Kultur

Beatsteaks – besser so als so.
11. Mai 2007

Wer sich Beatsteaks nennt, der muss sich nicht wundern, wenn irgendwelche Idioten (Fans oder schlimmer, Freunde) sich Kosenamen a la „die Beat-Buletten“ einfallen lassen. Dieser Tage muss man sich genau diesen Terminus von zahlreichen Rezensenten gefallen lassen. Für mich waren die Beatsteaks immer eine komische Band, zu der ich ein ambivalentes Verhältnis pflegte. Irgendwann liefen sie plötzlich auf MTV, ohne das es darum ein größeres Aufheben gab. Sie waren einfach plötzlich da (ihre Vorgeschichte ging an mir vorrüber), und irgendwie passte es gut. Eine Band die dort nie nervte, viel eher mal doch hinhören ließ. Sonst sah man den Namen der Band oft mit Edding auf BW-Rucksäcke gekritzelt (daneben „Fuck Nazis“ oder „Fuck the System“), getragen von geschmacklos gekleideten 16-jährigen Abiturpunks mit Hanfblatt T-Shirt oder Rot karierten Röckchen.


Unterbewertet oder vergessen – Aus John K.’s Plattenkiste. Teil 2: Abhinanda.
20. April 2007

Heute: Abhinanda „Rumble“ Die meisten Leute die ich kenne, die mit einer umfangreicheren Plattensammlung gesegnet sind, die stellen meistens einen Teil ihrer Platten gesondert ab. Das was mehr als zweimal im Jahr die kosmische Ehre erhält, auf den Plattenteller zu gelangen, wird einer besonderen Kaste zugeordnet. Hier muss man sich nicht die Hände waschen, aber doch die Platte mal abwischen vorm abspielen. Bei mir befindet sich diese besondere Plattenkaste lehnend an meinem Regal. Es sind die besseren Platten. Die besseren Platten des letzten Vierteljahres. Momentan steht ganz vorne die LP „Enter“ der Band „Russian Circles“. Dazu jedoch irgendwann anders mehr. 1998 stand bei den allermeisten Leuten eine Platte ganz weit vorne. Die Platte hieß „The Shape of Punk to Come“, die Band hieß Refused, sie kam aus einer Stadt im Norden Schwedens, die den wenig klangvollen Namen Umeå trägt. Umeå ist wirklich ein Scheißkaff!


Vom 20. bis 25.April: American Hardcore im Lumiere
16. April 2007

Aufgrund der überraschend hohen Besucherzahlen zeigt das Lumiere American Harcdore nochmal, und zwar am Freitag den 20., und Montag 23. bis Mittwoch 25.4. jeweils um 22.00 Uhr ! Mit diesem Film versucht Regisseur Paul Rachmann die frühe amerikanische Hardcore-Szene der 80er Jahre bis 1986 darzustellen, als es noch um viel mehr ging als nur Musik. Hardcore war damals eine gesellschaftliche Bewegung, die sich radikal gegen den damaligen Präsidenten Ronald Reagan, die spiessige Geselschaft mit ihrer HippieMusik und jegliche Kommerzialisierung ihrer eigenen Musik stellte. Paul Rachman, der selber Teil dieser untergegangenen Subkultur war, zeigt in American Hardcore jede Menge krasser und seltener Live-Aufnahmen von Bands wie Black Flag, den Bad Brains oder Minor Threat und lässt viele Musiker zu Wort kommen, wie z.B. Ian MacKaye, Henry Rollins oder Flea.


Das Versprechen im Jungen Theater
14. April 2007

Transparente Plastikschnüre hängen von der Decke und breiten eine graue und kalte Atmosphäre unter den Zuschauern aus. Doch die Trostlosigkeit die Dürrenmatt gnadenlos immer wieder in seinen Büchern vermittelt, verschwindet gleich mit der ersten Szene der Inszenierung. Die eiskalte Hand die sich einem beim Lesen des „Versprechens“ ums Herz schließt schreckt vor den zahlreichen Slapstickeinlagen zurück.


Unterbewertet oder vergessen – Aus John K.’s Plattenkiste. Teil 1: Piebald.
12. April 2007

Heute: Piebald „If It Weren’t For Venetian Blinds It Would Be Curtains For Us All” Wer zur Hölle ist eigentlich Marcus Garvey? Und wer bitte heißt Assata Shakur? Ich kenne nur Tupac Shakur. Und der ist Tod. Aber bevor wir uns dieser Frage zuwenden, kommen wir zu etwas ganz anderem. Rock’n’Roll ist scheiße. Er hat oft schlechte Manieren, viele seine Kinder sind missratene Vollidioten, und zu allem Überfluss hat Rock’n’Roll ein leider nur dürftig ausgestattetes Gedächtnis. Es ist wie so oft, wenn man Ostern, oder an den Heiligen Drei Königen mit den Lieben beisammen sitzt und sich die Dias der vergangenen Jahre ansieht. Dann sieht man bei Keks und Kuchen plötzlich die doofe Tante Marta, die immer nur in die Backe gekniffen hat, während sie einen blöd anglotzte, und ihr Erbe später einer karitativen Organisation zur Verfügung stellte.


Against All Authority fällt aus
6. April 2007

Das Konzert mit Against All Authority am Mittwoch, den 25.4.07 in der Musa fällt aus. Offensichtlich ist der Basser unerwartet ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wenn er wieder gesund ist, soll es ein Ersatzkonzert geben.


Matulas Kuddel – ein Album von Freunden
5. April 2007

Ich sah Matula zum ersten Mal letzten Dezember. Sie spielten eine von einem meiner besten Freunde organisierte Show gemeinsam mit den befreundeten Labelkollegen Kurhaus, begleitet vom befreundeten Labelchef. Und wenn ein Bandmitglied neben dir steht, Bier trinkt und erzählt, dass er sich von seinem Teleshoppingjob hat krank schrieben zu lassen, um mit seiner Band auf Tour zu gehen, dann sind diese Jungs schnell auch irgendwie deine Freunde. Freunde, die nun ihre erste Platte veröffentlichen.


31Knots – Musik geboren zum Streit.
4. April 2007

Es gibt Bands die gefallen. Die gefallen von der ersten verdammten Note. Sie gefallen allen, man merkt sich jede verdammte Note. Manche tanzen dann dazu, die Platten werden gekauft und mit hohlen Augen betrachtet man die Band dann irgendwo live, kauft das T-Shirt, geht nach Hause und wartet bis die nächsten Idioten kommen, die genauso klingen wollen (und dann auch werden). Fertig. Dann gibt es Bands die es einem von Anfang an schwer machen, die einen immer wieder neu in die Irre führen.


Gut gemacht und gut gemeint – Some und Konsorten im JT-Keller!
29. März 2007

Eine der praktischsten Unterscheidungen von Musik ist meiner Meinung nach die, nach gut gemacht oder gut gemeint. Und ein Konzert mit den Bands Some, End of Dream und Scuff könnte dies nicht schöner skizzieren. Dummerweise verstieß ich zunächst einmal, wider besseren Wissens, gegen eine der wichtigsten Regeln Göttinger Ausgehkultur. Komme ja nicht zu früh. Und so fand ich mich im Kellergemäuer des JT wieder, zu früh, zusammen mit gut vier Händen voll sehr, seeehr junger Leute. Eines war sonnenklar, es hatte sich unter scheiteltragenden, berockten Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren augenscheinlich herumgesprochen, dass ähnlich frisierte junge Männer (+ eine Frau) ihr bestes geben werden. Eigentlich genau meine Zielgruppe.


Local Heroes – Ein regionaler Bandwettbewerb in der Musa!
27. März 2007

Wer irgendwann mal ein Bandinfo braucht, der benötigt natürlich auch Text! Eine alte, schöne Regel – welche in aller Regel in einem langweiligen Din-A4 Blättchen endet, dass einer CD beigelegt wird, welche in einem Polsterumschlag in irgendeiner staubigen Ecke irgendeines Jugendzentrums landet – wo sich letztlich niemand das Papier durchliest. Einer der allerwichtisgtens Teile des Schreibens könnte der Hinweis auf einen Bandwettbewerb sein. Ja, ein regionaler Bandwettbewerb – den man nach Möglichkeit gewonnen haben sollte (es gibt keine zweiten Sieger).