Kultur
The Gaslight Anthem & Holiday Fun Club im T-Keller
4. Oktober 2007
Ja was denn nun, lieber T-Keller? Erst heisst es, Gaslight Anthem würden vor Holiday Fun Club spielen, weil erstere noch in der Nacht ihren Flieger zurück nach Amerika kriegen mussten. Letztlich war es dann aber doch so, dass Holiday Fun Club den Anfang im gut gefüllten Theaterkeller machten. Das taten sie deutlich ruhiger, als man nach dem Hören ihrer Myspace-Songs hätte erwarten können. Bei The Gaslight Anthem bringt uns Namedropping ausnahmsweise ein ganzes Stück weiter: Der gezogene Vergleich mit Hot Water Music und Against Me! traf den sprichwörtlichen Nagel nämlich auf den Kopf. Sehr schöner Auftritt, sehr sympathisch wirkende Musiker. Wir haben einige Fotos vom Konzert, die uns vom Theaterkeller zur Verfügung gestellt wurden.
4 bit für ein Halleluja! Interview mit dem Musiker escapehawaii
27. September 2007
Am 5.10. ist der Musiker escapehawaii im Cafe Kreuzberg zu Gast. Escapehawaii, das ist Bernd Haas + ein paar elektronische Instrumente der besonderen Art. Eins davon hatten die meisten Kinder der 80er auch mal, um damit Tetris zu spielen. Escapehawaii drückt aber nicht nur Knöpfe, er singt auch noch. Heraus kommt dabei gleichermaßen verspielte wie bodenständige Musik mit hohem Tanz- und Spaßfaktor zwischen Elektronik und Songwriting, die mit H.P. Baxxter allerdings genausowenig zu tun hat wie mit Peter Bursch.
Bye bye, electroosho!
26. September 2007
Das Göttinger electroosho ist seit 9 Jahren in der Weender Straße zu Hause. Vor Allem Fans von elektronischer Musik und Hiphop kamen hier auf ihre Kosten, aber auch Veranstaltungen wie die Glamour Party waren lange Zeit eine Institution. Am Samstag findet im electroosho die letzte Party statt, 7 DJs werden am „Closing Weekend“ für Stimmung sorgen. Danach schließt das electroosho seine Türen.1 Wir sprachen mit dem Betreiber Jörg über seinen Club und das Leben als Gastronom in Göttingen.
Foo Fighters schon wieder
24. September 2007
Unplugged ist einfach Scheiße. Unplugged ist eine Erfindung für Rockstars, denen nichts neues mehr einfällt. Die setzen sich dann auf Barhocker, um ihren hunderte, ja tausende Male durchgenudelten Rotz dann noch mal in einer Version vorzuschmieren, die man selber dann irgendeiner Geliebten auf ein Mixtape lötet. Unplugged wird immer dann schwierig, wenn Lieblingsbands auf dem Barmobilar Platz nehmen. Bei Nirvana gab es kein Vertun, das „legendäre“ Unplugged wurde derartig oft über den Äther gejagt, dass selbst der treueste Fan am liebsten von der nächstliegenden Klippe gesprungen wäre. Bei Oasis wurde es härter. Die Band, der ich aus einem mir selber kaum begreiflichen Grund völlig ergeben bin. Aber das konnte man sich schön reden, Liam konnte nicht, so musste Noel, Gott der Band, alles singen. Welch ein Fest. Dann die andere Band, der ich aus völlig verständlichen Gründen erlegen bin: KISS. Aber das war wieder was anderes. Klassiker, absolut notwendig, wenn es um fettigen Rock’n’Roll mit geschmacklosen Musikerklamotten geht.
Knarf und der 10 Punkteplan
21. September 2007
„Und jetzt bitte das Mobiliar im Rhythmus zur Musik zertrümmern!“ Mit dieser Aufforderung von Knarf Rellöm an das Publikum beginnt der Abend mit Dota und Knarf im Literarischen Zentrum. Das Publikum dürfte etwas irritiert gewesen sein, auch als sich die Statements von Knarf gegen Deutschland häuften. Denn am Dienstagabend trafen sich zu einem großen Teil die „jungen Intellektuellen“ im Literarischen Zentrum. Oder zumindest die, die sich dafür halten. Gemeint sind Germanistik StudentInnen zwischen 25 und 30 Jahren, die sicher zu einem großen Teil noch immer ihre schwarz-rot-gelben Laola-Blümchenketten von der WM an der Wand hängen haben.
Ostpunk – Too much Future
20. September 2007
Zu meiner dunklen Vergangenheit gehört „leider“ auch, dass ich mich zwischen 14 und 18 als Punk verstand. Ich lief scheiße rum, sodass meine Mutter schon mal gefragt wurde ob es stimme, dass ich die Schule geschmissen hätte und nur noch vorm Theater rumhängen und Biertrinken würde. Dazu gehörte natürlich auch die Musik die sich heute nur noch selten in meine Ohren verirrt. Ohrenkrebserregender Punkrock mit deutschen Texten.
The Now-Denial: Gott und Chopper
14. September 2007
„Wenn es Gott nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.“ – dieser schöne Satz fällt im Film „Easy Rider“ von 1969. Und wie oft habe ich schon über ihn sinniert, wenn ich mich mal wieder im Plattenladen vergriffen hatte. Gibt es einen Musikgott? Wenn ja, dann bin ich mir ziemlich sicher in welchen musikalischen Momenten er gerade Zehnägel schneiden war. Dann hat sich irgendein Praktikant versucht – und oft kam Blasmusik dabei heraus. Bei dem, worüber ich zu irgendeinem Zeitpunkt im folgenden hoffentlich noch zu sprechen gedenke, hatte der Musikgott ein gutes Händchen, während die Praktikanten Gottes Wagen waschen mussten. Wahrscheinlich ein 71’er Cadillac Coupè DeVille.
No „Justice“ for the DJ?
11. September 2007
Eigentlich schreibe ich zum zweiten mal über etwas, wovon ich genau genommen nicht wirklich Ahnung habe: Elektronische Musik. Ich komme eher aus dem Bereich Gitarrenmusik, aber nichtsdestotrotz schätze ich sie sehr und gehöre zu der neuen Generation, die mit dem Computer Musik macht und sicher eine große Karriere in dem Bereich vor sich hat. So wie sie XAVIER de ROSNAY & GASPARD AUGE, aka. Justice, gerade hinlegen. Sie haben bereits für Franz Ferdinand, Soulwax und Britney Spears gearbeitet, dabei biedern sie sich nicht an das Ohr des Hörers an. „We are your friends, you`ll never be alone again“ – Wer vor zwei, drei Jahren im Club unterwegs war, kam an Justice` Simian-Remix nicht vorbei. Der Mix machte Justice auf einen Schlag bekannt, brachte ihnen einen MTV Award und zahllose Remixaufträge ein. In Frankreich sind sie beim Label Ed Banger rund um Daft Punk-Manager Pedro Winter gesignt, in Deutschland sind sie auf einem Majorlabel.
Buongiorno, notte – die Geschichte einer Entführung
10. September 2007
Diesem Thema auszuweichen scheint dieser Tage unmöglich. Der Terrorismus der RAF ist in aller Munde und schlägt sich auf den Titelseiten zahlreicher Printmedien wieder. Der Anlass für das Medienspektakel ist das 30. Jubiläum des so genannten Deutschen Herbsts, der mit der Entführung Hans-Martin Schleyers 1977 begann. Ähnlich wie in Deutschland wurde auch in Italien der „bewaffnete Kampf gegen das System“ ausgetragen, dort von den AkteurInnen der Roten Brigaden.
JT goes Fragil: ‚Die Möwe‘ läutet neue Spielzeit ein
9. September 2007
Das Junge Theater beginnt am kommenden Samstag mit dem Stück „Die Möwe“ seine Jubiläumsspielzeit unter dem Titel „Fragil“.“Wir wollen in der 51. Spielzeit das Fragile aufspüren und in den Rissen und Bruchstellen Utopien sichtbar machen“ schreibt JT-Intendant Andreas Döring in seinem neuen Grußwort. Mit der Komödie „Die Möwe“ von Anton Tschechow wird das Ensemble erste Schritte in Richtung Utopia gehen.