Veranstaltungsart
Fr. 03.08.: ‚Der Fall Marco W.‘
29. Juli 2007
Seit der 17-jährige Teenager Marco W. aus Uelzen im türkischen Knast sitzt, redet Deutschland über diesen angeblichen Skandal. Marco W. wird in aller Regel nicht als Täter, sondern als Opfer dargestellt. Die krasseste Variante davon lieferte wohl Franz-Josef Wagner in der Bild. Um den dahinter versteckten Täterschutzstrategien auf die Spur zu kommen und das Bild von sexualisierter Gewalt zu untersuchen, das in den öffentlichen Debatten vermittelt wird, laden der ak gender und die olafa am Freitag um 19.30 Uhr in das DGB-Haus in der Oberen Maschstraße 10 ein. Eine erste Auseinandersetzung dazu gibt es auch bei monsters of göttingen.
Fr. 03.08.: Weekender im JT-Keller
29. Juli 2007
Ich bediene mich an dieser Stelle ganz großzügig einer Ankündigung, die Autor Fernsehseherin einst verfasste. Denn tatsächlich haben es sich die Partymacher wirklich ganz großartig und originell ausgedacht am Wochenende zu feiern. Weekend – das verstehen alle, leicht begabte Deutsche, sowie alle, die der englischen und dänischen Muttersprache mächtig sind. Und richtig – am Wochende ist die Bude voll. Genannter Autor empfahl eine cooles Partyerscheinen zu später Stunde. Ich vertraue ihm blind und empfehle dies ebenfalls.
Do. 02.08.: Joachim Bruhn über die (Un-)Begreifbarkeit des Nazifaschismus
28. Juli 2007
Seit Jahren versuchen Geschichts- und Sozialwissenschaften, die Nazifaschismus zu erklären. Das gilt auch für die Linke Theorie, die sich schon seit der Machtübernahme der Nazis daran abarbeitet. Vergeblich, wie Joachim Bruhn von der Initiative Sozialistisches Forum findet. Und deshalb vom [a:ka] zum Thema „Vernunft und Barbarei – Über die Verstehbarkeit des Nationalsozialismus“ eingeladen wurde. In Anlehnung an die marx’sche Theorie möchte er zeigen, wie der Faschismus aus der Widersprüchlichkeit des Kapitalismus entstanden ist und in dieser Widersprüchlichkeit eben auch unverständlich bleiben muss. Weshalb dann, und hier schließt sich der Kreis, bisher alle Versuche, ihn zu verstehen, letztendlich scheitern mussten. Wer vorher gerne mehr darüber wissen möchte, dem sei dies Flugblatt zur Veranstaltungsankündigung empfohlen.
Do. 02.08.: Freiräume und No-Go-Aereas
28. Juli 2007
Gesellschaftliche Räume sind oft umkämpft. Während Nazis in Teilen der Republik „National befreite Zonen“ errichten, ruft die Linke „Nazis raus – und meint auch das meist räumlich. Sie kämpft aber auch seit langem für Freiräume. Welche Gemeinsamkeiten lassen gibt es zwischen diesen sehr verschiedenen Raumbezügen? Haben Freiräume, also besetzte Häuser, autonome Zentren oder Wohnprojekte ein Potential, das über eine reine Nischenfunktion hinausgehen? Sind sie herrschaftsfreie Räume und bieten sie vielleicht sogar eine Perspektive für die Überwindung des falschen Ganzen? Dieses Themenfeld möchte das Antirassismusplenum in seiner Veranstaltung zum Jubiläum „25 Jahre Juzi“ abgrasen. Unter dem Titel „Freiräume und no-go-areas – Raus ist wieder in“ haben sie Jan Wehrheim aus Bremen als Referenten eingeladen. Um 20 Uhr soll die Veranstaltung beginnen.
Mi. 01.08.: Zartbitterparty inner Tangente
27. Juli 2007
In den Semesterferien werden Parties rar. Und sie werden leerer, weil es das Studi-Pack sich daheim auf Mamas Sofa bequem macht. Zwei Gründe, am Mittwoch auf die Zartbitterparty zu gehen. Denn die sind normalerweise derartig voll, heiß und stickig, das es kaum auszuhalten ist. Falls man überhaupt an den grimmigen Türstehern vorbeikommt. Neben dem üblichen Indie, Emo, Alternative und New Noise – Gedröhne sind vor allem die neuen Singles von Tocotronic, Portugal The Man und The Cribs versprochen. Monsters wünschen gute Unterhaltung.
Sa. 28.07.: Politkabarett mit Hans Scheibner
23. Juli 2007
Eigentlich mag ich alte Sozialdemokraten. Manchmal. Zumindest dann, wenn sie Politkabarett machen. Da mischt sich die enttäuschte Hoffnung alter sozialer Bewegungen mit dem Frust auf ParteigenossInnen mit der Verachtung von NS und Konservatismus. Und was im Allgemeinen gilt, gilt auch im Besonderen: wenn Hans Scheibner am Samstag im Alten Rathaus auftritt, dann wird vermutlich kein Thema aus der aktuellen politischen Debatte verschont bleiben. Von Zwischenfällen in Atomkraftwerken über politische Streitereien mit Nachbarländern bis hin zu den längst vergessenen Ereignissen in Heiligendamm hat sich so einiges angesammelt – und das geneigte Publikum kann gespannt sein, was der Altmeister präsentieren wird. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Göttinger Kultursommers, kostet 15 € Eintritt (ermäßigt 12 €) und beginnt um 21 Uhr. Die Ankündigung findet ihr hier.
So. 29.07.: Short Fuse im Juzi Proberaum
23. Juli 2007
Es ist Sommerpause, und trotzdem wird der kühle Proberaum im Juzi am Sonntag Abend Short Fuse bereithalten. Namedropping, eigentlich nie schön für eine Band. Aber in diesem Fall soll es auch keine Reduzierung sein, lediglich der Hinweis auf eine andere großartige Band – nämlich Highscore. Unter all den Old School HC Bands vielleicht die, die am ehesten beweisen konnte, dass Old School auch ohne peinliche Sporthosen und dämliche Texte funktioniert. Short Fuse haben ein Stück Highscore implantiert (nicht nur in Form des Sängers), setzen das alles in einer deutlich punkigeren Variante weiter fort. Die Münsteraner lassen es an allen enden Krachen – für Stimmung ist im kleinen Proberaum garantiert. Eine der besten trashigen Bands momentan. Wird Super – hingehen!
Fr. 27.07.: PALE und AMOK ALEX im Exil
22. Juli 2007
Verdammte scheiße, das ist alles so peinlich. Und das war es auch schon vor einigen Jahren, als es noch „Project 89.0“ hiess. Die Rede ist von einem Radiosender, der immer vorgab, der einzige der Welt zu sein und das unglaublich witzig fand. Der Moderator: Amok Alex, ein abgehalfterter Rock DJ, dessen musikalischer Zenit nach Papa Roach überschritten ist. Einst trug er in Göttingen noch eine Stars and Stripes Leggins, um sein Ami-Image zu unterfüttern. „Aufstehen, Pissen gehen“ war und ist sein Leitspruch.
Do. 26.07.: The One And Only Karaoke in der Rodeo-Bar
21. Juli 2007
Ich liebe Karaoke! Kein Wunder, dass es zum guten Ton gehört, sich nach einem ordentlichen Geschäftsessen in Japan in eine enge Karaoke-Bar zurückzuziehen, und es dort bei Sake ordentlich krachen zu lassen. Karaoke – Garant für Stimmung und Hörschäden. Wenn schräg gesungen wird, wenn schonmal mehr gebrüllt wird als alles andere, dann kocht die kleine Rodeo-Bar. Wenn ich könnte würde ich hingehen.
Do. 26.07.: Wohnen im Kapitalismus
21. Juli 2007
Immer wenn Linke nicht weiter wissen, zitieren sie Theodor W. Adorno: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Der Satz stammt aus der Essaysammlung „Minima Moralia“ und steht dort am Ende des Aphorismus „Asyl für Obdachlose“. Und in eben dem geht’s – richtig – um’s wohnen im Kapitalismus. Das Wohnen in Mietskasernen ist eigentlich unerträglich, aber eine Eigentumswohnung zu nutzen angesichts von Obdachlosigkeit und alledem – auch das ist kaum denkbar. Obdachlosigkeit selber ist ebenfalls keine Freude und so entdeckt die politische Linke vor einigen Jahrzehnte eine (scheinbare) Alternative: das selbstverwaltete Wohnen.







