampf. Vor über 25 Jahren in Göttingen ins Leben gerufen und mit der autonomen Antifa eng verbunden, nahm KuK in den 1990ern eine Vorreiterrolle in der linken Plakatkunst ein und machte durch Agitprop-Aktionen auf sich aufmerksam. Außerdem entstanden seither zahlreiche Zeichnungen, Collagen, Gemälde und Objekte, die ab dem 5. September in Langers bislang größten Werkschau im Berliner Kunsthaus Tacheles gezeigt werden. Bei Monsters of Göttingen präsentieren wir aus diesem Anlass einige Werke in einer virtuellen Ausstellung.
Gelesen: „Rote Straße“ von Wolf S. Dietrich
28. August 2009
Göttingen 1968. Die Universitätsstadt ist geprägt von der Studentenbewegung und ihren Aktionen. In dieser Zeit spielt die Hälfte des Krimis „Rote Straße“ von Wolf S. Dietrich, die zentralen Figuren der Geschichte wohnen allesamt in der WG „Rote Grütze“ in einem der selbstverwalteten Studentenwohnheime in der Roten Straße. „Die Rote Straße war ’68 Sitz der studentischen Linken, da war ihre Keimzelle“ erzählt der Autor im Gespräch. „Die haben dort ihre Ideen ausgebrütet.“ Rainer, einer der Protagonisten des Romans lebt in dieser Zeit dort – und taucht in der Gegenwart wieder auf.
Zurück! Und was jetzt? Fragen an: Antitainment.
25. August 2009
Antitainment! Die Band ist für mich ein langes Thema. Diese ganze halbgare Punkrotze mit deutschen Texten geht mir vor allem mal kräftig auf den Geist. Diese tausend ewig gleichen Bands, mit immer denselben langweiligen Texten. Deutschland Scheiße – ja, schön und gut, aber das kann man doch auch mal anders verpacken und sagen. Oder vielleicht doch mal ein ganz anderes Thema, denn das eben genannte habe selbst ich unbrechbarer Patriot begriffen. Außerdem: Die thematisch ablösenden Elektrobands haben sich längst in dieselbe langweilige Falle begeben. Als mir Antitainment das erste Mal begegneten, wurde ähnliches an mein Ohr getragen.
Inglourious Basterds: Killing Nazis
25. August 2009
In deutschen Kinos ist gerade starker Ansturm. Die Antifa macht sich zu einem cineastischen Vergnügen auf. Quentin Tarantinos Nazi-Killer-Movie „Inglourious Bastards“ macht nicht nur Nazis wütend sondern auch Antifas glücklich. Eine Gruppe kampferprobter jüdischer Amerikaner wird hinter die Kampflinien in das von deutschen besetzte Frankreich geschickt, um unter dem gemeinen Nazi Furcht und Schrecken zu verbreiten.
Zwei Wochen Proberaum – und dann? Ein Interview mit Celan.
23. August 2009
Was passiert wenn Ari Benjamin Meyer (Einstürzenden Neubauten, Redux Orchestra), Unsane-Sänger Chris Spencer in einer Bar trifft? Klar, es wird das eine oder andere getrunken und sogleich mit Personalien von so unbedeutenden anderen Bands wie flu.ID (Phillip Röder, Franz Xaver) und Oxbow (Niko Werner) eine Band gegründet. Logisch! Bands wie Celan haben aber auch immer ein Problem. Große Namen schön und gut, blöderweise muss man sich an genau diesen messen lassen. Sowas kann mitunter nerven. Das markante Aufkommen eben solcher Namen unter der neuen Marke Celan ist von besonderem Kaliber.
Indie ganz nah – das Fest van Cleef in Northeim
9. Juli 2009
An diesem Freitag steigt in Northeim das Fest van Cleef, quasi der Familienausflug des Plattenlabels Grand Hotel van Cleef, das Indieherzen höher schlagen lässt, haben sie doch Bands wie Tomte, Kettcar, Olli Schulz und der Hund Marie, Death Cab for Cutie oder Maritime unter Vertrag. Beim alljährlichen Fest van Cleef, das zum ersten Mal in die Nähe von Göttingen kommt, sind in diesem Jahr Gisbert zu Knyphausen, Muff Potter, The Kilians, Why?, Tomte und Element of Crime mit dabei. Ort dieses kleinen, aber feinen Festivals ist die Waldbühne in Northeim, die man bisher vor allem mit alternden Rockern und Volksmusik in Verbindung brachte, also nicht weiter auf dem Schirm hatte. Doch nun: Das Fest van Cleef.
Antifee Festival 2009
1. Juni 2009
Das Antifee Festival auf dem Göttinger Unicampus wird langsam aber sicher zu einer Institution in Göttingens Kultur- und Politiklandschaft. Dabei verbindet es eben genau diese Elemente des alltäglichen: Kultur und Politik. Das ist aus verschiedenen Gründen begrüßenswert, zum Beispiel weil hier die Konsequenzen aus den politischen Analysen in die Praxis umgesetzt werden. Oder auch einfach, weil wichtigen Themen hier ein großes Forum gegeben wird, welches auch von Menschen jenseits üblicher Lesekreiszirkel wahrgenommen wird. Dieses Jahr wird wieder an zwei Tagen gegen Sexismus und Nationalismus und für ein selbstbestimmtes Leben gefeiert – mit einem Rahmenprogramm, was sich sehen lassen kann: